Reiff Reifen und Autotechnik an Europan Tyres Distribution verkauft

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Die Londoner European Tyres Distribution Limited hat mit dem Reutlinger Familienunternehmen Reiff eine verbindliche Vereinbarung zur Übernahme ihres Geschäftsbereichs Reifen und Autotechnik getroffen. Die Holding European Tyres Distribution Limited ist als so genannte „Platform Company“ bereits Muttergesellschaft des führenden italienischen Reifenhändlers Fintyre und nun eben auch des Reiff-Geschäftsbereichs, zum dem die Filialen wie auch der Großhandel unter dem Dach von Tyre1 gehört. Die Sparten Technische Produkte und Elastomertechnik sind von dem Verkauf, von dem im Markt in den vergangenen Wochen immer wieder zu hören war, nicht betroffen und bleiben im Familienbesitz.

Reiff Reifen und Autotechnik ist über die gesamte Wertschöpfungskette des Reifenhandels aktiv, vom Groß- über den Einzel- bis hin zum Onlinehandel und verfügt über vier Auslieferungslager und 46 Einzelhandels-Outlets, heißt es dazz in einer Mitteilung des Reutlinger Traditionsunternehmens. Im Geschäftsjahr 2016 habe das Unternehmen rund 340 Millionen Euro Umsatz mit mehr als 285.000 Kunden erzielt. Mit den bekannten Marken Reiff Reifen- und Autotechnik, A/B/S Autoservice, Netto Reifen-Räder-Discount, Tyre1 und Reifendiscount.de bediene das Unternehmen sowohl den Einzelhandel als auch den Discountbereich und hat eine starke Position im Großhandel. Ebenfalls zur Sparte gehört die Bandag-Runderneuerung.

Fintyre ist nach Unternehmensangaben einer der führenden Reifengroßhändler in Italien und einer der wenigen Reifenhändler weltweit, der die gesamte Bandbreite an Fahrzeugen und Anwendungen abdeckt. Im März 2017 wurde Fintyre von der britischen European Tyres Distribution Limited übernommen. Als Portfoliounternehmen von Bain Capital Private Equity, einem der weltweit führenden Beteiligungsunternehmen, kommt der Holding eine Schlüsselrolle bei der Erschließung des Reifenmarktsegments zu.

Der gemeinsame Umsatz von Fintyre und Reiff Reifen und Autotechnik wird voraussichtlich bei über 750 Millionen Euro liegen, heißt es aus dem Unternehmen. European Tyres Distribution Limited will in den kommenden Jahren über weitere Akquisitionen von Reifenhändlern sowie durch organisches Wachstum zum führenden unabhängigen Reifenhändler in Europa werden.

„Der Geschäftsbereich Reifen und Autotechnik hat sich über einen Zeitraum von mehr als 90 Jahren stetig und erfolgreich weiterentwickelt”, sagt Eberhard Reiff, CEO von Reiff Reifen und Autotechnik. „Die strategische Akquisition von Reiff durch European Tyres Distribution Limited markiert den nächsten Wachstumsschritt für das Reifengeschäft und wird zur weiteren Internationalisierung beitragen. Wir sind stolz darauf, dass die neue Partnerschaft mit Fintyre Startpunkt für die Entwicklung des größten herstellerunabhängigen Reifenhändlers in Europa werden kann.”

Der CEO von European Tyres Distribution Limited und Fintyre, Mauro Pessi, sagt: „Wir freuen uns über die Partnerschaft mit Reiff. So können wir unsere Strategie weiter verfolgen und unsere Position im hoch fragmentierten europäischen Reifenhandel weiter optimieren.“

„Reiff hat sich erfolgreich als der führende unabhängige Reifenhändler in Deutschland positioniert – quer über die Wertschöpfungsketten im Groß-, Einzel- und Onlinehandel“, sagt Ivano Sessa, Managing Director bei Bain Capital Private Equity. „Diese Akquisition ist unser erster Schritt zur Schaffung eines führenden paneuropäischen Unternehmens im Reifenhandel.“

Die Finanz-, Unternehmens- und Rechtsberater dieses Deals seien:  PwC, Roland Berger, JLL und Hengeler Mueller auf Seiten des Erwerbers, GCA Altium und Milbank auf Seiten des Verkäufers.

Die Verträge wurde am 22. Juni 2017 unterzeichnet, nach der kartellrechtlichen  Genehmigung wird der Übergang auf den neuen Besitzer voraussichtlich Ende September 2017 erfolgen. cs/ab

1 Antwort
  1. Bernd Oppermann says:

    Es ist einfach der Abverkauf, weil auf Seiten des Verkäufers kein zupackender Nachfolger mehr vorhanden war und die bisherige Führungs-Generation so langsam zum alten Eisen gehört. Dann lieber schnell liquidieren als von unfähigen Nachfolgern in den Sand fahren lassen.

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