“Friedel und Gisela Bohnenkamp Stiftung” gegründet

Die Bohnenkamp AG mit Stammsitz in Osnabrück wird zu 50 Prozent in eine Stiftung eingebracht. Der in Europa mit großem Abstand führende Händler für Landwirtschaftsreifen befand sich bisher vollständig im Besitz von Gisela Bohnenkamp. Die am 16. Dezember in Osnabrück vorgestellte Institution führt den Namen „Friedel und Gisela Bohnenkamp Stiftung“ mit Sitz in Osnabrück. Oberste Priorität soll dabei die Sicherung bzw. der Erhalt des Unternehmens haben.

Die Stifterin Gisela Bohnenkamp sowie der Vorstandschef der Bohnenkamp AG Willi-Bernd Bothe und der Aufsichtsratsvorsitzende Franz-Josef Hillebrandt teilten anlässlich der Präsentation der Stiftung mit, dass das Stammkapital der Aktiengesellschaft Anfang nächsten Jahres aus den Rücklagen von fünf auf 20 Millionen Euro erhöht wird. Daraus sind zehn Millionen Euro für die Stiftung bestimmt. Über die Bohnenkamp GmbH halten davon künftig die Bohnenkamp Stiftung und die Familie Bohnenkamp jeweils 49,5 Prozent der stimmrechtslosen Geschäftsanteile, die restlichen ein Prozent liegen bei der Management-Stiftung, die mit allen Stimmrechten ausgestattet ist.

Schwerpunkte der Stiftungsarbeit sind vor allem die Förderung von Kunst, Kultur, Wissenschaft, Bildung und Erziehung. Einen großen Stellenwert hat dabei auch die Unterstützung leistungsbereiter Kinder von ehemaligen und aktiven Betriebsangehörigen der Bohnenkamp AG. Zweck der Institution ist ferner die Förderung von Umwelt und Naturschutz sowie der Landschaftspflege. Auch bei der Jugend und Altenhilfe wird sich die Stiftung engagieren. Zu den weiteren Zielen zählt die Unterstützung von in Not geratenen aktiven und ehemaligen Mitarbeitern des Osnabrücker Unternehmens.

Dem Kuratorium der Bohnenkamp Stiftung gehört neben Gisela Bohnenkamp und verschiedene Persönlichkeiten aus der regionalen Wirtschaft auch der aus den Medien bekannte Dr. Götz Alsmann an.

Gegründet wurde das Unternehmen Bohnenkamp im Jahr 1950 von Friedel Bohnenkamp. Zum damaligen Zeitpunkt lag der Schwerpunkt der Aktivitäten vor allem beim Großhandel von Fahrzeugbauteilen für Landmaschinen, später kam der heutige Schwerpunkt Reifen und Räder hinzu. In den Jahren 1992 bzw. 2000 wurden die Niederlassungen in Kletzin (Mecklenburg-Vorpommern) und Landshut (Bayern) eröffnet. 2001 erfolgte die Umfirmierung in Bohnenkamp AG. Zum weiteren Ausbau der Geschäftsbeziehungen mit Ost- und Südosteuropa trägt auch die 2006 gegründete Tochtergesellschaft Bohnenkamp International s.r.o. in Modra/Slowakei (25 Kilometer nördlich von Bratislava) bei. Seit Jahren erzielt Bohnenkamp beim Umsatz zweistellige Zuwachsraten. 2008 werden die Erlöse nach ersten Berechnungen 160 (2007: 140) Millionen Euro betragen. Der Expansionskurs des Unternehmens zeigt sich auch in der Personalentwicklung. In diesem Jahr wurde die Zahl der Mitarbeiter weiter von 160 auf 170 erhöht. 2009 wird wegen der allgemeinen Abschwächung der Konjunktur zwar nicht wieder mit einem zweistelligen Wachstum gerechnet, aber ein Plus ist nach dem derzeitigen Auftragseingang realistisch. Ziel ist es ferner, den derzeitigen Personalbestand zu halten.

Bohnenkamp bezieht etwa 70 Prozent der Reifen aus Fernost. Die beiden größten Lieferanten sind Firmen aus Indien und Israel, seit etwa vier Jahren werden aber auch Lkw-Reifen aus China bezogen. Das Zentrallager in Osnabrück wurde 2006 auf über 45.000 Quadratmeter Fläche ausgeweitet. Ein Jahr später vergrößerte Bohnenkamp das Firmengelände durch Zukäufe auf über 80.000 Quadratmeter. Die überaus gute Finanzbasis des Unternehmens wird laut Vorstandschef Bothe durch die hohe Eigenkapitalquote von über 70 Prozent unterstrichen. Bohnenkamp arbeitet auch nach wie vor ohne Kredite.

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