Mehrere Reifen „komplett profilfrei“ – Lkw in desaströsem Zustand stillgelegt

Dass nicht alle Verkehrsteilnehmer der Bereifung ihres Fahrzeuges die Aufmerksamkeit schenken, die eigentlich geboten wäre, ist leider eine in der Branche hinlänglich bekannte Tatsache. Höchst bedenklich wird das Ganze aber, wenn selbst Berufskraftfahrer der Zustand ihres Einsatzgerätes völlig egal ist, wie in dem Fall, von dem die Polizeiinspektion Emsland/Grafschaft Bentheim jüngst berichtet hat. Die Beamten haben Anfang Oktober nämlich einen russischen Sattelzug in – wie sie sagen – „katastrophalem Zustand“ aus dem Verkehr gezogen. Ihnen war zunächst aufgefallen, dass dem Lkw ein Teil seiner Frontverkleidung fehlte, weshalb die Streife ihn anhielt. Schon dabei lösten sich weitere Teile der Verkleidung, und der Fahrer konnte bei der Kontrolle nicht mal seine Tür sofort öffnen, weil die wegen eines defekten Schlosses mit einem Spanngurt gesichert werden musste.

Die weitere Untersuchung des Fahrzeuges ergab zudem, dass mehrere Bremssättel komplett abgebaut in einem Staukasten lagen, sowie eine durch eine undichte Antriebsachse verölte bzw. damit zusätzlich in ihrer Wirkung beeinträchtigte Bremsanlage. Außerdem war der Polizei zufolge das Lenkgestänge des Gefährts ausgeschlagen, während des Weiteren am Auflieger noch abgeknickte Bremsschläuche vorgefunden wurden. „Mehrere Reifen waren komplett profilfrei. Ein Reifen auf der Antriebsachse war sogar bis auf das sichtbare Metall heruntergefahren“, zählen die Beamten weitere Gründe auf, warum sie den Lkw in seinem „desaströsen und damit keinesfalls verkehrssicheren Zustand“ aus dem Verkehr gezogen bzw. stillgelegt haben. Gegen den 49-jährigen Fahrer und seinen Arbeitgeber wurden Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet, zumal nicht zuletzt auch die Auswertung der Tachoscheiben zahlreiche Unstimmigkeiten ergeben hatte. cm

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