Internationale Expertentagung beim „4. FTire User Meeting“ in Aachen

Kürzlich kamen bereits zum vierten Mal Fahrzeugentwickler und Reifenexperten aus der ganzen Welt nach Aachen, um im Rahmen des „FTire User Meetings“ Erfahrungen auszutauschen und gemeinsam mit dem Erfinder des FTire-Modells, Prof. Dr. Michael Gipser über die unterschiedlichsten Anwendungsbereiche und zukünftigen Anforderungen an das Reifenmodell zu diskutieren. In dem anderthalbtägigen Workshop ging es unter anderem um die Implementierung des Modells in diverse Simulationsumgebungen und Hardware-in-the-Loop-Tests, verschiedene Anwendungsmöglichkeiten innerhalb der CAE-Prozesskette sowie neueste Ergebnisse und Erfahrungswerte aus automobilen Forschungsprojekten.

In heutigen Entwicklungsprozessen spielen Simulationswerkzeuge eine zunehmend wichtige Rolle, um die prototypische Erprobung zu minimieren und damit letztendlich auch die Entwicklungszyklen und -kosten zu verringern. Gleichzeitig nehmen die Anforderungen an Genauigkeit, Rechenzeit und Abbildungsgüte der Simulationsmodelle stetig zu. Dieses gilt insbesondere für heutige Reifenmodelle, da der Reifen weiterhin das einzige Bindeglied zwischen Fahrzeug und Fahrbahn darstellt und daher maßgeblichen Einfluss auf sämtliche fahrdynamische und komfortrelevante Fahreigenschaften hat.

FTire ist eines der am weitesten verbreiteten physikalischen Simulationsmodelle auf diesem Gebiet und speziell für anspruchsvolle Fahrzeugkomfort- und Dauerfestigkeitsbewertungen bei hochfrequenten Fahrbahnanregungen konzipiert. Gleichzeitig kann es aber auch als physikalisch basiertes, nicht-lineares dynamisches Reifenmodell zur Simulation von Handlingeigenschaften eingesetzt werden. Dabei beschreibt das Modell die komplexen Reifeneigenschaften auf rein physikalischer Basis.

Die Vorträge und Diskussionsrunden sowie die Abendveranstaltung des jüngsten „FTire User Meeting“ in Aachen boten sowohl Anwendern als auch Entwicklern eine Plattform, um sich über Erfahrungen, Anwendungsfälle und zukünftige Weiterentwicklungen und Anforderungen mit anderen Nutzern intensiv auszutauschen und zukünftige Entwicklungen anzuregen. Darüber hinaus konnten alle Teilnehmer die umfangreiche Prüfstandsinfrastruktur der Forschungsgesellschaft Kraftfahrwesen Aachen (FKA) einschließlich des neuen „MTS Flat-Trac IV CT plus“ in Live-Demonstrationen erleben und sich selbst ein Bild über den aktuellen Stand der Technik bei Reifenmessungen machen. ab

 

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