Felgenpanel im ersten Halbjahr: Gedämpfte Stimmung im Räderersatzmarkt

Die aktuelle Lage im Ersatzgeschäft mit Alu- und Stahlrädern ist aus Sicht der Branchenteilnehmer „mittelmäßig“. Dieses überraschend homogene Stimmungsbild zeichnet die aktuelle Auswertung des Felgen-/Räder-Sell-in-Panels (kurz: Felgenpanel) für das erste Halbjahr 2017. Die regelmäßige Erhebung der Abverkaufsdaten im Ersatzmarkt für Räder (Sell-in, d.h. Hersteller an Handel, ohne Absatz an Fahrzeughersteller und -importeure) erfolgt seit zehn Jahren zweimal jährlich im Auftrag des beim Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk angesiedelten Arbeitskreises Felgenhersteller durch die Kölner BBE Automotive GmbH. Befragt nach der aktuellen Lage in ihrer Branche, vergaben die Umfrageteilnehmer diesmal einhellig eine glatte 3,0 im Schulnotenprinzip. Zwar würden sowohl Wettbewerbs- und Preisdruck als auch (noch) die Nachfrage nach Winterrädern als stabil empfunden, doch hoher Wettbewerb durch Fahrzeughersteller und -importeure, höhere Einkaufspreise für Rohmaterialien und Preisdruck auf dem Markt verhinderten ein besseres Gesamturteil, bilanziert der BRV die aktuellen Umfrageergebnisse. Hinzu komme, dass weiteres Wachstum des Anteils an Ganzjahresreifen den Mengendruck auf den Zweitsatz Räder verstärkt.

Im Segment Aluräder entwickelte sich der Sell-in-Mengenabsatz den Umfrageergebnissen zufolge im ersten Halbjahr 2017 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stabil mit leichter Aufwärtstendenz, auch die Prognose für das zweite Halbjahr ist leicht besser als im Vorjahr, so der BRV. Insgesamt werde damit für das Gesamtjahr ein höheres Mengenvolumen erwartet als noch zum Jahresanfang. Wenig überraschend sei in diesem Segment die Betrachtung nach Radgrößenklassen. Der Absatz der kleinen Zollgrößen 13 und 14 Zoll ist rückläufig und wird nach Einschätzung der Panelteilnehmer auch weiterhin sinken, 15 und 16 Zoll große Räder stagnierten. „Während insbesondere die Radgrößen 17 bis 20 Zoll durch größere Dimensionen bei den Serienbereifungen der Neufahrzeuge zu Lasten der kleinen Räder profitieren, ist in den Zollgrößen darüber ebenfalls Stagnation zu verzeichnen“, so der Verband weiter.

Im Segment Stahlräder hat sich der anhaltende Abwärtstrend der vergangenen Jahre auch in den ersten sechs Monaten 2017 fortgesetzt. Das Sell-in-Mengenvolumen der Panelteilnehmer sank um rund elf Prozent gegenüber Vorjahr, ein Ende der Talfahrt ist immer noch nicht in Sicht.

Ein Ausblick auf die nähere Zukunft ergab eher bescheidene Mengenwachstumsaussichten für die Räderbranche: Zwar liegen die Pkw-Neuzulassungen bis Juli 2017 um rund 1,5 Prozent über dem bereits sehr gut verlaufenen Vorjahr, doch der boomende Ganzjahresreifenabsatz könnte den Mengeneffekt trüben, der daraus für den Felgenersatzmarkt zu erwarten ist, so der BRV weiter. ab

 

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