BRV sieht Antidumpingverfahren als Etappensieg, „den wir uns uns hart erkämpft haben“

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Die EU-Kommission leitet ein Antidumpingverfahren gegen Reifen chinesischer Herkunft für Omnibusse und Kraftfahrzeuge im Warentransport ein. Der Entschluss wurde am 11. August im Amtsblatt der Europäischen Kommission bekannt gegeben und betrifft sowohl neue als auch runderneuerte Reifen für diese Fahrzeugarten. „Für die europäischen Reifenrunderneuerer ist das ein Etappensieg, den wir uns hart erkämpft haben“, sagt Hans-Jürgen Drechsler. Er ist Geschäftsführer beim Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk (BRV) in Bonn und gleichzeitig Vorsitzender der Technischen Kommission des Runderneuerungsverbandes BIPAVER, der die Interessen der Runderneuerungsunternehmen auf europäischer Ebene vertritt.

Schon vor gut zweieinhalb Jahren hatte der BIPAVER begonnen, bei der EU in Brüssel die Möglichkeiten eventueller Schutzmaßnahmen auf EU-Ebene gegen Billigst-Lkw-Neureifen aus China auszuloten. „Kein ganz leichtes Unterfangen, denn die für solche Fälle vorgesehenen Prozedere sind kompliziert und die zuständigen Stellen werden nicht auf bloße Beschwerden hin aktiv“, heißt es dazu in einer Mitteilung des BRV. Gemeinsam mit Neureifenherstellern hat der BIPAVER deshalb ein „Bündnis gegen unfaire Reifeneinfuhren“ formiert, das mehr als 45 Prozent der gesamten Unionsproduktion neuer und runderneuerter Nutzfahrzeugreifen repräsentiert; dieses hat am 30. Juni dieses Jahre bei der EU-Kommission einen Antrag auf Antidumpingverfahren gegen Billigimporte aus China gestellt. Bedingung dafür, dass die EU ein solches Verfahren eröffnet, war der Nachweis, dass die Einfuhren aus dem betroffenen Land in absoluten Zahlen wie auch gemessen am Marktanteil gestiegen sind und dass Menge und Preise der eingeführten untersuchten Ware unter anderem die Verkaufsmengen und den Marktanteil des Wirtschaftszweigs der EU negativ beeinflusst haben, was wiederum die Gesamtergebnisse und die Beschäftigungslage der Branche in der Union stark beeinträchtigt hat. „Nach ausführlicher Prüfung der Antragsunterlagen kam die Kommission nun zu dem Entschluss, dass die vorgelegten Nachweise die Einleitung eines Antidumpingverfahrens rechtfertigen“, so der Verband weiter. Bei der jetzt eingeleiteten Untersuchung wird geprüft, ob die zu untersuchende Ware chinesischen Ursprungs im Herkunftsland gedumpt ist und ob der Wirtschaftszweig der Union durch die gedumpten Einfuhren geschädigt wurde.

„Sollte sich dies bestätigen, ist allerdings erst die erste Hürde dafür genommen, dass die EU Antidumpingmaßnahmen gegen China-Reifen verhängt“, erklärt Hans-Jürgen Drechsler. „Denn dann wird weiter geprüft, ob die Einführung von Maßnahmen dem Interesse der Union nicht zuwiderlaufen würde – sprich: darauf verzichtet werden sollte, um die starke EU-Exportquote in Richtung China nicht zu gefährden.“ Dennoch wertet der BIPAVER die Eröffnung des Antidumpingverfahrens als Erfolg für die Reifenrunderneuerungsbranche in Europa. Die ist vorwiegend mittelständisch strukturiert und hat in den vergangenen Jahren zunehmend unter billigen Neureifenimporten gelitten, dass ihr Verband schon vor dem mittelfristigen Exitus des ganzen Wirtschaftszweiges Runderneuerung gewarnt hatte. In Deutschland läuft dazu seit gut zwei Jahren die vom BRV gesteuerte, nationale Kampagne www.deutschland-runderneuert.deab

 

 

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