Indien konstatiert „einen substanziellen Schaden“ durch China-Lkw-Reifenimporte – Kommen Zölle?

Nachdem die Hersteller JK Tyre & Industries, Ceat und Apollo Tyres Mitte 2016 die Regierung Indiens gebeten hatte, eine Untersuchung zu den etwaigen Schäden an der heimischen Industrie durch stark zunehmende Lkw-Radialreifenimporte aus China zu starten, hat das zuständige Generaldirektorat des Handelsministeriums Indiens nun seine Ergebnisse vorgelegt und Empfehlungen zur Beschlussfassung unterbreitet. Danach fügten die Importe aus China der heimischen Industrie „einen substanziellen Schaden“ zu, den es über Strafzölle (Anti-Dumping Duties) auszugleichen gelte. Das Generaldirektorat schlägt demnach einen Zoll in Höhe von zusätzlich 277,53 bis 452,33 US-Dollar pro Tonne importierter radialer Lkw-Reifen ab 16 Zoll vor. Das sind 236 bis 385 Euro und würde in Indien einen herkömmlichen Reifen in 385/65 R22,5 um bis zu über 30 Euro verteuern. Den Beschluss, ob nun Strafzölle fällig werden, triff in Indien indes das Finanzministerium. Der Import chinesischer Lkw-Reifen hat in den vergangenen Jahren auch in Indien dramatisch zugenommen. Im Zeitrau Juli 2012 bis Juni 2013 wurden gerade einmal 4.146 Tonnen an Lkw-Reifen aus China importiert, nur zwei Jahre später (2014-2015) waren dies bereits 52.092 Tonnen; das entspricht fast einer Verdreizehnfachung. Dementsprechend hat sich auch der Marktanteil chinesischer Lkw-Radialreifen in Indien dramatisch verschoben. Lag er 2012-2013 noch bei gerade einmal 16 Prozent, so schoss er bis 2014-2015 auf über 81,5 Prozent hoch, wie es dazu in indischen Medien heißt. Erst Anfang dieses Jahres hatten die USA letztendlich beschlossen, entsprechende Ausgleichszölle (Countervailing Duties) und Strafzölle (Anti-Dumping Duties) gegen Lkw-Reifenimporte aus China doch nicht einzuführen; das Handelsministerium und die International Trade Commission (ITC) müssen zu identischen Bewertungen kommen, damit Zölle eingeführt werden können, sie wichen aber voneinander ab. ab

 

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