Ohne Bildung geht es nicht – Werkstattumfrage der Initiative Qualität ist Mehrwert

Die zunehmende Digitalisierung und der enorme Innovationstrieb in der Automobilbranche stellen Kfz-Werkstätten vor enorme Herausforderungen. Wollen sie den Anschluss nicht verlieren, müssen ihre Mitarbeiter auf dem Laufenden bleiben. Regelmäßige und kontinuierliche Weiterbildung ist hier ein geeignetes Mittel. Aber sehen die Betriebe das genauso? Und wie schätzen Sie das Angebot ein? Um Antworten auf diese Fragen zu bekommen, hat die Initiative Qualität ist Mehrwert im ersten Quartal 2017 eine Online-Umfrage zu diesem Thema durchgeführt, an der sich mehr als 500 Werkstätten beteiligten.

Das Ergebnis ist laut Auskunft der Initiative eindeutig positiv: Weiterbildung wird vom weit überwiegenden Teil der Befragten als wichtig eingestuft. Auch mit den bestehenden Kursen und Schulungen sind die meisten Werkstätten zufrieden, tun sich aber noch schwer mit Online-Angeboten wie dem virtuellen Klassenraum. Anders verhält es sich mit der Verwendung des Internets: Das hat als Recherchetool längst breiten Einzug in den Betrieben gehalten und wird ebenso gern genutzt wie die Fachzeitschriften. Weniger erfreulich, angesichts der bundesweiten Meldungen über den Fachkräftemangel aber keine echte Überraschung: Rund drei Viertel der Befragten beklagen einen Mangel an gut ausgebildeten Nachwuchskräften, rund ein Drittel sehen hier die Politik in der Verantwortung, passende Anreize zu schaffen.

Ohne Weiterbildung geht es nicht

Dass an der Bedeutung von Weiterbildung keinerlei Zweifel besteht, sagen 95 Prozent der Befragten: Allein 75 Prozent von ihnen schätzen ihre Bedeutung als „sehr hoch“ ein, nur drei Prozent sehen keinerlei Relevanz für ihren Betrieb. Die Zahlen spiegeln sich auch in den Antworten zur Zahl der jährlich abgehaltenen Weiterbildungen wider: Knapp 74 Prozent geben an, mehrmals im Jahr an Weiterbildungen teilzunehmen, rund 22 Prozent nehmen immerhin noch einmal im Jahr an Weiterbildungsmaßnahmen teil, knapp vier Prozent seltener. Das Schulungsangebot wird von den meisten, nämlich 72,5 Prozent, als zufriedenstellend bezeichnet. Rund ein Viertel der Befragten (27,5 Prozent) vermisst allerdings Angebote, etwa zu den Themen „webbasierte Fehlerdiagnose“ und „Elektromobilität“.

Hoch motiviert in die Zukunft

Ebenfalls erfreulich: An der Motivation der Mechatroniker mangelt es nicht. 94 Prozent der Werkstattinhaber geben an, ihre Mitarbeiter regelmäßig zur Weiterbildung zu motivieren, 88 Prozent bescheinigen ihren Mitarbeiter eine große Bereitschaft, sich beruflich weiterzuentwickeln. Allerdings geht die Initiative nur in etwa der Hälfte der Fälle vom Mitarbeiter aus. Dabei dürften die meisten von ihnen sich durchaus berechtigte Hoffnung auf eine Genehmigung ihrer gewünschten Maßnahme machen: Rund 90 Prozent der Umfrageteilnehmer gewähren ihren Mitarbeitern mindestens zwei Weiterbildungstage pro Jahr. Hier stehen also weiterhin die Inhaber in der Verantwortung, auf ihre Angestellten zuzugehen.

Printmedien als Informationsquelle immer noch beliebt

Erfreulich ist auch, dass das Internet als Recherchetool im Werkstattalltag breiten Einzug gehalten hat. 81 Prozent nutzen es regelmäßig, bei 59 Prozent davon ist Youtube eine beliebte Bildungsquelle. Die gute, alte Fachzeitschrift hat aber noch lange nicht ausgedient: 87 Prozent der Befragten beziehen eine oder mehrere im Abonnement und geben sie dann auch gern an die Angestellten weiter.

Eigenverantwortung oder Anreize schaffen?

Die Initiative zieht folgendes Fazit: Die überwiegende Zahl der freien Kfz-Betriebe hat die Zeichen der Zeit erkannt und ist bereit, in die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter zu investieren. Allerdings wünschen sich viele Betriebsleiter mehr Unterstützung vom Staat: Die Zahl qualifizierter Nachwuchs-Fachkräfte lässt nach Meinung von 78,5 Prozent der Umfrageteilnehmer zu wünschen übrig, 34,5 Prozent der Befragten meinen, hier müsste der Staat stärkere Anreize schaffen. Wer seine Kunden auch morgen noch bedienen will, hofft aber wohl besser nicht auf eine Subventionierung von oben, sondern nimmt sein Fortkommen in die eigene Hand.  cs

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