Continental will weitere 300 Millionen Euro in Elektroantriebe-F&E investieren

„Continental ist startklar“ für die Elektrifizierung der Automobilantriebe. Wie der Automobilzulieferer und Reifenhersteller mitteilt, finde in den kommenden 15 Jahren der „größte Wandel in der Geschichte der Antriebstechnologien für Fahrzeuge“ statt; dem wolle man sich „kraftvoll und voller Zuversicht“ stellen, heißt es dazu in einer Mitteilung. Im Mittelpunkt stehen dabei zwei parallele Bestrebungen: Zum einen die volle Wertschöpfung aus dem wachsenden Bedarf an höchsteffizienten und emissionsarmen Technologien für Verbrennungsmotoren. Zum anderen das Nutzen der neuen Wachstumsaussichten für umweltfreundliche, elektrifizierte und vollelektrische Antriebssysteme. Allein für ihr Geschäft mit Elektroantrieben wolle Continental daher bis 2021 zusätzlich 300 Millionen Euro aufwenden. Dieser Schritt und weitere Pläne sind Bestandteile der neuen, weltweiten „Powertrain-Strategie 2020+“, so das Unternehmen weiter.

„Wir setzen unsere neue Strategie umgehend stufenweise um. Dabei werden wir uns an den Anforderungen und Strategien unserer Kunden orientieren. Wir müssen dabei mit deren allmählich nachlassenden Nachfrage nach Neuentwicklungen von mechanischen und hydraulischen Komponenten rechnen. Daher werden wir analog dazu unsere Investitionen in diese Technologien ebenfalls schrittweise verringern. Sehr gute, neue Wachstumschancen erwarten wir dagegen aufgrund strengerer Emissionsvorgaben für unsere innovativen Systeme bestehend aus Elektronik, Sensorik und Software“, sagte José A. Avila, Vorstandsmitglied und Leiter der Division Powertrain. Er fügte hinzu: „Das Geschäft mit Elektroantrieben werden wir konsequent auf Wachstum ausrichten. Dafür haben wir bereits in den vergangenen fünf Jahren insgesamt eine Milliarde Euro investiert. In unserem Geschäftsbereich Hybrid Electric Vehicle (HEV) verzeichnen wir bereits deutlich steigende Auftragseingänge. Bis 2020/2021 rechnen wir mit einem steigenden Umsatz von heute 130 Millionen Euro auf bis zu eine Milliarde Euro. Und das ist nicht alles: Ein zusätzliches Umsatzpotential in Höhe von zwei Milliarden Euro wollen wir bis 2025 erschließen. Dafür wenden wir insbesondere für Forschung und Entwicklung 300 Millionen Euro mehr auf als in unserer bisherigen Planung bis 2021 vorgesehen war.“

Mit der Vorlage der neuen Strategie ist die im Herbst 2016 von Continental angekündigte Überprüfung der künftigen Ausrichtung des Antriebsgeschäfts (Division Powertrain) abgeschlossen. „Das klare Ergebnis lautet: Wir haben in den zurückliegenden Jahren große Fortschritte erzielt und sind für die kommenden Anforderungen an die automobilen Antriebssysteme bestens aufgestellt. Unser Timing stimmt. Denn mit unserer neuen Strategie sind wir jetzt noch besser in der Lage, aus einer Position der Stärke heraus und mit größtmöglicher Flexibilität den anstehenden, sehr anspruchsvollen Wandel erfolgreich und ganz vorne mitzugestalten“, sagte der Vorstandsvorsitzende von Continental, Dr. Elmar Degenhart.

„Die Autos der Zukunft werden elektrisch fahren. Dazu voll vernetzt und automatisiert. Wir rechnen 2025 mit einem Marktanteil für rein elektrische Antriebe in Höhe von etwa zehn Prozent. Für Hybridantriebe wird er voraussichtlich nahezu 30 Prozent betragen. Der Verbrennungsantrieb hat seinen Zenit also tatsächlich erst noch vor sich. Erst nach 2025 erwarten wir seinen langsamen Volumenrückgang. Bis dahin können wir ihn noch viel effizienter machen. Zum Beispiel mit Systemen der Abgasnachbehandlung oder unserem ‚Volkshybrid‘ für breite Fahrzeugsegmente. Unser 48-Volt-System macht den Verbrennungsmotor leiser und die Luft sauberer. Hierfür sind wir Wegbereiter: Wir haben dieses System als erste in Serie auf den Markt gebracht und werden damit schnell und profitabel wachsen“, sagte Degenhart. ab

 

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