Spekulationen: Conti vor einer Aufspaltung?

Schon seit einigen Tagen wabern Gerüchte und Spekulationen durch das weltweite Datennetz bzw. ist auf den Webseiten einschlägiger Finanzinformationsdienste immer wieder zu lesen, Continental könnte möglicherweise vor einer Aufspaltung stehen. Ganz aktuell meldet das AktienCheck genannte Portal gar, die Anzeichen für eine Neustrukturierung des Geschäfts bei dem Autozulieferer verdichteten sich, wobei eine Aufspaltung des Zulieferers bzw. eine Abtrennung der Reifendivision von seinem Automotive-Geschäft bei all dem noch als „unzweifelhaft sinnvoll“ bezeichnet wird. Denn so etwas könnte dem Unternehmen genügend Geld in die Kasse spülen, um damit letztlich den Aufbau einer neue Sparte rund um „Elektro-/Roboterautos“ zu stemmen, wird weiter spekuliert. Vor diesem Hintergrund werden Conti-Aktien als „hochinteressant für Anleger“ bezeichnet, die von einer weiterhin florierenden Autokonjunktur ausgehen. Wie ernst man all dies nimmt, muss jedoch wohl ein jeder für sich selbst entscheiden. Zu denken geben sollte einem dabei allerdings, dass unterschiedliche Analysten das Potenzial der Wertpapiere des deutschen Zulieferers teils völlig unterschiedlich sehen.

So sollen solche von Kepler Cheuvreux zuletzt eine Kaufempfehlung für sie ausgesprochen und ein Kursziel für Conti-Aktien von 230 Euro ausgegeben haben. Begründet wird diese eher positive Einschätzung – der aktuelle Kurs liegt bei um die 191 Euro – mit der kürzlich angekündigten Anhebung der Michelin-Reifenpreise im europäischen und nordamerikanischen Markt. Offenbar wird erwartet, dass dies den Kurs aller Reifenherstelleraktien (inklusive Conti) nach oben treibt. Andererseits ist man bei der US-Investmentbank Morgan Stanley augenscheinlich weniger euphorisch, was das deutsche Unternehmen betrifft. Denn die Analysten dort belassen laut den Finanznachrichten ihre Einstufung für Conti bei „equal-weight“ mit einem Kursziel von 185 Euro, weil trotz eines guten Reifengeschäftes derzeit „kaum Impulse“ [für einen höheren als den aktuellen Aktienkurs] gesehen werden. Vielmehr wird mit Blick auf das Automotive-Geschäft des Konzerns sogar von Gefahren gesprochen im Zusammenhang mit den Turboladern und der Einspritztechnik des Unternehmens, weil angesichts Emissionsproblemen kleinerer Motoren ein Ende des Downsizing-Trends drohe. christian.marx@reifenpresse.de

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