„PremiumContact 6“ löst „PremiumContact 5“ und „SportContact 5“ ab

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Continental setzt die Erneuerung und Neustrukturierung seiner Sommerreifenpalette fort. Nach dem im vergangenen Jahr vorgestellten „SportContact 6“ als Nachfolger des „SportContact 5 P“ folgt nun der „PremiumContact 6“, der in die Fußstapfen gleich zweier Modelle tritt. Denn er soll im Portfolio des Herstellers zukünftig die Rolle übernehmen, die sich bisher „PremiumContact 5“ und „SportContact 5“ geteilt haben. Insofern verwundert nicht, dass Conti den ab nächstem Frühjahr in Form von 70 Artikeln für Felgendurchmesser zwischen 16 und 21 Zoll in den Handel kommenden Neuling als „sicheren und komfortablen Reifen mit Sportlergenen“ charakterisiert.

Letzteres lässt sich allein schon anhand der Positionierung des neuen Reifens im Portfolio des Anbieters erkennen: Wird mit der fünften „PremiumContact“-Generation schwerpunktmäßig noch der Größenbereich ab 14 bis hin zu 17 Zoll abgedeckt und steht beim „SportContact 5“ das Segment ab 17 Zoll im Fokus, so startet die Dimensionspalette der Ablösung beider Modelle ebenfalls erst bei 17 Zoll. Das erklärt zudem, warum der Hersteller die bei dem jetzt vorgestellten Reifen erzielten Verbesserungen vor allem auf den „SportContact 5“ bezieht. Dabei wird für den „PremiumContact 6“ insbesondere in Sachen Laufleistung ein deutliches Plus von 15 Prozent gegenüber ihm versprochen, aber auch ein um zehn Prozent geringeres Geräusch sowie ein fünf Prozent niedrigerer Rollwiderstand. In allen anderen maßgeblichen Disziplinen soll sich der Neue wenigstens auf Augenhöhe (Nass- und Trockenbremsen) mit dem „SportContact 5“ präsentieren bzw. leicht besser (Handling, Fahrkomfort). Einzig beim Aquaplaning liegt er fünf Prozent zurück, wie Marco Gellings, Director Tire Line Development für die EMEA-Region (Europa, Mittlerer Osten, Afrika) bei Continental, freimütig einräumt.

Marco Gellings ist Director Tire Line Development für die EMEA-Region (Europa, Mittlerer Osten, Afrika) bei Continental

Marco Gellings ist Director Tire Line Development für die EMEA-Region (Europa, Mittlerer Osten, Afrika) bei Continental

Einen ausgewogen Reifen zu entwickeln, der kurze Bremswege auf nasser wie trockener Fahrbahn mit einem hohen Komfort sowie präzisem und sportlichem Handling bei gleichzeitig noch großer Laufleistung und niedrigem Rollwiderstand verbindet, sei für das Projektteam Herausforderung und Ansporn zugleich gewesen, heißt es vonseiten des Herstellers. Um das angepeilte Entwicklungsziel zu erreichen, haben die Conti-Ingenieure an diversen Stellschrauben gedreht bzw. Wege eingeschlagen, die nennenswerte Fortschritte in anderen Reifenparametern ermöglichen, ohne auf hohe Sicherheitsreserven verzichten zu müssen. Zumindest dann, wenn man von dem leicht schlechteren Aquaplaningverhalten des „PremiumContact 6“ gegenüber dem „SportContact 5“ absieht. Hand angelegt wurde gegenüber Letzterem beispielsweise in Bezug auf die Laufflächenmischung, wo nun eine sogenannte Kristallsilikamischung für „kurze Bremswege auf nasser Straße in allen Fahrzeugsegmenten“ zuständig ist. Laut Conti erreicht der „PremiumContact 6“ beim Kriterium Nassgriff des EU-Reifenlabels jedenfalls die höchste Einstufung „A“.

Vor allem in Sachen Laufleistung, Geräusch und Rollwiderstand soll der „PremiumContact 6“ dem „SportContact 5“ einiges voraushaben

Vor allem in Sachen Laufleistung, Geräusch und Rollwiderstand soll der „PremiumContact 6“ dem „SportContact 5“ einiges voraushaben

Um dennoch eine Reduzierung des Rollwiderstandes bei gleichzeitig noch höherer Laufleistung zu erreichen, kommt bei dem neuen Reifen das Cap-und-Base-Prinzip zum Einsatz, wie Gellings erklärt. Dabei ist die mit der Fahrbahn in Kontakt kommende Cap-Mischung mehr in Richtung Abrieb optimiert, während bei der darunter liegenden Base-Komponente der Rollwiderstand im Fokus steht. In Kombination soll damit beim „PremiumContact 6“ dann der Spagat hinsichtlich des Zielkonfliktes zwischen diesen beiden ansonsten eigentlich eher gegenläufigen Anforderungen gelingen. Damit die Sportlichkeit bei alldem nicht zu kurz kommt, haben die Reifenentwickler eigenen Worten zufolge das Schulterkonzept des „SportContact 6“ übernommen und es mit einer asymmetrischen Profilrippengeometrie kombiniert. „Das sogenannte ‚Advanced-Macro-Block-Design’ setzt auf lange Schulterblöcke, die sich gegeneinander abstützen und Halt geben. So entsteht eine komplexe Blockstruktur an der Reifenschulter, die höchste Kräfte, wie sie besonders beim Kurven fahren entstehen, bestens übertragen kann“, erläutert Gellings. Ähnlich gute Seitenführungskräfte könne die asymmetrische Rippenstruktur der Lauffläche übertragen.

„Mit dem neuen ‚PremiumContact 6’ wollen wir die Brücke zwischen einem komfortablen Limousinenreifen und einem Pneu für sportliche Pkw schlagen“, sagt Produktmanagerin Catarina Silva

„Mit dem neuen ‚PremiumContact 6’ wollen wir die Brücke zwischen einem komfortablen Limousinenreifen und einem Pneu für sportliche Pkw schlagen“, sagt Produktmanagerin Catarina Silva

Mit dem neuen „PremiumContact 6“ will Continental das Marktsegment der „sehr sicherheitsorientierten, handlingoptimierten Pkw-Reifen mit hohem Komfort für Fahrzeuge ab der Mittelklasse aufwärts“ besetzen, wie die für die EMEA-Region verantwortliche leitende Produktmanagerin Catarina Silva erklärt. Diese Reifeneigenschaften würden zunehmend sowohl von Fahrzeugherstellern als auch von Autofahrern erwartet, wobei der neue Sommerreifen eine optimale Balance zwischen Sicherheit, Komfort und Nachhaltigkeit auf höchstem Niveau biete. „Mit dem neuen ‚PremiumContact 6’ wollen wir die Brücke zwischen einem komfortablen Limousinenreifen und einem Pneu für sportliche Pkw schlagen. Dazu haben wir unsere breite Erfahrung aus 145 Jahren Reifenentwicklung sowie unser breites Wissen rund um Fahrerassistenzsysteme aus unserem Automotive-Bereich zusammengebracht, um die hohen Erwartungen unserer Kunden zu erfüllen“, sagt sie. Schon vor dem offiziellen Produktanlauf des neuen Modells sollen sich weltweit rund 70 Prototypenreifen in Freigabeprüfungen bei Automobilproduzenten befinden – um welche Fahrzeughersteller konkret es sich dabei handelt, verrät Conti freilich (noch) nicht.

Der ebenfalls neue „CrossContact ATR“ soll nicht zuletzt mit seinem eher groben Profildesign Eindruck schinden und 4x4-Fahrzeugen zu einem entsprechend kernigen Auftritt verhelfen

Der ebenfalls neue „CrossContact ATR“ soll nicht zuletzt mit seinem eher groben Profildesign Eindruck schinden und 4×4-Fahrzeugen zu einem entsprechend kernigen Auftritt verhelfen

Dafür aber hat der Konzern anlässlich der „PremiumContact 6“-Neuvorstellung zugleich noch eine weitere Neuheit präsentiert: den „CrossContact ATR“. Bei ihm steht das Kürzel für „All Terrain Road“, sodass unmittelbar klar ist, dass er für den Einsatz sowohl auf als auch abseits befestigter Wege ausgelegt ist. Dabei stehen die jeweiligen Anteile Gellings zufolge im Verhältnis von 70 zu 30 Prozent. Insofern ist er innerhalb des 4×4-Reifenportfolios der Marke irgendwo zwischen dem „CrossContact LX“ (90 onroad, zehn Prozent offroad) respektive dem „CrossContact LX2“ (80 onroad, 20 Prozent offroad) und dem „CrossContact AT“ angesiedelt, bei dem von einem 50-zu-50-Verhältnis zwischen Straßen und Gelände die Rede ist. Dank einer modernen Silikamischung verspricht der Hersteller für den neuen „ATR“ jedenfalls gute Haftung selbst auf nasser Straße, während schräg in die Profilblöcke eingearbeitete Lamellen für zusätzliche Wasserverdrängung zuständig sind. Eine Geräuschbarriere – kleine Stege zwischen den Blöcken der Reifenschulter – sollen das Austreten der Abrollgeräusche aus der Reifenflanke reduzieren und für komfortable Fahreigenschaften sorgen.

Karsten Wiebking verantwortet den Bereich Marketing & Sales Development Nordics & UHP Tires bei Conti

Karsten Wiebking verantwortet den Bereich Marketing & Sales Development Nordics & UHP Tires bei Conti

Und obwohl die Entwickler dem „CrossContact ATR“ mittels sogenannter Griffzähne zwischen den Rillen sowie über ein offenes Reifenprofil mit zahlreichen Lamellen zu gutem Grip im Gelände verhelfen wollen, weiß man doch auch bei Conti, dass viele „Geländewagen“ oder SUVs hauptsächlich auf der Straße bewegt werden. Auf Nachfrage bestätigen Gellings und Karsten Wiebking, Marketing & Sales Development Nordics & UHP Tires, dass der Anteil der tatsächlichen Offroadausritte bei der anvisierten Klientel wohl irgendwo doch eher deutlich unter fünf Prozent liegt. Gleichwohl soll der „ATR“ dafür zwar genügend Traktion und Grip bieten, dank großer Profilblöcke und einer robusten Gummimischung ordentlich Widerstand gegen Schnitte und Risse leisten sowie Steine schnell aus den Profilrillen hinausbefördern können – aber nicht zuletzt eben auch mit seinem eher groben Profildesign Eindruck schinden und 4×4-Fahrzeugen zu einem entsprechenden kernigen Auftritt verhelfen.

Innerhalb des 4x4-Reifenportfolios der Marke Conti ist der „CrossContact ATR“ zwischen dem „CrossContact LX“ respektive dem „CrossContact LX2“ und dem „CrossContact AT“ angesiedelt

Innerhalb des 4×4-Reifenportfolios der Marke Conti ist der „CrossContact ATR“ zwischen dem „CrossContact LX“ respektive dem „CrossContact LX2“ und dem „CrossContact AT“ angesiedelt

Das Produkt ist zudem dafür gedacht, die Conti-Palette abzurunden, damit der Handel bei entsprechenden Wünschen seiner Kundschaft gar nicht erst in die Verlegenheit kommt, zu einem Konkurrenzprodukt eines anderen Herstellers greifen zu müssen. So in etwa beantwortet zumindest Wiebking die Frage nach dem erwarteten Stückzahlabsatz im Hinblick auf diesen Reifen. Er ist zunächst in 21 Größen für Felgen zwischen 15 und 20 Zoll Durchmesser sowie in Breiten zwischen 205 und 275 Millimetern und Querschnitten zwischen 40 und 80 Prozent erhältlich. Die Lieferpalette dieses für Geschwindigkeiten von bis zu 240 km/h freigegebenen SUV-Reifen soll aber bereits im nächsten Frühjahr weiter ausgebaut werden. christian.marx@reifenpresse.de

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