Mangelnde Investitionseffizienz und „übertriebene Ingenieurskunst“ bei Conti?

Lange Zeit waren Conti-Aktien ein Liebling der Finanzmarktexperten. Doch seit einiger Zeit notiert der Kurs der Wertpapiere des Automobilzulieferers, der sich selbst schon lange nicht mehr „nur“ als Reifenhersteller sieht und sich neuerdings als Technologieunternehmen beschreibt, mit derzeit knapp 170 Euro deutlich unterhalb der zuletzt Ende 2015 erreichten Sphären von irgendwo zwischen 220 und 230 Euro. Ganz aktuell sprechen nach entsprechenden Berichten des AktienCheck genannten Portals Analysten von Barclays eher von einem Kursziel in Höhe von 177 Euro und solche der Berenberg-Bank sogar von nur 140 Euro. Letztere führen dafür und im Übrigen eine Verkaufsempfehlung für Conti-Aktien demnach unter anderem eine mangelnde Effizienz der Konzerninvestitionen im Automotive-Geschäft als Begründung für ihre eher negative Einschätzung an. Das Wachstum im Geschäft mit Antriebssträngen werde seitens des Unternehmens zu hoch angesetzt und die Macht der Politik gegenüber der Lobby der Autoproduzenten in Bezug auf eine angestrebte Emissionsverringerung skeptisch gesehen, heißt es weiter. Ein starkes Reifengeschäft übertünche zwar die „Schwierigkeiten“, dennoch hält man seitens der Berenberg-Bank eine Bewertung des Konzerns jenseits der Marke von 140 Euro je Aktie ganz augenscheinlich für „unattraktiv“. Gar so pessimistisch urteilen die Barclays-Analysten nicht, aber sie befürchten dafür, Conti könnte unter einer „Kultur übertriebener Ingenieurskunst“ leiden, bei der die Marktreife von Produkten dadurch verzögert werde, dass sie „zu ausgeklügelt und hoch entwickelt“ seien. Insofern gibt man sich bei Barclays wohl lieber abwartend und spricht weder eine Kauf- noch eine Verkaufsempfehlung für Aktien des Reifenherstellers, Automobilzulieferers bzw. Technologieunternehmens aus, sondern bewertet die Wertpapiere des Konzerns „neutral“. cm

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