Auto Express testet Winter- und Ganzjahresreifen: Conti bzw. Goodyear vorn

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Zur aktuellen Umrüstsaison hat auch das britische Magazin Auto Express Winter- und Ganzjahresreifen aufs Profil geschaut und aktuelle Modelle beider Gattungen jeweils gegeneinander antreten lassen in zwei separaten Vergleichstests.

Bei den Spezialisten für die kalte Jahreszeit hatten sich Bridgestones „Blizzak LM001“, Contis „WinterContact TS 860“, Dunlops „Winter Sport 5“, Goodyears „UltraGrip Performance“ der ersten Generation, Hankooks „I*Cept RS²“, Michelins „Alpin 5“, Nokians „WR D4“ sowie Pirellis „Cinturato Winter“ in der Größe 205/55 R16 zu beweisen auf Schnee, bei Nässe, im Trockenen sowie in Bezug auf Rollwiderstand, Innengeräusch und Preis. Das Gleiche gilt für die Allwetterreifen Goodyear „Vector 4Seasons“ zweiter Generation, Hankook „Kinergy 4S“, Michelin „CrossClimate“, Nokian „Weatherproof“, Star Performer „Winter SPTS AS“ und Vredestein „Quatrac 5“ – dort allerdings in der Dimension 225/45 R17.

In beiden Fällen diente ein VW Golf als Testfahrzeug, und hier wie dort lief außer Konkurrenz ein Sommerreifen mit: Dunlops „Sport BluResponse“ bei dem Winter- und Contis „SportContact 5“ bei dem Ganzjahresreifentest. Außerdem wurde jeweils ein Allwetterreifen (Nokian „Weatherproof“) beim Wintertest und ein Winterreifen (Goodyear „UltraGrip Performance“) beim Ganzjahresreifentest vergleichend außerhalb der offiziellen Wertung mitgeprüft. Bei den Winterreifen hat letztlich der neue „WinterContact TS 860“ die Nase vorn, dem damit nach Erfolgen bei der Autozeitung und AutoBild gleich nach seiner Premiere damit das Triple von drei Siegen bei drei aufeinanderfolgenden Reifentests gelingt. Bei den Allwetterreifen konnte sich Goodyears „Vector 4Seasons“ den ersten Platz sichern. Für ihn ist es nach dem bei Auto Motor und Sport der zweite Testsieg in der aktuellen Saison.

 

Was das Abschneiden der sonstigen Modelle betrifft, bescheinigt Auto Express Hankook zwar einige Fortschritte bei seinen Sommerreifen, doch gleichzeitig noch Optimierungsbedarf bei seinen Wintermodellen. Schließlich kommt der „I*Cept RS²“ bei dem aktuellen Winterreifentest der Briten als Letzter ins Ziel. Gleichwohl habe sich der Reifen des koreanischen Herstellers „nicht blamiert“, heißt es. Das Abschneiden von Dunlops „Winter Sport 5“ wird mit den Worten „von Hero to Zero“ beschrieben, weil dieser Reifen beim letztjährigen Produktvergleich des Magazins noch einen Podiumsplatz erobern konnte. Insofern sei der siebente Platz nicht das, was man von diesem Modell erwartet hätte, schreibt das Blatt. Vor ihm auf Platz fünf und sechs liegen Michelins „Alpin 5“ und Bridgestones „Blizzak LM001“ Kopf an Kopf. Dabei konnte der eine demnach eher Vorteile auf Schnee und der andere dafür eher bei Nässe für sich verbuchen.

Dass der „UltraGrip Performance“ als Sieger des letztjährigen Winterreifentests als Vierter in diesem Jahr nunmehr anderen den Vortritt lassen muss, führt Auto Express darauf zurück, dass diese Profile – namentlich also Pirellis „Cinturato Winter“ als Dritter und Nokians „WR D4“ als Zweiter hinter Contis „WinterContact TS 860“ als Sieger – halt einfach neuer und damit offensichtlich besser seien. „Pirelli scheint bei seinem neuen ‚Cinurato’ etwas an Extraleistung herausgekitzelt zu haben, aber seine schwache Wirtschaftlichkeit ist ein Kritikpunkt. Das Gleiche gilt für den neuen Nokian, was wahrscheinlich den Sieg gekostet hat“, schreibt das Magazin. Der Siegerreifen von Conti wusste demnach mit einer gelungenen Mischung aus Nass- und Trockengrip, Kraftstoffeffizienz sowie soliden Leistungen auf Schnee zu überzeugen.

Bei den Ganzjahresreifen hat das Blatt eigenen Worten zufolge den Fokus auf Komfort, das Kostenkapitel sowie den Nass- und Trockengriff gelegt, aber weniger auf die Schneeeigenschaften. Letztere sollen daher zu lediglich zehn Prozent ins Gesamturteil eingegangen sein. „Weil die meisten Ganzjahresreifen nur vergleichsweise wenig Zeit auf dem Weiß bewegt werden und dafür deutlich länger im Trockenen und Nassen“, heißt es zur Begründung. Die Briten kommen letztlich natürlich zu demselben Ergebnis wie viele andere Tester hierzulande auch: dass nämlich Ganzjahresreifen nur einen Kompromiss darstellen. Begründet wird diese Sicht der Dinge damit, dass der mitgetestete reinrassige Winterreifen die sechs Allwetterprobanden hinsichtlich der Wintereigenschaften abhängt, während sie bei Trockenheit und Nässe gleichzeitig dem außer Konkurrenz mitgelaufenen Sommerreifen unterlegen seien.

Autofahrern, die dennoch Ganzjahresreifen den Vorzug geben wollen, wird am ehesten freilich der Testsieger „Vector 4Seasons“ ans Herz gelegt, hinter dem Nokians „Weatherproof“ und Michelins „CrossClimate“ als Zweiter respektive Dritter ins Ziel kommen, wobei Letzterer augenscheinlich vor allem im Trockenen zu überzeugen wusste. Die Reifen von Vredestein und Hankook werden als „anständige Budgetoptionen“ beschrieben, der Star Performer „Winter SPTS AS“ jedoch als eher „schlechte Wahl“. christian.marx@reifenpresse.de

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