Continental-Zahlen: Degenhart lobt „die erstklassige operative Leistung der Rubber Group“

Die Reifensparte bleibt weiterhin der große Ertragsbringer der Continental AG. Wie der deutsche Automobilzulieferer und Reifenhersteller heute meldet, stieg der Umsatz im zweiten Quartal konzernweit um 2,3 Prozent auf jetzt 10,19 Milliarden Euro. Gleichzeitig stieg aber das bereinigte EBIT um 5,7 Prozent auf jetzt 1,3 Milliarden Euro, woraus sich eine EBIT-Marge von 12,9 Prozent ergibt (Vorjahresquartal: 12,3 Prozent). Die Reifensparte hingegen legte noch einmal deutlich mehr zu, insbesondere, was deren Profitabilität betrifft. Während der Umsatz im zweiten Quartal ‚nur’ um 1,8 Prozent auf 2,69 Milliarden Euro anstieg, stieg das bereinigte EBIT noch einmal um 6,7 Prozent auf jetzt 647 Millionen Euro. Damit kommt die Reifensparte der Continental auf eine bereinigte operative EBIT-Marge von 24,1 Prozent (Vorjahr: 22,9 Prozent). Anders ausgedrückt: Während die Sparte gut ein Viertel zu den Umsätzen des Konzerns beiträgt, tragen die Manager der Reifensparte mittlerweile Verantwortung für fast 50 Prozent der Erträge des Gesamtkonzern. Auf Basis dieser Zahlen hebt Continental auch seine Ergebnisprognose für das laufende Geschäftsjahr an.

„Wir wollen für das Gesamtjahr eine bereinigte EBIT-Marge von über elf Prozent erreichen und damit die bisher erwartete Marge von rund elf Prozent übertreffen“, sagte der Continental-Vorstandsvorsitzende Dr. Elmar Degenhart heute bei Vorlage der Geschäftszahlen nach den ersten sechs Monaten. Grund für die Anhebung sei „die erstklassige operative Leistung der Rubber Group“, würdigt der Konzernchef: „Die sehr gute Absatzentwicklung in den ersten sechs Monaten auf der Reifenseite verleiht uns zusätzlichen Rückenwind.“ Unterstützend wirkt darüber hinaus die Preisentwicklung von wichtigen Rohstoffen für die Herstellung von Reifen und weiteren Kautschukprodukten. Die Preissteigerungen werden aus heutiger Sicht im Gesamtjahresverlauf insgesamt niedriger ausfallen als noch zum Ende des ersten Quartals 2016 prognostiziert.

Für das zweite Quartal 2016 zieht der Vorstandsvorsitzende eine positive Bilanz: „Wie erwartet hat unser Automobilgeschäft im zweiten Quartal Fahrt aufgenommen. Mit rund fünf Prozent organischem Wachstum konnten wir im zweiten Quartal erneut schneller zulegen als der Markt. Gleichzeitig konnten wir das Ergebnis verbessern. Sehr erfreulich ist auch der Auftragseingang, den wir im ersten Halbjahr auf mehr als 18 Milliarden Euro gesteigert haben. Die Rubber Group konnte die positive Umsatz- und Ergebnisentwicklung fortsetzen. Ein erneutes Absatzplus von Reifen sowie eine weitere Stabilisierung des Industriegeschäfts haben dazu maßgeblich beigetragen.“

Die Erwartungen an das laufende Geschäftsjahr sieht Degenhart durch die Halbjahresergebnisse bestätigt: „Für den weiteren Jahresverlauf rechnen wir mit einer Fortsetzung der positiven Umsatzdynamik im Rahmen unseres Geschäftsjahresausblicks. Dabei wird das Marktumfeld, nicht zuletzt wegen der jüngsten politischen Entwicklungen, aus heutiger Sicht jedoch weiterhin von Unsicherheit und Volatilität geprägt bleiben.“

Der Free Cashflow vor Akquisitionen legte im Vergleich zum Vorjahr um 159 Millionen Euro auf über eine Milliarde Euro zu. „Wir konnten erneut unseren Free Cashflow vor Akquisitionen verbessern, trotz gestiegener Investitionen. Diese konnten wir im Wesentlichen durch den Anstieg des operativen Ergebnisses und die Verbesserung des Working Capital kompensieren“, erläuterte Finanzvorstand Wolfgang Schäfer. Insgesamt sieht er die Erwartungen für das Gesamtjahr bestätigt: „Für das laufende Geschäftsjahr rechnen wir weiterhin mit einem Free Cashflow vor Akquisitionen von mindestens zwei Milliarden Euro“.

Am Ende des ersten Halbjahres beliefen sich die Netto-Finanzschulden des Continental-Konzerns auf 3,4 Milliarden Euro. Der Grund für den Anstieg gegenüber dem ersten Quartal 2016 ist im Wesentlichen in der Ausschüttung der Dividende über 750 Millionen Euro im Mai 2016 für das Geschäftsjahr 2015 zu sehen. Im Vergleich zum Jahresende 2015 verringerten sich die Netto-Finanzschulden leicht um 96 Millionen Euro. Der Verschuldungsgrad, die sogenannte Gearing Ratio, lag Ende Juni 2016 bei 25,8 Prozent (Vorjahreszeitraum 34,1 Prozent). Die Eigenkapitalquote belief sich auf rund 39 Prozent.

Zum 30. Juni 2016 verfügte Continental über ein Liquiditätspolster in Höhe von über 5,2 Milliarden Euro, davon 1,7 Milliarden Euro flüssige Mittel sowie zugesagte, ungenutzte Kreditlinien im Volumen von 3,5 Milliarden Euro.

„Unsere zunehmende finanzielle Stärke ermöglicht uns erhöhte Ausgaben für Forschung und Entwicklung. Wir wollen damit für wegweisende Technologien frühzeitig die Weichen stellen und unser schnelles, profitables Wachstum dauerhaft fortsetzen. Null Unfälle im Straßenverkehr, saubere Luft und intelligente Mobilität sind dabei die relevanten Ziele“, sagte Degenhart.

Zum Ende des zweiten Quartals 2016 waren im Konzern rund 215.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt und damit rund 7.000 mehr als im Vergleich zum Jahresende 2015.

Bedingt durch gestiegene Produktionsvolumina und den Ausbau bei Forschung und Entwicklung erhöhte sich die Mitarbeiterzahl in der Automotive Group um mehr als 5.000. In der Rubber Group führten der weitere Ausbau von Produktionskapazitäten und Vertriebskanälen zu einer Erhöhung der Beschäftigtenzahl um knapp 1.900. Im Vergleich zum 30. Juni 2015 erhöhte sich die Anzahl der Mitarbeiter im Konzern um insgesamt rund 9.600.

Die Automotive Group erwirtschaftete in den ersten sechs Monaten dieses Jahres einen Umsatz von 12,2 Milliarden Euro. Die bereinigte EBIT-Marge lag bei 8,1 Prozent.

Die Rubber Group erzielte im ersten Halbjahr 2016 einen Umsatz von 7,9 Milliarden Euro und konnte die bereinigte EBIT-Marge gegenüber dem Vorjahr um 2,3 Prozentpunkte auf 18,8 Prozent verbessern. ab

 

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