Indische Reifenhändler kritisieren Preiskartell heimischer Hersteller

Während die indische Reifenindustrie einerseits über zunehmende Reifenimporte aus China in ihr Heimatland klagt, schreiben ihnen anderseits die dort ansässigen Reifenhändler eine Mitschuld an der Entwicklung zu. Ihr Vorwurf: Als eine Art Kartell würden Apollo Tyres, MRF Tyres, JK Tyre and Industries, Birla Tyres and Ceat Tyres die Preise für ihre Produkte künstlich hochhalten. Das falle ihnen nicht schwer, weil sie zusammen rund 83 Prozent des auf ein Volumen von acht Milliarden US-Dollar taxierten indischen Reifenmarktes kontrollieren würden, berichtet Nikkei Asian Review. Als Ausweg setze der Handel insofern auf billigere Alternativen, womit in erster Linie Reifen aus dem Reich der Mitte gemeint sind und weniger Markenprodukte solcher Branchengrößen wie Bridgestone, Goodyear, Michelin Conti oder Yokohama.

Die sollen zusammen nämlich gerade einmal einen Marktanteil von irgendwo zwischen zehn und 15 Prozent für sich reklamieren können. „Wir brauchen mehr ausländische Anbieter, die mit besseren Technologien und ethischen Marktpraktiken für mehr Wettbewerb sorgen, um so das Oligopol [der heimischen Hersteller] aufzubrechen”, wird in dem entsprechenden Bericht S.P. Singh von dem Reifenhandelsverband All India Tyre Dealers’ Federation in diesem Zusammenhang zitiert und auf das Ergebnis einer Untersuchung der lokalen Wettbewerbskommission verwiesen. Die habe im Frühjahr nämlich festgestellt, dass die fünf genannten indischen Hersteller in ihrem Heimatland gemeinsam agieren, um – wie es weiter heißt – „die Preise zu erhöhen und trotz signifikant sinkender Kosten für Naturkautschuk und andere wichtiger Rohmaterialien auf einem höheren Niveau zu halten“. cm

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