Probleme für Apollo in Ungarn, qualifizierte Mitarbeiter zu finden

Die Wirtschaft Ungarns ist im letzten Jahr um drei Prozent gewachsen. Das Land gilt nicht zuletzt wegen eines relativ geringen Lohnniveaus – trotz einer durchschnittlichen Steigerung von vier Prozent im vergangenen Jahr – als attraktiver Standort für Großinvestitionen. Doch die gehen inzwischen zurück, berichtet Reuters und führt als einen Grund den zunehmenden Mangel an qualifizierten Mitarbeitern an, der unter anderem auch dem indischen Reifenhersteller Apollo Tyres, der im Januar 2017 bei Gyongyos (Ostungarn) eine Fabrik in Betrieb nehmen will, Sorge bereitet.

Zwar sei es gelungen, für die meisten technischen Jobs Mitarbeiter aus der Region zu finden, wird Tibor Banyai, verantwortlich für das Rekrutierung bei Apollo Tyres Ungarn, zitiert. Aber hinsichtlich Ingenieuren mit jahrelanger Erfahrung und erst recht in Bezug auf Reifenherstellung sei der Markt ziemlich leergefegt und müssten schon größere Kreise um den Standort gezogen werden. Zumal er nicht vorhat, Mitarbeiter von direkten Kontrahenten wie Bridgestone oder Hankook abzuwerben. Einerseits haben qualifizierte Menschen das Land verlassen, um irgendwo anders in der Europäischen Union mehr Geld verdienen zu können, andererseits haben junge Techniker oftmals andere Pläne wie einen Universitätsabschluss und stehen nicht zur Verfügung.

Apollo Tyres möchte in der Fabrik unter anderem Pkw-Erstausrüstungsreifen für den Volkswagen-Konzern, Daimler und Suzuki Motor herstellen, die in der Nähe Automobilwerke betreiben, verspricht sich aber auch Kostenvorteile bei Exporten in die Vereinigten Staaten, wie es bei Reuters weiter heißt. Der ungarische Staat gibt nicht nur Förderhilfen für den Bau der Fabrik, sondern hat auch Schulungsmaßnahmen in Ungarn und bei Apollo Tyres direkt in Indien mit 2,2 Millionen US-Dollar bezuschusst. dv

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