Dem Reifenhersteller Continental geht es blendend – EBIT-Marge von 20 Prozent

Nachdem die Continental bereits Anfang des Jahres Eckdaten zum Geschäftsverlauf 2015 veröffentlicht hatte, legte der Automobilzulieferer und Reifenhersteller aus Hannover nun mit seinem umfassenden, wenn auch bis zur Jahreshauptversammlung weiterhin vorläufigen, Konzernabschluss nach. Der Continental-Vorstandsvorsitzende Dr. Elmar Degenhart konnte anlässlich der Präsentation des Zahlenwerks zu Recht von einem „erfolgreichen Jahr“ sprechen. Dabei konnte das Unternehmen vor allem mit seiner Automotive Group deutlich wachsen und diese profitabler gestalten. Aber vor allem glänzt weiterhin das Reifengeschäft im Konzernabschluss mit höchsten EBIT-Margen. Ab Basis eines Umsatzes von 10,4 Milliarden Euro (plus 6,4 Prozent) generierte der Hersteller einen EBIT von 2,1 Milliarden Euro (plus 14 Prozent) und somit eine EBIT-Marge von genau 20 Prozent. Dem Reifenhersteller Continental geht es blendend: Er trägt 26,5 Prozent zum Konzernumsatz und 50,7 Prozent zum Konzern-EBIT bei.

Die Continental hat ihre Jahresziele sicher erreicht oder teilweise deutlich übertroffen, berichten Vorstandsvorsitzender Dr. Elmar Degenhart und Finanzvorstand Wolfgang Schäfer, insbesondere dem Reifenhersteller Continental geht es mit einer EBIT-Marge von 20 Prozent blendend

Die Continental hat ihre Jahresziele sicher erreicht oder teilweise deutlich übertroffen, berichten Vorstandsvorsitzender Dr. Elmar Degenhart und Finanzvorstand Wolfgang Schäfer, insbesondere dem Reifenhersteller Continental geht es mit einer EBIT-Marge von 20 Prozent blendend

Die Continental hat mit diesem erfolgreichen Geschäftsjahr 2015 ihren finanziellen Spielraum deutlich erweitert. „Continental ist in Bestform. Mit unserem bewährten Geschäftsmodell haben wir 2015 einen Free Cashflow vor Akquisitionen von 2,7 Milliarden Euro erzielt. Wir haben unser Eigenkapital auf 13,2 Milliarden Euro erhöht und damit den bisher höchsten Stand erreicht. Wir können somit in einem anspruchsvollen Umfeld plan- und kraftvoll agieren und mit unseren Innovationen die digitale Zukunft der Mobilität maßgeblich mitgestalten“, sagte der Continental-Vorstandsvorsitzende Dr. Elmar Degenhart bei der Vorlage der vorläufigen Zahlen für das Geschäftsjahr 2015 am Donnerstag in Hannover.

„Aus einer starken Finanzposition heraus, gehen wir mit der Continental-typischen Agilität die vor uns liegenden, großen Herausforderungen an. Dazu zählen vor allem volatile Märkte, sowie schwankende Rohstoffpreise und Währungskurse. Wir erwarten im Geschäftsjahr 2016 ein im Vergleich zum Vorjahr ähnlich hohes organisches profitables Wachstum von rund fünf Prozent. Wir wollen in diesem Jahr konsequent und fokussiert die Chancen erschließen, die sich uns durch neue, digital geprägte Mobilitätskonzepte eröffnen. Es geht uns dabei um eine intelligente Weiterentwicklung unseres erfolgreichen Geschäftsmodells und die innovative Erschließung neuer Geschäftsfelder und Kunden“, so Degenhart weiter. „Der Start in das Jahr bestätigt in einem schwierigen Umfeld unsere Erwartungen für 2016“, ergänzte er.

Der Continental-Vorstandsvorsitzende zeigte sich erfreut über den Erfolg des Geschäftsjahres 2015: „In einem anspruchsvollen Umfeld haben wir erneut unsere Profitabilität und Wachstumsstärke unter Beweis gestellt. Insgesamt können wir mit einem Gewinn nach Steuern in Höhe von 2,7 Milliarden Euro ein beachtliches Ergebnis vorweisen. Je Aktie entspricht dies 13,64 Euro und damit 15 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Vorstand schlägt deshalb eine erneute Anhebung der Dividende und eine Auszahlung von 3,75 Euro pro Aktie vor. Das entspricht 750 Millionen Euro und einer Ausschüttungsquote von 27,5 Prozent.“

Continental-Finanzvorstand Wolfgang Schäfer wies darauf hin, dass das Technologieunternehmen 2015 seine Jahresziele sicher erreicht oder teilweise deutlich übertroffen hat: Der Umsatz stieg um mehr als 4,7 Milliarden Euro beziehungsweise rund 14 Prozent auf 39,2 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis (EBIT) stieg im Geschäftsjahr 2015 im Vergleich zum Vorjahr um 23 Prozent auf 4,1 Milliarden Euro. Die EBIT-Marge lag bei 10,5 Prozent nach 9,7 Prozent im Jahr 2014. Das insbesondere um Konsolidierungskreiseffekte, akquisitionsbedingte Abschreibungen und Sondereffekte bereinigte EBIT erhöhte sich im Jahr 2015 im Vergleich zum Vorjahr um 15,3 Prozent auf 4,5 Milliarden Euro. Die Quote bezogen auf den bereinigten Umsatz entspricht 11,8 Prozent nach 11,2 Prozent im Jahr 2014.

Für das laufende Geschäftsjahr rechnet Continental mit einem ähnlich hohen Wachstum wie im Jahr 2015: „Wir erwarten ein organisches Wachstum von fünf Prozent auf rund 41 Milliarden Euro. Damit würden wir mit unseren innovativen Elektronik-, Sensorik- und Software-Lösungen sowie unseren Industrieprodukten und Reifen erneut schneller wachsen als der Markt. Eine bereinigte EBIT-Marge von mehr als 10,5 Prozent soll dabei wieder sicher erreicht werden“, kündigte Schäfer an. „Das organische Umsatzplus von fünf Prozent vergleicht sich mit den erzielten rund vier Prozent im Jahr 2015. Währungskurseffekte und Umsatzbeiträge aus Zukäufen sind dabei nicht eingerechnet. Beide Effekte haben im Jahr 2015 den Umsatz zusätzlich um zehn Prozentpunkte erhöht. Das Umsatzplus summierte sich damit auf insgesamt 14 Prozent“, erläuterte Schäfer.

Continental rechne lediglich mit einem moderaten Anstieg der weltweiten Fahrzeugproduktion um 1,5 Prozent auf knapp 90 Millionen Einheiten. Dabei werde die Schwäche der Märkte in Russland und Brasilien erneut überkompensiert durch das Wachstum der Fahrzeugmärkte in Europa und China.

Der Free Cashflow vor Akquisitionen legte im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 500 Millionen Euro auf 2,7 Milliarden Euro deutlich zu. „Trotz der Abflüsse für Akquisitionen, in Höhe von insgesamt mehr als 1,2 Milliarden Euro, hauptsächlich für Veyance Technologies und Elektrobit Automotive, beläuft sich der Free Cashflow nach Akquisitionen im Jahr 2015 auf 1,4 Milliarden Euro“, betonte Schäfer.

Die Netto-Finanzschulden erhöhten sich gegenüber dem Jahresende 2014 um etwas mehr als 700 Millionen Euro auf 3,5 Milliarden Euro. Die Gearing Ratio hat sich gegenüber dem Vorjahreswert nur leicht auf 26,8 Prozent (Vorjahr: 25,6 Prozent) erhöht. Dies ist im Wesentlichen auf die Akquisitionen von Veyance Technologies und Elektrobit Automotive zurückzuführen.

Zum Jahresende 2015 verfügte Continental über ein Liquiditätspolster in Höhe von insgesamt 5,2 Milliarden Euro, davon 1,6 Milliarden Euro an flüssigen Mitteln sowie zugesagte, ungenutzte Kreditlinien im Volumen von 3,6 Milliarden Euro. Gegenüber dem Jahresende 2014 ergibt sich ein Rückgang der Liquidität von zwei Milliarden Euro. „Gründe hierfür sind im Wesentlichen die Akquisitionen von Veyance Technologies und Elektrobit Automotive, die vorzeitige Rückzahlung der US-Dollar-Anleihe Mitte September und die Rückführung des syndizierten Kredits von 1,5 Milliarden Euro auf 350 Millionen Euro“, erläuterte Schäfer. „Dieser Wert ist für ein Unternehmen von der Größe und Struktur wie Continental mehr als ausreichend“, fügte Schäfer hinzu.

Die Zinsaufwendungen verringerten sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 19 Millionen Euro auf 341 Millionen Euro. Das negative Zinsergebnis hat sich im Jahr 2015 im Vergleich zum Vorjahr um 20 Millionen Euro auf 246 Millionen Euro verbessert.

Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag beliefen sich für das Geschäftsjahr 2015 auf 1,1 Milliarden Euro. Die Steuerquote belief sich auf 28,2 Prozent. Im Geschäftsjahr 2016 wird die Steuerquote voraussichtlich bei rund 30 Prozent liegen.

2015 investierte Continental 2,2 Milliarden Euro in Sachanlagen und Software. Damit beträgt die Investitionsquote 5,6 Prozent nach 5,9 Prozent im Vorjahr. Der Aufwand für Forschung und Entwicklung erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 14,6 Prozent auf mehr als 2,4 Milliarden Euro und belief sich ebenso wie im Vorjahr auf 6,2 Prozent vom Umsatz.

Der positive Geschäftsverlauf resultierte auch in einer wachsenden Zahl der Mitarbeiter: Ende 2015 zählte das Technologieunternehmen rund 208.000 Beschäftigte und damit rund 19.000 mehr als noch ein Jahr zuvor. Neben gestiegener Produktion ist die Zunahme insbesondere auf die Akquisitionen von Elektrobit Automotive und Veyance Technologies zurückzuführen. ab

 

0 Kommentare

Schreiben Sie einen Kommentar

An Diskussionen teilnehmen
Hinterlassen Sie uns einen Kommentar!

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert