Interesse an Motorrädern steigt

Vier von zehn Deutschen können sich vorstellen, ein Motorrad zu kaufen, und die Anschaffung eines motorisierten Zweirades wird von neun Prozent bereits konkret geplant. In dem Anstieg um einen Prozentpunkt im Vergleich zu der gleichen Umfrage unter gut 1.000 Deutschen im Alter über 18 Jahren vor einem Jahr spiegelt sich nach Meinung der die Befragung in Auftrag gegebenen CreditPlus Bank AG ein steigendes Interesse am Motorrad(-fahren) wider. Demnach stehen vor allem Chopper und Cruiser dabei ganz oben auf der Wunschliste der Motorradliebhaber und -interessierten. Insbesondere das Interesse an Marken wie beispielsweise Harley Davidson soll in den vergangenen Jahren stetig gestiegen sein: Seien es 2013 noch acht Prozent und 2014 bzw. 2015 jeweils elf Prozent gewesen, so favorisierten aktuell schon 16 Prozent solche Modelle. „Sie stehen für den American Way of Life und sind unter anderem für die finanzkräftigen Gruppen als Investition interessant“, sagt Jan W. Wagner, Vorstandsvorsitzender der CreditPlus Bank AG. Schließlich ließen sich gut gepflegte Harleys nach ein paar Jahren fast zum gleichen Preis wieder verkaufen, zu dem sie ursprünglich erworben wurden.

In Sachen Motorroller wird demgegenüber ein im Vergleich zum Vorjahr um vier Prozentpunkte gesunkenes (2016: 15 Prozent, 2015: 19 Prozent) Interesse berichtet, wobei sich dieser Trend so mehr oder weniger ja auch in der Zulassungsstatistik für das vergangene Jahr niedergeschlagen hat. Aber auch Quads stehen der diesjährigen Umfrage zufolge nicht mehr so hoch im Kurs: Nur noch jeder zehnte Motorradfan würde sich für diese vierrädrigen Fahrzeuge entscheiden, während es 2015 noch 14 Prozent waren. Geringer ist zudem das Interesse an sogenannten „Naked Bikes“ geworden. Konnten es sich 2015 noch sieben Prozent der Deutschen vorstellen, ein solches Motorrad ohne Verkleidung anzuschaffen, so sind es jetzt nur noch vier Prozent. Oldtimer hingegen gewinnen deutlich an Beliebtheit: Acht Prozent würden sich ein historisches Fahrzeug anschaffen. Das sind fünf Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Ein No-go für Zweiradliebhaber ist offenbar das Thema automatisiertes Fahren: Für 61 Prozent der Befragten kommen autonom fahrende Motorräder nicht infrage, einerseits weil sie nicht auf ihren Fahrspaß verzichten wollen, andererseits vertraut die Hälfte der Ablehnenden der neuen Technik schlicht nicht. Insofern können sich 33 Prozent aller Befragten einen Autopiloten lediglich als unterstützende Technik vorstellen, die bei Bedarf zugeschaltet wird.

Wenn es um die Anschaffung einer Maschine geht, sollen 90 Prozent derjenigen, die grundsätzlich zum Kauf bereit sind, gesagt haben, nicht mehr als 10.000 Euro für ein Kraftrad ausgeben zu wollen. Das sind laut der CreditPlus Bank aber immerhin zwei Prozentpunkte mehr als noch im Vorjahr. Mit einem Anschaffungspreis zwischen 2.500 und 5.000 Euro kalkulieren demnach 28 Prozent (2015: 27 Prozent) der Befragten. Während im vergangenen Jahr niemand mehr als 20.000 Euro für ein neues Motorrad ausgegeben hätte, so sind jetzt offenbar zwei Prozent der Befragten bereit, für ihren Traum tiefer in die Tasche zu greifen und 25.000 Euro oder mehr zu investieren. „Die Konsumlaune der Verbraucher profitiert aktuell von niedrigen Energiepreisen und einem stabilen Arbeitsmarkt“, vermutet Wagner als Grund für diese Entwicklung. Fast unverändert sei die Bereitschaft, die Anschaffung über einen Kredit zu finanzieren. Wie es weiter heißt, würden 43 Prozent der befragten Motorradinteressenten für ein neues Zweirad ein Darlehen aufnehmen – neun Prozent von ihnen sogar vollständig, während es 2015 noch sieben Prozent waren. cm

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