Motorsport hilft Pirelli bei Verringerung des Aquaplaningrisikos

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Um das Aquaplaningrisiko zu senken, bedarf es moderner Hightech-Reifen, deren Profil das Wasser zuverlässig und schnell ableitet. Für das Entwickeln leistungsstarker Produkte liefern die Erfahrungen aus dem Motorsport den Pirelli-Ingenieuren dabei eine Fülle hilfreicher Daten. Das gilt für die Auswahl der Materialien ebenso wie für das Gestalten eines Laufflächenprofils, das auf nassen Straßen optimalen Grip ermöglicht.

Aquaplaning heißt das Phänomen, das auf nassem Asphalt den Reifen am stärksten zusetzt. Um das Aquaplaningrisiko zu senken, benötigen Reifen ein Profil mit vielen Rillen und Kanälen, die das Wasser hauptsächlich nach vorne und hinten ableiten. Auf diese Weise entwässern sie die Reifenmitte, und die Lauffläche behält den Kontakt zur Fahrbahn. Diese Aufgabe ist umso schwieriger, je schneller der Wagen fährt. Zudem sind Breitreifen oft anfälliger für Aquaplaning als schmalere Reifen. Zwar bieten sie bei trockenen Verhältnissen deutlich mehr Grip als kleinere Dimensionen, doch verlieren sie auf Nässe eher den Kontakt zur Fahrbahn, weil sie infolge ihrer Breite auch mehr Wasser ableiten müssen. Mit innovativen Technologien wollen die Ingenieure von Pirelli dieses Manko ausgleichen.

Nässetest auf dem Pirelli-eigenen Areal von Vizzola

Nässetest auf dem Pirelli-eigenen Areal von Vizzola

Die Profile von Pirellis Ultra-High-Performance-Reifen wie P Zero oder Sottozero sind darauf ausgerichtet, das Aquaplaningrisiko zu minieren. Bei der Entwicklung unterstützen Simulatoren die Ingenieure in hohem Maße. Doch um leistungsstarke Profile kreieren zu können, sind Tests auf nassen Straßen unerlässlich. Das gilt selbstverständlich auch für die Regenreifen der Formel 1. Die Pkw-Reifen des Konzerns werden auf der firmeneigenen Strecke in Vizzola Ticino erprobt. Die Anlage dient ausschließlich zu Testzwecken. Um aussagekräftige Messungen durchführen zu können, darf sich der Zustand der Fahrbahn nicht verändern. Bei Aquaplaningtests muss der Wasserstand auf dem Asphalt Runde für Runde identisch sein. Aus diesem Grund verfügt die Anlage in Vizzola über eine spezielle Fahrbahnoberfläche und eine moderne Sprinkleranlage. Bevor es in die Produktion geht, wird jedes Profil von Pirelli – sei es ein P Zero, ein Scorpion Verde oder ein Sottozero – in Vizzola lange und intensiv getestet. Nur so können die Experten am Ende das Laufflächenprofil auswählen, welches das Aquaplaningrisiko am wirkungsvollsten senkt.

Die Daten aus einem Test der Regenreifen für die Formel 1, die Ende Januar mit Hilfe der Fahrer von Ferrari, Red Bull und McLaren auf dem Circuit Paul Ricard gewonnen wurden, sollen maßgeblich dazu beitragen, dem Pirelli-Regenreifen der Saison 2016 Cinturato Blue den letzten Schliff zu geben. Doch darüber hinaus sollen in Kürze diese auf der Rennstrecke gewonnenen Erfahrungen auch wieder in die neueste Entwicklung der Serienreifen einfließen.

Ein F1-Regenreifen Cinturato Blue für extrem nasse Bedingungen leitet bei Topspeed 65 Liter Wasser pro Sekunde ab. Während des Rennens schafft ein Satz also 260 Liter Wasser pro Sekunde. Die dafür erforderliche Technologie setzt Pirelli bei der Entwicklung von Serienreifen ein, so beim Cinturato P7 Blue. dv

Das Streben nach dem Transfer von der Rennstrecke aufs Serienprodukt

Das Streben nach dem Transfer von der Rennstrecke aufs Serienprodukt

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  1. […] hält man seit 2014 doch den dortigen Rundenrekord und lässt man eigenen Worten zufolge die im Motorsport gewonnenen Erfahrungen und Daten in die Entwicklung der UHP-Serienreifen des Konzerns …. „Bathurst zählt zu den prestigeträchtigsten Namen im Motorsport und steht in einer Reihe mit […]

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