Doppeljubiläum bei Fulda

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In diesem Jahr kann Fulda nicht nur den 115. Jahrestag seiner Gründung im Jahr 1900 feiern, sondern zugleich sein 100-jähriges Jubiläum als Hersteller von Nutzfahrzeugreifen. Anlässlich dessen startete der Mutterkonzern Goodyear Dunlop schon Anfang des Jahres in der DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) ein Aktionspaket rund um die Nutzfahrzeugreifen der Marke, mit dem ihre Position weiter gestärkt werden soll.

„Fulda bietet viel Potenzial und ist damit eine ausgesprochen wichtige Marke, besonders in unserem Nutzfahrzeugportfolio“, meint Michael Locher, Marketingdirektor für Nutzfahrzeugreifen bei Goodyear Dunlop in Deutschland, Österreich und der Schweiz. „Aus diesem Grund nutzen wir bewusst die Jubiläen in diesem Jahr, um die Präsenz gegenüber Lkw-Flottenbetreibern und Händlern weiter zu erhöhen. Mit dem Zwischenergebnis sind wir äußerst zufrieden: Wir verzeichnen deutliche Zuwachsraten und bauen damit die führende Position von Fulda im mittleren Preissegment weiter aus“, zieht er eine positive Zwischenbilanz der bisherigen Maßnahmen. Und man wolle die Nutzfahrzeugerfolgsgeschichte von Fulda, die im Jahr 1915 mit dem Pionier-Lkw-Reifen „Sembusto“ begann, auch weiterhin fortsetzen.

Als Schlüssel dazu werden nicht zuletzt „neue, qualitativ hochwertige Lkw-Reifen“ wie etwa der im vergangenen Jahr eingeführte Anhängerreifen „Ecotonn 2“ gesehen, der gegenüber seinem Vorgänger „Ecotonn +“ diversen Vorzüge unter anderem etwa hinsichtlich Laufleistung, Rollwiderstand oder Runderneuerbarkeit aufwarten können soll. Dem Trailerreifen zur Seite stehen im Fulda-Nutzfahrzeugreifenprogramm für den Straßeneinsatz noch die Lkw-Modelle „Ecocontrol 2“ für die Lenkachse sowie „Ecoforce 2“ für die Antriebsachse. Bei Ersterem liege der Schwerpunkt auf einer hohen Laufleistung bei gleichzeitig geringer Geräuschentwicklung. „Neben seinem geringen Rollwiderstand zeichnet sich der Reifen durch sein niedriges Gewicht aus, das höhere Nutzlasten ermöglicht und Flottenbetreibern hilft, Kraftstoffkosten zu senken und die Effizienz zu verbessern“, verspricht Fulda mit Blick auf den „Ecocontrol 2“.

Der Antriebsachsreifen „Ecoforce 2“ soll ein gleichmäßiges Abriebsbild bieten können, ein hohes Laufleistungspotenzial sowie gute Traktionseigenschaften über die gesamte Nutzungsdauer – selbst auf nassem Untergrund und einer bei winterlichen Straßenverhältnissen. Für Fahrzeuge im gemischten Einsatz wie etwa Kippfahrzeuge, die sowohl auf der Straße als auch an Baustellen eingesetzt werden, bietet Fulda darüber hinaus die Reifentypen „Variocontrol“, „Varioforce“ und „Variotonn“ an. Außerdem gibt es den „Crossforce“-Antriebsachsreifen für zusätzliche Traktion und Robustheit im Offroadbereich. Fulda bietet außerdem noch die Profile „Wintercontrol“ und „Winterforce“ für die Lenk- bzw. Antriebsachse speziell für winterliche Straßenbedingungen an, wenn zusätzliche Traktion und Haftung auf Schnee und bei Nässe gefragt sind.

Grundsätzlich ist die Marke Fulda des Goodyear-Dunlop-Konzerns Unternehmensangaben zufolge gedacht für „Flottenbetreiber, die verstärkt auf die Höhe ihrer Reifeninvestitionen achten, aber dennoch keine Abstriche bei der Qualität machen wollen“. Die Produkte werden beschrieben als günstigere, aber dennoch robuste Reifen insbesondere für Unternehmen, die im Verteilerverkehr tätig sind, wo sie durch starkes Rangieren und Fahren beispielsweise über Bordsteine wesentlich stärker beansprucht werden als im Fernverkehr. Bei alldem kann man auf eine lange Historie zurückblicken. Denn das Unternehmen mit dem Namen Gummiwerke Fulda wurde am 3. August 1900 gegründet und stellte verschiedene Gummiprodukte her. Die ersten Reifen wurden für Kinderwagen und Kutschen produziert.

Pkw-Reifen sowie Motorrad- und Fahrradreifen wurden 1906 eingeführt und entwickelten sich zum Tätigkeitsschwerpunkt des Unternehmens. Zwischen 1907 und 1909 produzierte Fulda Vollgummireifen für Lkw und Busse in zehn unterschiedlichen Größen. Zu der Zeit exportierte das Unternehmen Reifen an ausländische Busbetriebe, die unter anderem in London und Mailand ansässig waren. Im Jahr 1914 kreierte Fulda den ersten Vollgummireifen aus synthetischem Gummi (Buna). Dann wurde die Produktion von festen Reifen auf elastischere Reifentypen für Nutzfahrzeuge umgestellt, und 1915 markierte den Beginn moderner Fulda-Lkw-Reifen: Der „Sembusto“ mit Federungen in den Felgen für eine zusätzliche Dämpfung ging in Serienproduktion.

Der nächste technologische Schritt wurde 1919 mit dem sogenannte „Riesenkissenreifen“ vollzogen. Dieser Reifen verfügte über eine patentierte Technologie, welche die Stoßdämpfungsfähigkeiten des Reifens verbesserte, sodass Lkw viel höhere Durchschnittsgeschwindigkeiten als vorher erreichen konnten. Er in Lizenz auch von anderen Herstellern produziert. Ein weiterer Meilenstein in der Unternehmensgeschichte war 1925 Fuldas „Parabel“ als weltweit erster Konstantdruck-Lkw-Reifen: Dabei handelt es sich um einen Vollgummireifen mit einer Luftkammer im Inneren. Und 1929 wurde der Lkw-Reifen „Elastic“ auf den Markt gebracht – der erste pneumatische Reifen des Unternehmens. Im Zuge der Weiterentwicklung des Marktes wurde zwischen 1927 und 1932 die Produktion allmählich von Vollgummireifen auf pneumatische Reifen umgestellt.

In dieser Zeit entstanden zudem enge Beziehungen zu Frank Seiberling, dem Mitbegründer von Goodyear. Insofern verwundert nicht, dass Fulda nach einer 1938 erfolgten Erhöhung seiner Lkw-Reifenproduktion und weiteren Meilensteinen wie der 1961 gestarteten Fertigung von Textilgürtelreifen sowohl für Pkw als auch für Lkw 1962 Mitglied der Goodyear-Familie. Fulda wurde. Im Jahr 1967 wurden dann „Fuldasteel“ Stahlgürtelreifen für Lkw und Busse auf den Markt gebracht, und 1973 begann die Serienproduktion von Stahlradialreifen für Lkw. „Ein wichtiger Meilenstein, der die hohe Qualität der Fulda-Produkte unterstrich, wurde 1993 erreicht, als Fulda als erstes Goodyear Werk auf dem europäischen Festland die DIN-ISO-9002-Qualitätszertifizierung für Produktion und Montage erhielt“, heißt es vonseiten des Konzerns, wo man unterstreicht, dass „Innovationen weiterhin zur DNA von Fulda“ gehören. cm

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