Unendliche Geschichte Goodyear-Fabrik Amiens: Nächstes Kapitel

Seit dem Januar 2014 ist die Goodyear-Fabrik Amiens-Nord (Frankreich), in der vor allem Landwirtschaftsreifen hergestellt wurden, geschlossen. Der US-Reifenhersteller hatte sich weder mit der Gewerkschaft CGT auf eine Fortführung des Werkes einigen können noch gelang der Verkauf an den amerikanischen OTR-Reifenspezialisten Titan International. Die weitere Demontage des Equipments durch Goodyear hat jetzt ein Gericht in Frankreich für die nächsten drei Monate auf Antrag der genossenschaftlichen Initiative société coopérative de production (SCOP) untersagt.

Der von der CGT unterstützten SCOP gehören fast 400 der ehemals 1.173 Beschäftigten des Reifenwerkes an, die ein Wiederaufleben des Werkes anstreben. Aus Sicht der Initiative gebe es für Landwirtschaftsreifen aus der Fabrik in Europa, im Mittleren Osten und in Afrika einen ausreichend großen Absatzmarkt. Auch konnte sich SCOP die Unterstützung von Wissenschaftlern sichern, die für eine weitere Produktentwicklung sorgen könnten.

Goodyear hat Ende Mai erklärt, in einer etwaigen Übernahme durch SCOP „keinen tragfähigen Geschäftsplan“ erkennen zu können. Gleichwohl will SCOP Goodyear die Fertigungsmaschinen abkaufen zu dem Preis, den sie wert seien, anstatt dass das Unternehmen sie auf den Schrottplatz bringt. Der Reifenhersteller habe bislang nicht einmal die Möglichkeit in Betracht gezogen, das Equipment einfach zu verkaufen. Bis zum 8. September haben Goodyear und SCOP jetzt Zeit, sich zu einigen, solange bleiben die Maschinen, wo sie jetzt stehen. dv

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