Korruptionsskandal bei Petrobas: Auswirkungen auf südamerikanische Reifenproduktion?

Ein möglicherweise gigantischer Korruptionsskandal beim halbstaatlichen Mineralölkonzern Petrobas erschüttert seit Monaten die brasilianische Wirtschaft, die Schockwellen erreichen inzwischen auch die reifenherstellenden Unternehmen und deren Vorlieferanten. Denn Hersteller des Synthesekautschuks Nd-BR (Neodymium Butadiene Rubber, wird in „grünen Reifen“ verarbeitet) benötigen für ihr Produkt Butadien, das wiederum noch fast ausschließlich aus Rohöl (künftig zusätzlich aus nachwachsenden Rohstoffen) hergestellt wird. Das größte Petrochemieunternehmens in Brasilien, das Butadien herstellt, ist Braskem, woran wiederum Petrobas eine maßgebliche Beteiligung hält und Braskem auch mit Öl beliefert.

Vor etwa einem Jahr hatte das polnische Chemieunternehmen Synthos S.A. angekündigt, in Triunfo (Rio Grande do Sul, Brasilien) ein Werk zur Herstellung von Nd-BR zu errichten und auch schon Vorverträge mit Michelin (über einen Wert von 314,7 Millionen US-$) und Pirelli (424,1 Mio.) als Abnehmer geschlossen. Nun aber ist der Synthos-Zulieferer Braskem derart in den Fokus des Skandals gerückt, das dem polnischen Synthos-CEO Tomasz Kalwat das gesamte Projekt – Produktionsstart des Synthesekautschukwerkes mit einer Kapazität von 80.000 Jahrestonnen sollte 2016 oder 2017 sein – zu heiß zu werden droht (high risk“), hat er gegenüber Reuters zu Protokoll gegeben. Jedenfalls werde mit Braskem „nachverhandelt“. detlef.vogt@reifenpresse.de

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