Goodyear Dunlop kündigt Standortsicherungspakt für Deutschland

Die Geschäftsführung der Goodyear Dunlop Tires Germany GmbH hat ihren Mitarbeitern in Deutschland nun zum Ende des Jahres einseitig den Standortsicherungspakt gekündigt. Betroffen sind davon 7.500 Mitarbeiter an sieben Standorten. Besonders groß ist nun die Angst unter den Mitarbeitern in den sechs Reifenfabriken des Herstellers in Hanau, Fulda, Philippsburg, Riesa, Wittlich und Fürstenwalde, denn im Rahmen des betriebsinternen Standortsicherungspaktes war ihnen – und auch den Vertriebs- sowie F&E-Mitarbeitern – zugesichert worden, dass es keine betriebsbedingten Kündigungen in Deutschland geben dürfe.

Der Gesamtbetriebsrat unter dem Vorsitz von Jörg Pohl zeigte sich entsprechend entsetzt über das einseitige und unangekündigte Vorgehen des Herstellers. Erst Ende April hatte der Hersteller den Gesamtbetriebsrat intern informiert; nun folgen Betriebsversammlungen. Anlässlich der Betriebsversammlung am Dienstag in Fulda, wo 1.500 Mitarbeiter Reifen produzieren, habe die Geschäftsleitung erklärt, man wolle in Zukunft „flexibler auf die Gegebenheiten des Marktes reagieren können“, heißt es dazu in den „Osthessen News“. Es sei in Fulda zwar nicht von der Verlagerung der Produktion die Rede gewesen, heißt es dort weiter. Allerdings könnte genau dies die Folge sein, wenn ab dem 1. Januar 2016 betriebsbedingt gekündigt werden darf.

Im Gespräch mit der NEUE REIFENZEITUNG betonte Unternehmenssprecherin Gabriele Velte, man reagiere mit der Entscheidung auf das sich „ändernde Marktumfeld und auf Anforderungen an unser Unternehmen“. Was daraus konkret für die Beschäftigten folgt, ist derzeit völlig ungewiss. Es gebe derzeit „keine Entscheidungen zu irgendwelchen Restrukturierungsmaßnahmen“ bezüglich der Standorte oder des Personals in Deutschland nach dem Ende des Paktes, so Velte weiter. Es gebe keinen konkreten Anlass für den Beschluss, den Standortsicherungspakt zum Ende des Jahres aufzukündigen.

Der Standortsicherungspakt besteht seit nunmehr 17 Jahren zwischen der Goodyear Dunlop Tires Germany und den Mitarbeitern in Deutschland, die darin ihrem Arbeitgeber für eine quasi Arbeitsplatzgarantie 40 Wochenarbeitsstunden zusichern. In den kommenden Wochen will der Gesamtbetriebsrat mit der Geschäftsleitung der Goodyear Dunlop Tires Germany GmbH darüber verhandeln, „wie eine moderne Zukunftssicherung für Goodyear Dunlop konkret aussehen könnte“, so das Medium weiter. Es stehe für den Gesamtbetriebsrat fest, „dass Mehrleistungen der Belegschaft ohne konkrete Gegenleistung der Geschäftsführung nicht zur Debatte“ stünden. arno.borchers@reifenpresse.de

 

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