Reifen-Ihle-Gruppe wird aufgeteilt – Zwei Investoren unterzeichnen Vorverträge

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Die insolvente Reifen-Ihle-Gruppe aus dem bayerischen Günzburg wird augenscheinlich nicht im Stück verkauft. Hatte Insolvenzverwalter Prof. Dr. Martin Hörmann (Ulm) seit Beginn des Insolvenzverfahrens stets versucht, die Unternehmensgruppe mit ihren vier Gesellschaften – dazu gehören Reifen Ihle Service (point-S-Betriebe), Reifen Ihle (Großhandel), R-I-G Technische Produkte (Runderneuerung) und R-I-G Karkassen (Karkassen) – komplett an einen einzigen Investor zu verkaufen, hat sich dieser Plan im Laufe der vergangenen Monate offensichtlich als nicht realisierbar herausgestellt. Wie Hörmann nun gegenüber der Augsburger Allgemeinen mitteilt, sei er sich im Prinzip mit zwei separaten Investoren einig geworden. Während der eine die zwölf point-S-Betriebe kaufen wolle, wolle der andere die Runderneuerung in Günzburg übernehmen. Dem Insolvenzverwalter zufolge seien auch bereits Kaufverträge unterzeichnet worden. Dennoch: In trockenen Tüchern ist der Verkauf noch nicht, wie auch die NEUE REIFENZEITUNG aus dem Kreise der Kaufinteressenten erfuhr.

Wie die Zeitung Augsburger Allgemeine unter Berufung auf Insolvenzverwalter Prof. Dr. Martin Hörmann heute auf ihrer Internetseite berichtet, stehe man nun unmittelbar „vor dem Ende der Zitterpartie“, und „zum Happy End fehlt ein Schritt“. Aber: „Aufatmen können die etwa 230 Mitarbeiter von Reifen Ihle noch nicht.“ Der Grund für die zögerlichen Aussagen Hörmanns ist augenscheinlich, dass – während Vorverträge mit den beiden interessierten Investoren bereits unterzeichnet sind – immer noch einige Bedingungen erfüllt werden müssten, damit die Kaufverträge gültig werden. Es gehe dabei dem Vernehmen nach um Fragen des Brandschutzes (im Runderneuerungswerk), der Finanzierung und der Grundstückssituation, so die Zeitung.

Wer sind aber die beiden Investoren? Offiziell hüllt sich dazu Insolvenzverwalter Hörmann in Schweigen und nennt keine Namen. Nur so viel: Interesse an der R-I-G Technische Produkte GmbH, also dem Rigdon-Runderneuerungswerk, hat ein Finanzunternehmen, „das sich auf die Sanierung von mittelständischen Firmen spezialisiert hat und Geld von Privatinvestoren einsammelt“, so die Zeitung weiter. Der Investor wolle sich noch im Laufe dieser Woche der Belegschaft vorstellen.

Auch für die zwölf point-S-Betriebe zwischen Ulm und Augsburg hat Insolvenzverwalter Hörmann offensichtlich einen Interessenten finden können. Dem Vernehmen nach handelt es sich dabei um einen „Marktbegleiter“ aus dem Reifenfachhandel, der auch gegenüber der NEUE REIFENZEITUNG sein Interesse an den Reifen-Ihle-Handelsbetrieben bestätigt, seinen Namen in dem Zusammenhang aber noch nicht lesen möchte; es gebe lediglich unterzeichnete „Vorverträge“ als Verpflichtungserklärungen zum Kauf der Reifen Ihle Service GmbH.

Was hingegen mit den beiden anderen Gesellschaften geschieht, die ebenfalls Teil des Insolvenzverfahrens sind – der Großhandel sowie der Karkassenhandel –, scheint weiterhin fraglich. Allerdings gibt sich Insolvenzverwalter Hörmann „optimistisch“, dass auch diese beiden Gesellschaften von den Investoren übernommen werden. „Ich hoffe, dass die Sache Anfang November erfolgreich über die Bühne gegangen ist“, bestätigt Hörmann. arno.borchers@reifenpresse.de

 

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  1. […] Filialleiter in Giengen in die damalige Firma Reifen Ihle eingetreten, deren zwölf Betriebe nach ihrer Insolvenz 2015 dann von Reifen Müller – selbst seit 2018 zu Hankook gehörend – übernommen worden […]

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