Studie: Nutzfahrzeugmarkt in Osteuropa unter Druck

Polen, Rumänien, Russland und die Ukraine: Das sind die wichtigsten Auslandsmärkte für deutsche Nutzfahrzeughändler. Eine aktuelle Befragung im Auftrag von AutoScout24 Trucks hat dies herausgefunden. Allerdings trübt sich das internationale Geschäft mit Transportern, Lkws, Sattelzugmaschinen, Aufliegern und Anhängern ein. Ein Grund: die Ukraine-Krise, die das Geschäft mit der Ukraine und mit Russland belastet.

Transporter sind der Verkaufsschlager nach Osteuropa: 44 Prozent der Nfz-Exporte entfielen auf diesen Fahrzeugtyp. Dabei machten die meisten Händler (63 Prozent) Geschäfte mit Polen, gefolgt von Russland (44 Prozent), der Ukraine (43 Prozent) und Rumänien (41 Prozent). Doch das bisher positive Geschäftsklima hat sich gewendet. Der Markttrend für die meisten Länder ist negativ, heißt es dazu in einer Mitteilung von AutoScout 24 Trucks. Er ergibt sich aus dem Prozentsatz an Händlern, die in den vergangenen zwölf Monaten mehr Nachfrage hatten, abzüglich des Prozentsatzes an Händlern, die im selben Zeitraum weniger Nachfrage hatten. Für Polen lag dieser Wert bei minus 26 und für Russland bei minus 33. Als Hauptgründe für die sinkende Nachfrage aus Russland nannten die Händler: schwierige Einfuhr- und Zollbestimmungen (38 Prozent), Baujahrbestimmungen und den Konflikt Russlands mit der Ukraine (je 25 Prozent). Diesen sehen die Händler auch als Hemmnis beim Export in die Ukraine. Der Markttrend für das konfliktgeschüttelte Land liegt bei minus 27 Punkten.

Eine ähnliche Entwicklung lässt sich im Bereich der Lkws beobachten. Auch hier ist Polen das wichtigste Land für die Händler: Gut drei Viertel von ihnen (76 Prozent) verkaufen Lkws in das Nachbarland. Es folgen Rumänien, wohin 58 Prozent der Händler exportieren sowie Russland und Ukraine (je 50 Prozent). Bei den Lkws ist der Markttrend für die beiden Parteien im Ukraine-Konflikt stark negativ: Die Ukraine liegt bei minus 37 und Russland sogar bei minus 43 Punkten. Nicht ganz so dramatisch hat sich der Markttrend in Bezug auf Sattelzugmaschinen entwickelt. Hier liegt der Wert für Russland bei minus 34 Punkten und für die Ukraine bei minus 23 Punkten.

Um auf Nachfragerückgänge in einzelnen Märkten zu reagieren, ist es wichtig, international breit aufgestellt zu sein und seine Aktivitäten zu streuen. Die Präsenz auf Onlinemärkten ist eine einfache und kostengünstige Möglichkeit, die weltweiten Märkte zu bedienen. „Deswegen sollten Nutzfahrzeughändler die Gelegenheit nutzen, über das Internet international vertreten zu sein“, rät Philipp Schwenke, Head of Commercial Vehicles bei AutoScout24. „Die Kaufinteressenten auf unserer Plattform kommen aus über 80 Ländern.“ Außerdem gehen die Nutzfahrzeugspezialisten des Onlinemarktplatzes davon aus, dass die Nachfrage in Osteuropa wieder anzieht, sobald sich die Krise in der Ukraine entspannt. „Wichtig ist jetzt, dass die Händler einen langen Atem beweisen und ihre Fahrzeuge nicht zu Schleuderpreisen auf den Markt werfen.“

Die Puls Marktforschung GmbH befragte im Auftrag von AutoScout24 für die Studie 200 freie und markengebundene Nutzfahrzeughändler in Deutschland, die Nutzfahrzeuge exportieren. Die Befragung fand telefonisch im Juli 2014 statt. ab

 

0 Kommentare

Schreiben Sie einen Kommentar

An Diskussionen teilnehmen
Hinterlassen Sie uns einen Kommentar!

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert