Spatenstich für „High Performance Technology Center“ in Korbach

Mit dem obligatorischen Spatenstich hat der Neubau des neuen „High Performance Technology Center“ (HPTC) im Continental-Reifenwerk Korbach (Hessen) begonnen. Auf einer Fläche von ca. 12.000 Quadratmetern entsteht dort bis Mitte nächsten Jahres die Halle für eine neue Produktionsanlage, quasi eine „Fabrik in der Fabrik“. Das Gebäude soll Ende Mai 2015 fertiggestellt sein.

In der neuen Anlage werden voraussichtlich ab Juli 2016 nicht nur Hochleistungsreifen für besonders sportliche, technologisch besonders anspruchsvolle hochmotorisierte Pkw hergestellt. Auch die Entwicklung und Optimierung von Produktionsprozessen soll von Korbach aus vorangetrieben und anschließend in anderen Continental-Reifenwerken eingeführt werden. „Mit dem Spatenstich beginnen wir nicht nur eine neue Produktionslinie, sondern im Grunde die Verlängerung unserer Forschungs- und Entwicklungsabteilung ins Reifenwerk Korbach“, erläutert Nikolai Setzer, Mitglied im Vorstand der Continental AG und Leiter der Division Reifen. „Wir investieren hier insgesamt 45 Millionen Euro. Dadurch rüsten wir nicht nur die Produktion von Ultra-High-Performance-Reifen technologisch auf, sondern signalisieren auch unseren Erstausrüstungskunden, dass wir in ihrem Interesse den technologischen Fortschritt für noch bessere zukünftige Produkte vorantreiben. Unser gewonnenes Prozess-Know-how wird in alle Reifenwerke wie Produktlinien transferiert werden.“

In der neuen Anlage werden rund 60 Mitarbeiter beschäftigt sein, der Investitionsumfang liegt bei 45 Millionen Euro. Continental hatte die ursprüngliche Investitionssumme um rund fünf Millionen Euro erhöht, um die neue Anlage noch leistungsfähiger zu machen. „Das HPTC ist Teil unserer Vision 2025, in der wir festgeschrieben haben, weltweit profitabel zu wachsen“, ergänzt Setzer. „Dazu ist eine Grundvoraussetzung – neben der Erhöhung von Kapazitäten im Bereich technologisch besonders anspruchsvoller Reifen –, insbesondere verstärkt in Forschung und Entwicklung zu investieren.“ Die Investition in Korbach ist neben der Automated Indoor Braking Analyzer (AIBA) genannten, weltweit ersten vollautomatischen Indoor-Reifentestanlage auf dem konzerneigenen Testgelände Contidrom nördlich von Hannover sowie dem ContiLifeCycle-Werk für die Lkw-Reifenrunderneuerung und das Gummirecycling in Hannover-Stöcken ein weiteres Beispiel dafür, wie die Division Reifen den technologischen Fortschritt strategisch plant und umsetzt. Continental hat das weltweite Sonderinvestitionsprogramm 2011 begonnen und wird dazu bis Ende 2015 mehr als eine Milliarde Euro investiert haben.

Nach Werkleiter Lothar Salokat wird die Anlage voraussichtlich im September nächsten Jahres den Probebetrieb aufnehmen: „Wir rechnen damit, im regulären Betrieb rund 350.000 Reifen jährlich im neuen HPTC herstellen zu können. Das werden zum einen Produkte für sehr hohe Anforderungen sein – also für besonders hochmotorisierte Fahrzeuge. Dazu gehören Reifen mit 18 Zoll bis 22 Zoll Durchmesser.“ Neben der Produktion dieser Reifen werden auch unterschiedliche Mischungen und Produktionsschritte erprobt werden; die so hergestellten Reifen sind für Versuche gedacht. „Damit kommt dann die neue Anlage nicht nur den Fahrern besonders exklusiver Fahrzeuge zugute, sondern auch der Sicherheit aller anderen Verkehrsteilnehmer.“

Korbach ist ein Standort mit einer über hundertjährigen Gummigeschichte und heute rund 3.400 Mitarbeitern. „Einige Kollegen arbeiten in der 4. Generation für Continental in Korbach. Ein hohes Maß an Wissen und Erfahrung findet sich in den Köpfen unserer Mitarbeiter“, sagt Jörg Schönfelder, Betriebsratsvorsitzender des Werkes Korbach. „Wir sind froh und stolz, dieses Know-how zukünftig in dieses tolle Projekt einbringen zu können. Wir sehen in dieser Großinvestition auch die konsequente Fortführung unserer Standortsicherungsvereinbarungen, die zeigt, dass Continental auch in die heimischen Werke investiert und wir somit einen wichtigen Beitrag im weltweiten Werksverbund leisten können.“

Hessens Justizministerin Eva Kühne-Hörmann anlässlich des Spatenstichs für das neue Zentrum: „Standortentscheidungen sind kein Zufallsprodukt. Nordhessen hat sich in den letzten Jahren zu einer der dynamischsten Regionen Deutschlands entwickelt. Das liegt an guten Infrastrukturentscheidungen auf Landesebene, die Nordhessen zu dem Logistikstandort Deutschlands gemacht haben. Es liegt aber vor allem daran, dass die Nordhessen als strebsame und zuverlässige Mitarbeiter geschätzt werden. Insbesondere freue ich mich, dass mit Continental ein weltweit agierendes produzierendes Unternehmen in der Region investiert. Das zeigt Vertrauen in die Zukunft des Standortes.“ dv

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