Fußball-WM: Continental beendet Millionen-Sponsoring

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Die Continental will künftig nicht mehr als Sponsor von Fußball-Weltmeisterschaften auftreten. Wie die Hannoversche Allgemeine (HAZ) schreibt, wolle sich der Reifenhersteller stattdessen künftig ausschließlich auf die Turniere der einzelnen Kontinentalverbände als Sponsor konzentrieren, etwa auf die Europameisterschaften der UEFA. Diese Veränderungen in dem millionenschweren Engagement des Reifenherstellers liegt dem Vernehmen nach auch an den Gastgeberländern der beiden kommenden Weltmeisterschaften. „Mit den kommenden Veranstaltungen in Russland 2018 und Katar 2022 haben wir nichts mehr am Hut“, zitiert die Zeitung einen Continental-Sprecher.

Allerdings habe dies keine politischen Gründe, wie der Sprecher nachschiebt, sondern es liege an einer „Neuausrichtung der Sponsoringstrategie“, so die HAZ weiter. Anstatt sich bei Weltmeisterschaften mit per se globaler Ausrichtung – und eben großen Streuverlusten – zu engagieren, wolle man sich stattdessen künftig auf die Fußball-Spitzenveranstaltungen der einzelnen Kontinente konzentrieren und folglich punktueller auftreten. So ist der Reifenhersteller Sponsor der Fußball-Europameister 2016 in Frankreich, dem Heimatland von Wettbewerber Michelin. In Europa wolle man außerdem wenigstens bei allen Qualifikationsspielen zur WM in Russland werben, nicht jedoch bei der Endrunde selbst. Außerdem wurde gerade ein Sponsoring des Asien-Cups im kommenden Jahr in Australien vereinbart; auch sponsert man die nordamerikanische „Major League Soccer“.

Diese Neuorientierung gebe den jeweiligen Landesgesellschaften mehr Möglichkeiten, regionale Geschäftspartner und Kunden einzuladen, heißt es dazu. Gleichzeitig bekämen diese Gesellschaften mehr Verantwortung für die Werbebudgets. „Der Hebel ist viel größer“, erklärte der Conti-Sprecher gegenüber der Zeitung. „Die WM in Brasilien hatte es den Hannoveranern beispielsweise schwer gemacht, vor Ort einen Besuch des Spiels etwa mit dem Test neuer Produkte zu verbinden. Eine Einladung nach Südamerika durfte nur gegenüber Top-Managern oder Firmeninhabern ausgesprochen werden“, so die Zeitung weiter. Nach Brasilien seien folglich nur „einige Hundert“ Gäste eingeladen worden, die wichtigsten unter ihnen seien beim Endspiel von Konzernchef Dr. Elmar Degenhart und Reifenchef Nikolai Setzer begleitet worden.

Den Berechnungen der Zeitung zufolge soll das gesamte Engagement in Brasilien den Continental-Konzern gut 50 Millionen Euro gekostet haben. Dies sehe man in Hannover trotzdem als „gut angelegtes Geld“: Es habe der stark auf Europa begrenzten Reifenmarke weltweit zu größerer Aufmerksamkeit verholfen, so der Sprecher weiter gegenüber der HAZ. ab

 

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