VDA: Autojahr 2014 mit Wachstum bei Produktion, Export und Beschäftigung

„Der Pkw-Weltmarkt wird im Gesamtjahr 2014 um rund 4 Prozent auf 75,9 Mio. Einheiten zulegen. Die großen Märkte USA und China sind auf Wachstumskurs, auch Westeuropa dreht wieder ins Plus. Besonders erfreulich: Der starke Export befeuert die Inlandsproduktion, die in diesem Jahr um 4 Prozent auf 5,65 Mio. Einheiten steigen wird. Damit einher geht ein Anstieg der Beschäftigung“, so Matthias Wissmann, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA).

Der chinesische Pkw-Markt wird 2014 nach jetziger VDA-Prognose um 15 Prozent auf gut 18,7 Mio. Neuwagen zulegen. Wie rasant sich dieser Markt entwickelt, wird im Zwei-Jahres-Vergleich deutlich: Gegenüber 2012 wird das Volumen in diesem Jahr um gut 5 Mio. Pkw höher liegen. In den ersten fünf Monaten des laufenden Jahres verzeichnete der Pkw-Absatz in China ein Plus von ebenfalls 15 Prozent auf 7,4 Mio. Neuwagen.

Für den Light-Vehicle-Markt (Pkw und Light Trucks) in den USA wird im Gesamtjahr 2014 ein Anstieg von 4 Prozent auf 16,1 Mio. Fahrzeuge erwartet. Bis Juni erhöhte sich der Light-Vehicle-Absatz um gut 4 Prozent auf 8,1 Mio. Einheiten.

Der westeuropäische Pkw-Markt werde in diesem Jahr – nach vier rückläufigen Jahren – erstmals wieder zulegen und die 12-Millionen-Marke leicht überschreiten. Das entspräche einem Wachstum von 4 Prozent. In den ersten fünf Monaten des laufenden Jahres stieg die Pkw-Nachfrage in Westeuropa um fast 6 Prozent auf 5,2 Mio. Neufahrzeuge.

Weltweit betrachtet dürfe allerdings, so Wissmann, nicht übersehen werden, dass es in einigen Regionen und Ländern im Gesamtjahr 2014 Rückgänge geben wird. Das betrifft den Mercosur (-8 Prozent), Indien (-2 Prozent), die Türkei (-19 Prozent) und Russland (-9 Prozent). „Dennoch: Insgesamt wird 2014 ein Jahr des automobilen Wachstums.“

Wachstum bei Produktion, Export und Inlandsbeschäftigung

„Sobald sich der westeuropäische Markt erholt, werden die deutschen Automobilhersteller davon besonders profitieren“, freut sich der VDA-Präsident. „Denn jedes zweite Auto, das in Westeuropa neu zugelassen wird, ist eine deutsche Konzernmarke. Die Wachstumslokomotive für unseren Export ist derzeit die EU, im bisherigen Jahresverlauf (bis Mai) stieg die Pkw-Ausfuhr in die Länder der Europäischen Union um 16 Prozent. Gut jedes zweite Auto (53 Prozent), das wir aus Deutschland exportieren, geht in die EU-Länder. Auch der Export nach Asien erhöhte sich um knapp 16 Prozent, während die Ausfuhr in die USA lediglich um 2 Prozent zulegen konnte. Insgesamt ist der Export aus Deutschland im ersten Halbjahr um 7 Prozent auf 2,2 Mio. Einheiten gestiegen. Wir haben daher unsere Exportprognose für das Gesamtjahr von bisher 2 Prozent auf 5 Prozent erhöht und erwarten nun ein Ausfuhrvolumen von 4,4 Mio. Einheiten.“ Die Inlandsproduktion hat bis Juni um 6 Prozent zugelegt. Im Gesamtjahr wird die Inlandsfertigung um 4 Prozent auf 5,65 Mio. Einheiten steigen. Die Exportquote ist im ersten Halbjahr auf nunmehr 77 Prozent gestiegen. Der Produktionsanstieg hat auch zu einer höheren Beschäftigung geführt: Im April waren in den Stammbelegschaften der deutschen Automobilindustrie 766.800 Mitarbeiter beschäftigt, das sind 16.200 mehr als im Vorjahresmonat. Besonders bei den Automobilherstellern wuchs die Stammbelegschaft, aber auch bei Zulieferern sowie den Herstellern von Anhängern und Aufbauten gab es ein leichtes Plus.

Die Pkw-Auslandsfertigung wird im Gesamtjahr um 5 Prozent auf 9,15 Mio. Einheiten steigen. Im bisherigen Jahresverlauf ist sie vor allem an den europäischen und asiatischen Standorten deutlich erhöht worden. Die „Zwei-Säulen-Strategie“ der im VDA organisierten Unternehmen – Export aus starker Inlandsfertigung sowie Ausbau der Fertigung vor Ort im Ausland – hat sich erneut als erfolgreich erwiesen. Sollte das geplante Freihandelsabkommen zwischen der EU und den USA Realität werden, bringe das enorme Vorteile für die Unternehmen und ihre Beschäftigten, vor allem aber für die Verbraucher insgesamt, meint Wissmann. dv

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