Goodyear Dunlop EMEA: „Eine Region mit besten Ergebnissen“

Darren Wells – seit Dezember Präsident bei Goodyear Dunlop EMEA mit Sitz in Brüssel und dort Nachfolger von Arthur de Bok – sieht es als seine wichtigste Aufgabe an, die Profitabilität und Performance der Geschäftseinheit wieder auf ein Maß zu bringen, mit dem auch die Verantwortlichen in der Konzernzentrale in Akron (Ohio/USA) zufrieden sein können. Während das gesamte Unternehmen im vergangenen Jahr eine Umsatzrendite von 8,1 Prozent erzielen konnte, fiel Europa im Vergleich der Geschäftseinheiten weiter zurück – allerdings bei ebenfalls deutlich steigenden Betriebsgewinnen. Dennoch reichte es ‚nur’ für eine Umsatzrendite von 4,5 Prozent. Vor der aktuellen Schwäche, also in den Jahren 2011 und davor, sei Europe laut Darren Wells „eine Region mit besten Ergebnissen“ gewesen und solle dies auch wieder werden.

Wie Goodyear Dunlops neuer Europachef im Gespräch mit unserer britischen Schwesterzeitschrift Tyres & Accessories anlässlich des Genfer Automobilsalons betonte, solle die Rückkehr zur Profitabilität und Performance in Europa „im Zeithorizont zwischen 2013 und 2015“ geschehen. Zugunsten von Goodyear Dunlop spreche dabei, dass das Unternehmen in nahezu allen Märkten in Europa – ob Ersatz- oder Erstausrüstungsmarkt – sehr gut verankert sei, gerade was die besonders lukrativen Segmente wie 4×4- und SUV-Reifen betrifft. Davon wolle man in Zukunft wieder mehr profitieren.

Darren Wells setzt dabei auch große Hoffnungen in weiteres Wachstum in Osteuropa, wo Goodyear Dunlop in der jüngsten Vergangenheit schon gut positioniert gewesen sei. Dass der russische Markt vor dem Hintergrund der aktuellen Krimkrise noch einmal seine Unberechenbarkeit unter Beweis gestellt hat, kommentierte der neue Europachef lediglich mit dem Hinweis: „Unberechenbarkeit gehört zum Spiel.“

Um die Profitabilität und Performance der Geschäftseinheit zu steigern, müssten aber nicht nur Marktchancen ergriffen, sondern auch Kosteneinsparungen vorgenommen werden, so der Finanzexperte weiter. Dies werde unter anderem auch über die Schließung der beiden Werke in Amiens-Nord (Landwirtschaftsreifen) und in Birmingham (Dunlop Motorsport) befördert. Allein durch die Schließung der Fabrik in Nordfrankreich werde der US-Reifenhersteller von einer jährlichen Last in Höhe von 75 Millionen US-Dollar befreit. Aber auch in den anderen europäischen Reifenfabriken des Konzerns seien in den kommenden Jahren Produktivitätssteigerungen notwendig, um die gesetzten Ziele zu erreichen. Ob weitere Werksschließungen in Europa drohen, dazu mochte Wells sich nicht äußern. Er betonte unterdessen, dass beide Werksschließungen (Amiens und Birmingham) jeweils unter besonderen Voraussetzungen stattgefunden hätten.

Darren Wells ist bereits seit zwölf Jahren im Unternehmen und war vor seiner Ernennung zum neuen Europachef des US-Reifenherstellers für fünf Jahre Chief Financial Officer (CFO) des Konzerns. Im vergangenen Jahr hatte er darüber hinaus bereits „mehrere Monate“ mit dem Europateam verbracht, sodass dem Amerikaner die Geschäftseinheit samt ihrer Verantwortlichen bei seiner Ernennung bereits vertraut gewesen war.

Die neuen Aufgaben, die dem Finanzexperten in Europa zur Lösung übertragen wurden, seien „interessant und aufregend“, so Darren Wells gegenüber Tyres & Accessories. Sie seien „eine ganz neue Art von Herausforderung“ und es gebe für den neuen Goodyear-Dunlop-Europapräsident trotzdem jede Menge zu lernen, sowohl technisch als auch auf dem Markt selbst. chris.anthony@tyrepress.com/ab

 

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