Hat das Vulkanisieren von Neureifen in zwei Schritten „eine große Zukunft“?

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Steht dem Verfahren der Kaltrunderneuerung eine große Zukunft bevor, auch in der Neureifenindustrie? Laut Jacob Peled, Gründer und Executive Chairman von Pelmar Engineering aus Israel, biete das Verfahren zahlreiche Vorteile und mache seines Erachtens nach auch in der Produktion von Neureifen durchaus Sinn. Wie Peled kürzlich anlässlich der Tire Technology Expo in Köln einem aufmerksamen Fachpublikum erklärte, gebe es sogar heute bereits Reifenhersteller, die Karkassen sozusagen ohne Lauffläche vorproduzieren und diese dann später flexibel und nach Bedarf mit einem Laufstreifen versehen – im Grunde die klassische Kaltrunderneuerung.

Peled habe sich allerdings den betreffenden Unternehmen gegenüber zur Verschwiegenheit verpflichtet. „Aber glauben Sie mir: dies wird gemacht“, so der Industrieveteran. „Ich glaube an das Vulkanisieren in zwei Schritten – zunächst die Karkasse und dann den Laufstreifen. Durch das Vulkanisieren der Karkasse werden keine Formsegmente mehr benötigt. Diese sind überaus teuer, schwer, das Verfahren langsam und selbst für kleine Reifen müssen große Maschinen genutzt werden.“ Peled ist dementsprechend der Ansicht, dass „eines Tages“ separat vulkanisierte Karkassen „die Branche dominieren“ werden.

Hersteller, die Laufstreifen separat mit herkömmlichen Mehretagenpressen vulkanisieren, sind schneller, können einen höheren Druck anwenden und – so Peled weiter – die Qualität sei gut. Die Ansicht, ein Kaltrunderneuerter brauche den Vergleich mit einem Neureifen auch qualitativ nicht zu scheuen, sei mittlerweile allgemein akzeptiert. Außerdem verkürzten sich die Vulkanisationszeiten für Karkassen ohne Laufstreifen beträchtlich, und zwar in Abhängigkeit zum Reifentyp um rund 30 Prozent. Auch würden die Reifenbaumaschinen dann ohne das aufwendige Strip-Winding auskommen, also die Laufstreifenwicklung mit dem jeweiligen Compound. Laut Jacob Peled stehe dem Verfahren der Kaltrunderneuerung auch in der Neureifenproduktion eine große Zukunft bevor. stephen.goodchild@tyrepress.com/ab

 

 

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