Pirellis Bahrain-Testbilanz: Performance wie erwartet

In Bahrain setzten die Teams der Formel 1 bis vergangenen Sonnabend die Testfahrten mit der Pirelli-Reifen-Range für die Saison 2014 fort. Dabei konnten sie sich ein genaueres Bild davon machen, wie die jüngste Generation der Rennreifen mit den völlig neuen Autos interagiert. Mehrere Teams spulten komplette Renndistanzen ab, probten das Qualifying und trainierten die Boxenstopps. Dabei prüfen sie im Detail das jeweilige Verhalten der Reifen sowie jeden Aspekt ihres Einsatzes.

Während der vier Testtage blieb es trocken und warm. Die Temperaturen lagen bei 20 Grad Celsius, bisweilen auch darüber. Damit waren die äußeren Bedingungen in Bahrain weitaus repräsentativer für die Witterungsverhältnisse während des Saisonverlaufs als beim ersten Test vor zwei Wochen in Jerez. Wie vorab vereinbart, konnten die Teams in Bahrain die gesamte Range der P-Zero-Slicks einsetzen. Darüber hinaus stellte ihnen Pirelli die spezielle Winterversion der harten Mischung zur Verfügung. Diese Reifen wärmen sich schneller auf.

Pirellis Motorsport-Direktor Paul Hembery kommentiert: „Aufgrund der längeren Testfahrten und der optimalen Wetterverhältnisse erfuhren die Teams in Bahrain mehr über die Reifen als in Jerez. Obwohl die Teams noch in einem relativ frühen Stadium der Leistungsentwicklung und Feinabstimmung ihrer neuen Autos sind, wird aus den bisherigen Testdaten deutlich: Die Reifen der Saison 2014 sind beständiger und langlebiger als ihre Vorgänger. Daher sahen wir auch weniger Gummiteilchen auf der Strecke. Genau dieses Ziel wollten wir vor dem Start der Saison erreicht haben. Beim anstehenden zweiten Test in Bahrain werden die Teams ihre Performance weiter steigern und das Zusammenspiel von Auto und Reifen noch besser kennenlernen. Infolgedessen werden sich die Unterschiede zwischen den Rundenzeiten der Mischungen verringern. Insbesondere dann, wenn die Teams im Verlauf der Saison den Abtrieb erhöhen. Wir erhielten während der vier Tage in Bahrain eine Fülle wertvoller Daten. Aber selbstverständlich sind wir weiterhin bereit und in der Lage, die Spezifizierung der Reifen zum Saisonstart noch zu ändern, sollte dies erforderlich sein.“

Im Verlauf des viertägigen Tests von Mittwoch bis Sonnabend „steigerten die Teams ihre Fahrpraxis enorm“, bilanziert Pirelli. Am ersten Tag fuhren die Piloten insgesamt 482 Runden. Am Donnerstag legten sie den Kurs 676 Mal zurück, am Freitag absolvierten sie sogar 695 Schleifen. Am vierten und letzten Tag vollendeten sie 469 Runden.

Jedem Piloten standen maximal 30 Reifensätze zur Verfügung. Die Zusammenstellung von 22 Sets hatte Pirelli in Absprache mit den Teams vorab festgelegt. Die restlichen acht Reifensätze konnte jedes Team frei wählen. Darüber hinaus erhielt jedes Auto einen zusätzlich Satz Medium-Slicks, der quasi als Prototyp fungiert. Denn mit ihnen sollte geprüft werden, wie sich Reifen ohne den Einsatz der Wärmedecken verhalten, die ab 2015 nicht mehr genutzt werden dürfen. Insgesamt verfügt jedes Team im Jahr 2014 für Testzwecke über 135 Reifensätze.

Zwischen den Rundenzeiten der Mischungen lagen in Bahrain folgende Unterschiede: Der superweiche Slick war pro Runde etwa 0,7 Sekunden schneller als der weiche Slick. Der weiche Reifen wiederum nahm der mittelharten Mischung gut 1,2 Sekunden pro Runde ab. Der Medium seinerseits lief rund 1,3 Sekunden schneller als der harte Slick. Mit zunehmenden Leistungsanstieg der Autos werden sich diese Zeitunterschiede noch deutlich verringern.

Weitere Fakten zum Test

24 Piloten nahmen am Test in Bahrain teil. Sie fuhren 2.322 Runden und legten dabei 12.566 Kilometer zurück. Im vergangenen Jahr hatte der zweite viertägige Formel-1-Test in Barcelona stattgefunden. Dort betrug die Fahrleistung der Piloten 16.006 Kilometer.

Fasst man die Ergebnisse aus Jerez und Bahrain zusammen, absolvierten die Piloten bislang 3.792 Runden und 19.074 Kilometer. 2013 hatten die Teams nach den Tests in Jerez und Barcelona 6.970 Runden und 31.640 Kilometer auf dem Konto.

Die schnellste Rundenzeit in Bahrain gelang Mercedes-Fahrer Nico Rosberg am Samstag mit 1:33,283 Minuten auf den weichen P Zero Yellow. Zum Vergleich: Die schnellste Rennrunde beim Großen Preis von Bahrain 2013 erzielte Red-Bull-Pilot Sebastian Vettel mit 1:36,961 Minuten.

Im vergangenen Jahr hatte sich Nico Rosberg im Qualifying zum Rennen in Bahrain die Pole Position gesichert. Damals war er mit 1:32,330 Minuten fast eine Sekunde schneller als bei seiner heutigen Toprunde. Nico Rosberg ist zudem der Pilot, der während der vier Testtage mit 174 Runden das größte Fahrpensum absolvierte. Dahinter folgte Valtteri Bottas von Williams mit 171 Runden. ab

Zahlen zum Test

• Anzahl der nach Bahrain gelieferten Reifensätze: 341 Sets mit 1.364 Reifen

• Supersofte Mischung: 14 Sätze

• Softe Mischung: 61 Sätze

• Medium-Mischung: 139 Sätze

• Harte Mischung: 94 Sätze

• Winterversion der harten Mischung: 28 Sätze

• Intermediates: 3 Sätze

• Regenreifen: 2 Sätze

• Anzahl der genutzten Reifensätze: 199

• Supersoft: 5 Sätze

• Soft: 37 Sätze

• Medium: 89 Sätze

• Hart: 51 Sätze

• Winterversion der harten Mischung: 17 Sätze

• Intermediates: 0 Sätze

• Regenreifen: 0 Sätze

 

Längster Run pro Mischung

• 16 Runden mit der supersoften Mischung

• 16 Runden mit der soften Mischung

• 22 Runden mit der Medium-Mischung

• 22 Runden mit der harten Mischung

• 9 Runden mit der Wintermischung

• 0 Runden mit den Intermediates

• 0 Runden mit den Winterreifen

• Höchste/niedrigste Außentemperatur während der vier Tage: 27°C/17°C

• Höchste/niedrigste Streckentemperatur während der vier Tage: 37°C/18°C

 

 

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