Nur positive Vorzeichen für die Agritechnica

Die Organisatoren der diesjährigen Agritechnica schwelgen förmlich im Optimismus. Nicht nur weil die Messe selbst schon im Vorfeld die Rekordzahlen von 2011 nochmals getoppt hat, sondern auch weil aus der Landwirtschaft selbst, von den Maschinen- und Geräteherstellern sowie von der Zubehörindustrie und dem Zubehörhandel unisono positive Stimmen kommen und  Investitionsbereitschaft und Innovationskraft hoch wie selten zuvor sind. Zu der vom 12. bis 16. November 2013 in Hannover stattfindenden internationalen Landtechnik-Ausstellung haben sich nach Angaben des Veranstalters DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) mehr als 2.700 Aussteller aus nahezu 50 Ländern angemeldet – ein Rekordergebnis.

Gründe für die hervorragende Ausstellernachfrage werden von der DLG einerseits in der führenden Stellung der Agritechnica als Treffpunkt der Landtechnikbranche mit einer hohen Anziehungskraft auf Profilandwirte, Lohnunternehmer und Händler aus aller Welt gesehen. So informierten sich vor zwei Jahren 419.000 Besucher, darunter nahezu 100.000 aus dem Ausland, auf der Agritechnica. Andererseits in der Tatsache, dass die Agritechnica das Neuheiten-Schaufenster für die Hersteller ist.

Dr. Bernd Scherer, Geschäftsführer Landtechnik im VDMA

Dr. Bernd Scherer, Geschäftsführer Landtechnik im VDMA

„Wir erleben momentan einen regelrechten Höhenflug“, so Dr. Bernd Scherer, Geschäftsführer Landtechnik im VDMA (Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau). Schließlich erwarte die Branche nach dem überaus erfolgreichen letzten Jahr auch für 2013 „eine hervorragende Marktentwicklung mit einem dicken Umsatzplus von sieben Prozent“. Damit würde die Branche erstmals die Marke von acht Milliarden Euro Umsatz aus deutscher Produktion überspringen. Dass auch 2014 mit einer weiterhin stabilen Entwicklung gerechnet werden könne, sei nicht unwahrscheinlich, so Scherer.

Wachstum um neun Prozent im ersten Halbjahr 2013

Die Landmaschinen- und Traktorenhersteller in Deutschland haben ihren Umsatz im ersten Halbjahr 2013 um satte neun Prozent auf 4,78 Milliarden Euro gesteigert, womit eine neue Rekordmarke erreicht werden konnte. „Dem stabilen Umsatz im ersten Quartal folgte eine deutliche Expansion der Produktion zwischen April und Juni“, resümiert Scherer die aktuelle Branchendynamik. Im zweiten Quartal stieg der Umsatz um 17 Prozent auf 2,53 Milliarden Euro. „In diesem Ausmaß zu wachsen, übertrifft unsere Erwartungen mehr als deutlich“, so Scherer weiter. Auf der anderen Seite lägen die Auftragsbestände allerdings weiterhin knapp über Vorjahresniveau.

Deutsch- und weltweit spürbare Dynamik im Agrartechniksektor

Sowohl die Lieferungen an den deutschen Landtechnikhandel als auch in die Exportmärkte fielen in den ersten sechs Monaten spürbar höher aus. Hervorzuheben ist das Produktsegment der Traktoren mit einem Zuwachs um 14 Prozent. An den drei größten Produktionsstandorten in Deutschland liefen mehr als 33.000 Traktoren vom Band, davon 22.500 Schlepper mit mehr als 120 PS Motorleistung.

Die Landwirte in Deutschland beurteilen die aktuelle Geschäftslage anhaltend positiv, seit 2006 ist eine konstant hohe Investitionsneigung zu verzeichnen. Sie liegt über die Jahre bei nahezu 50 %. Aktuell wollen die befragten deutschen Landwirte 47 % der geplanten Investitionen in die Außenwirtschaft, 45 % in die Innenwirtschaft und 7 % in Erneuerbare Energien investieren, so die DLG.

Das globale Agrartechnik-Produktionsvolumen für 2013 schätzt der VDMA auf rund 96 Milliarden Euro, womit ein signifikanter Zuwachs um rund sechs Prozent erwartet werden darf. Ein besonders intensives Wachstum ist derzeit auf dem chinesischen Landtechnikmarkt wahrnehmbar. „Mittlerweile hat sich in China ein regelrechter Trend hin zu modernen Landmaschinen und Traktoren entfaltet, von dem insbesondere auch westliche Hightech-Fabrikate profitieren können“, betont Scherer. dv

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