Deutscher Reifenmarkt: Licht am Tunnelende weiter nicht in Sicht

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Nachdem der April dem zu Jahresanfang kränkelnden deutschen Reifenersatzgeschäft schon ein wenig Opens external link in new windowLinderung beschert hatte, hat sich der Gesundungsprozess im Mai weiter fortgesetzt. Eine vollständige Genesung ist allerdings weiterhin nicht in Sicht.

In Sachen des dieser Tage im Vordergrund stehenden Pkw-Sommerreifengeschäftes sind den entsprechenden Statistiken des Wirtschaftsverbandes der deutschen Kautschukindustrie (WdK) und der European Rubber Manufacturers’ Conference (ERMC) den Sell-out (Absatz Handel an Verbrauch) respektive Sell-in (Absatz Industrie an Handel) betreffend auch nach nunmehr fünf Monaten weiterhin mehr oder weniger große Minuszeichen zu entnehmen. Laut dem sogenannten WdK-Sell-out-Panel konnten Reifenvermarkter hierzulande von Januar bis einschließlich Mai knapp 15 Prozent weniger Pkw-Sommerreifen verkaufen als im selben Zeitraum 2012. Und die Industrie hat den ERMC-Daten zufolge zugleich zwischen acht und neun Prozent weniger Reifen dieser Gattung an den Handel ausgeliefert. Pkw-Winterreifen waren bei den Händlern dafür knapp acht Prozent stärker gefragt als in den ersten fünf Monaten des zurückliegenden Jahres, während die Industrie gemessen in Stückzahlen über 40 Prozent weniger auslieferte.

Dass das Plus bei den Pkw-Winterreifen für den Handel wenig tröstlich sein dürfte, weil jetzt eben ja eigentlich der Absatz an Sommerreifen brummen sollte, lässt sich am Pkw-Reifengesamtmarkt ablesen: Beim Sell-out steht er per Ende Mai elf Prozent im Minus, und beim Sell-in entsprechen bis dato knapp 15,0 Millionen Einheiten – davon rund 13,5 Millionen für den Sommer- und etwa 1,5 Millionen für den Wintereinsatz – einem Rückgang um ziemlich genau zwischen 13 und 14 Prozent. Erfreulicher ist da schon die Bilanz des WdK in Sachen 4×4-/Offroadreifen: Denn in Bezug auf das Geschäft mit dem Endkunden ist den Zahlen des Verbandes nun ein Plus von immerhin gut zwei Prozent zu entnehmen, nachdem auch dieser Markt per Ende April noch im Minus gelegen hatte. Aufseiten der Industrie spiegelt sich diese positive Entwicklung beim Absatz Handel an Verbraucher allerdings nicht in gleichem Maße wider: Das Minus ist mit Ende Mai aktuell leicht über sieben Prozent nur unwesentlich kleiner geworden.

Gleiches gilt für das Geschäft mit Llkw-Reifen: Sowohl im Sell-out als auch im Sell-in sind kaum durchgreifende Impulse erkennbar. Gegenüber einem Monat zuvor sind die Rückgänge im Vergleich zum jeweiligen Vorjahreszeitraum zwar kleiner geworden, aber das Minus im Endkundengeschäft liegt nach den ersten fünf Monaten 2013 mit knapp 13 Prozent weiter recht hoch, was für den beinahe 33-prozentigen Absatzrückgang Industrie an Handel auf nach derzeitigem Stand rund 920.000 Reifen nur umso mehr zutrifft. Mehr oder weniger stabil präsentiert sich auch die Absatzentwicklung im Segment Lkw-Reifen. Nach wie vor steht einem um zwischen sieben und acht Prozent rückläufigen Geschäft des Handels mit dem Verbraucher ein gut siebenprozentiger Zuwachs der Lieferungen der Industrie an deutsche Reifenvermarkter gegenüber. Absolut kommt Letzteres der ERMC zufolge leicht über 470.000 Lkw-Reifen gleich, die in Summe von Januar bis Mai ausgeliefert wurden.

Der lang anhaltende Winter hat bei alldem aber nicht nur das Geschäft vor allem mit Pkw-(Sommer)Reifen eingebremst, auch in Sachen Motorrad- und Rollerreifen haben die Industrieunternehmen mit gut 830.000 bzw. fast 140.000 Stück im bisherigen Jahresverlauf fast neun respektive gut zehn Prozent weniger an ihre Handelspartner vermarkten können. Insgesamt kommt man zu dem Schluss, dass auch nach jetzt fünf Monaten in Bezug auf das deutsche Reifenersatzgeschäft nach wie vor noch kein Licht am Tunnelausgang zu erkennen ist. christian.marx@reifenpresse.de

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