Formel-1-Reifen: 100 Millionen Euro für eine halbe Sekunde?

Innerhalb des kommenden Vierteljahres muss Pirelli wissen, ob der Reifenvertrag mit der Formel 1 über die aktuelle Saison hinaus für drei weitere Jahre verlängert wird. “Wir wollen das Abenteuer Formel 1 weiterleben. Es wäre für alle eine Win-Win-Situation”, gab dazu jetzt Pirelli-Chef Marco Tronchetti Provera zu Protokoll. Pirellis Motorsportdirektor Paul Hembery wird konkreter: “Wir müssen wissen, wie es weitergeht. Auch für die Teams ist das wichtig, weil sich 2014 so viel ändert.” Einerseits werden die Autos um bis zu 30 Prozent weniger Abtrieb haben, gleichzeitig aber mindestens 43 Kilogramm schwerer sein und außerdem über Motoren mit deutlich mehr Drehmoment als bisher verfügen. Für den Reifenhersteller bedeute dies, er müsse seine Reifen für die Saison 2014 komplett neu entwickeln. Und damit könne man nicht erst im Sommer beginnen, denn die Teams wollen im Herbst zum Ende der laufenden Saison hin mit ihren neuen Fahrzeugen in den Windkanal gehen. Hembery betonte noch einmal, nichts gegen Wettbewerb in der Formel 1 zu haben. In zahlreichen Motorsportserien, in denen Pirelli involviert ist, befinden sich die Italien im Wettbewerb mit anderen Reifenherstellern. Dass die FIA aber in einer Saison, in der auch so schon viele neue Unsicherheiten auf die Teams zukommen, auch noch beim Reifenlieferanten auf Veränderungen setzt, wird kaum angenommen. Außerdem gibt Hembery zu bedenken, dass der finanzielle Aufwand für die Teams deutlich ansteigen würde: “Nicht, dass wir etwas gegen Wettbewerb haben. Aber sobald es mehr als einen Reifenhersteller gibt, wird es richtig teuer. Dann kannst du schnell mal 100 Millionen Euro in eine halbe Sekunde investieren.” ab

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