Pkw-Markt global gesehen hui, in Westeuropa aber pfui

„In guter Verfassung“ hat sich die globale Pkw-Konjunktur nach Angaben des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) im Oktober präsentiert, wenngleich die Situation in Westeuropa als „weiterhin angespannt“ beschrieben wird.

Unter Berufung auf vorläufige Berechnungen des Marktforschungsinstitutes R.L. Polk berichtet Autohaus Online konkret von gut 5,7 Millionen Pkw, die im zurückliegenden Monat weltweit neu in den Verkehr gekommen sein sollen. Dies entspreche immerhin einem Plus von um die zehn Prozent im Vergleich zum Oktober 2011, allerdings sieht die Realität mit Blick allein auf Europa nach den Zahlen der ACEA (Association des Constructeurs Européens d’Automobiles), die ein Opens external link in new windowMinus von 4,6 Prozent ausweisen, bekanntlich ein wenig anders aus. Und diesbezüglich sagen die Polk-Prognosen für die nähere Zukunft vorerst auch keine Besserung voraus: Vor dem Hintergrund der Euro-/Schuldenkrise werden für das laufende Jahr demnach insgesamt zwischen 11,7 und 11,8 Millionen neu zugelassene Pkw für Westeuropa vorhergesagt, und für 2013 dann sogar nur noch knapp 11,6 Millionen Einheiten bzw. „die geringste Pkw-Nachfrage der letzten 20 Jahre“. Global gesehen rechnet man 2012 allerdings mit einem um 7,6 Prozent auf 71 Millionen Autos steigenden Fahrzeugabsatz, der 2013 dann noch einmal um drei Prozent auf über 73 Millionen Einheiten zulegen soll. Für die deutschen Automobilhersteller bleibt also zu hoffen, dass ihre Modelle im außereuropäischen Ausland weiterhin so gefragt sind wie bisher.

Laut dem VDA konnten die deutschen Konzernmarken im Oktober auf dem US-Markt jedenfalls besondere Erfolge verbuchen, sodass sie im bisherigen Jahresverlauf ihren Absatz von Light Vehicles (Pkw und Light Trucks) dort rund 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum steigern konnten. In absoluten Zahlen bedeutet das, dass bereits nach zehn Monaten die Marke von einer Million Fahrzeugen geknackt wurde. Und weil der US-Gesamtmarkt im gleichen Zeitraum „nur“ um knapp 14 Prozent auf gut 11,9 Millionen Einheiten wuchs, sind damit natürlich Marktanteilsgewinne für die deutschen Marken verbunden. „Jeder achte Pkw, der seit Januar in den USA verkauft wurde, trägt ein deutsches Markenzeichen“, freut man sich beim VDA, wobei zugleich darauf verwiesen wird, dass die Dynamik der deutschen Konzernmarken im Light-Truck-Segment noch höher sei. Im bisherigen Jahresverlauf ist ihre Wachstumsrate bei Light Trucks mit über 16 Prozent doppelt so hoch wie die des gesamten Light-Truck-Marktes, der um fast neun Prozent auf rund 5,9 Millionen Fahrzeuge zulegte, so der Automobilverband.

Wachstum wird auch für den chinesischen Pkw-Markt berichtet: Mit 1,1 Millionen verkauften Neufahrzeugen lag der Absatz diesen Oktober um knapp sechs Prozent über dem Vorjahresmonat. Während der ersten zehn Monate 2012 erreichten die Neuzulassungen ein Volumen von 10,7 Millionen Einheiten, das acht Prozent über dem entsprechenden Referenzwert 2011 liegt. In Indien konnte der Pkw-Markt im Oktober nach VDA-Angaben um gut ein Drittel auf 246.700 neue Fahrzeuge zulegen, während es von Januar bis einschließlich Oktober 2,3 Millionen Einheiten gewesen seien bzw. ein Zuwachs von zwölf Prozent. Im Plus präsentieren sich demnach weiterhin auch die Pkw-Märkte in Japan – im Oktober wurde zwar ein fast siebenprozentiges Minus auf 299.300 Neufahrzeuge registriert, im bisherigen Jahresverlauf liegen die Neuzulassungen mit knapp vier Millionen Pkw allerdings 36 Prozent über dem Vorjahreszeitraum – und in Russland, wo die 253.700 Einheiten des Oktober bzw. die bis dato 2,4 Millionen Pkw von Januar bis Oktober Zuwächsen von fünf respektive 13 Prozent gegenüber der jeweiligen Vorjahresreferenz entsprechen. Aus Brasilien wird für Oktober eine Zunahme des Light-Vehicles-Absatzes um 24 Prozent auf 327.000 Einheiten gemeldet. „Von Januar bis Oktober 2012 konnte der brasilianische Light-Vehicles-Markt um sieben Prozent auf drei Millionen Einheiten zulegen“, so der VDA. cm

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