Automärkte in USA, Japan, Russland und Indien mit zweistelligem Wachstum

Wichtige Automobilmärkte – mit Ausnahme von Westeuropa – sind weiter auf Wachstumskurs, so der Verband der Automobilhersteller (VDA). In den USA, in Japan, Russland und Indien konnten im März sogar zweistellige Zuwachsraten verbucht werden. Der chinesische Pkw-Markt legte im vergangenen Monat um fünf Prozent zu. Vor allem Japan holt wieder auf: Die Pkw-Nachfrage stieg im ersten Quartal um rund 50 Prozent. Der westeuropäische Markt ist weiter schwach, er lag im März um sieben Prozent unter dem Vorjahresmonat, im ersten Quartal um acht Prozent. Ohne den robusten deutschen Markt wäre der Rückgang noch stärker ausgefallen.

Die US-amerikanische Automobilkonjunktur profitiert von der Aufhellung der wirtschaftlichen Entwicklung und zeigte sich im März sehr dynamisch. Der Light-Vehicles-Markt (Pkw und Light Trucks) erzielte das beste März-Ergebnis seit 2007. Mit 1,4 Mio. verkauften Fahrzeugen wuchs der Markt um 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Besonders stark entwickelte sich das Pkw-Segment, das um mehr als 16 Prozent zulegte. Auf dem Markt für Light Trucks wurden im März knapp neun Prozent mehr Fahrzeuge abgesetzt (652.800 Einheiten). Auch in diesem Monat schnitten die deutschen Hersteller besser ab als der Gesamtmarkt: Sie verkauften im März mit knapp 106.000 Light Vehicles 19 Prozent mehr Fahrzeuge. Im bisherigen Jahresverlauf erhöhten sie ihren Absatz um mehr als 23 Prozent, wodurch der Marktanteil deutscher Hersteller um 0,6 Prozentpunkte auf 7,9 Prozent zulegte. Insgesamt stieg der US-amerikanische Light-Vehicles-Markt im ersten Quartal um 13 Prozent (3,46 Mio. Fahrzeuge).

Der chinesische Markt für Pkw wuchs im März um fünf Prozent; insgesamt wurden knapp 1,16 Mio. Fahrzeuge abgesetzt. Besonders lebhaft entwickelte sich die Nachfrage nach SUVs (Sport Utility Vehicles) und MPVs (Multi Purpose Vehicles): Mit 221.400 Einheiten lag der Absatz im März 19 Prozent oberhalb des Vorjahreswertes. Der Gesamtmarkt blieb im ersten Quartal mit 3,13 Mio. verkauften Einheiten auf dem sehr hohen Vorjahresniveau.

Der indische Pkw-Markt lieferte auch im März ein erfreuliches Ergebnis: Mit 292.100 Pkw wurden 21 Prozent mehr als vor einem Jahr abgesetzt. Damit wuchs der Markt im fünften Monat in Folge. Im ersten Quartal 2012 legte der indische Markt um 15 Prozent auf 814.100 Neuzulassungen zu.

Der japanische Pkw-Markt profitiert stark von dem hohen Nachholbedarf und staatlichen Unterstützungsmaßnahmen. Die Nachfrage nach Pkw stieg den sechsten Monat in Folge mit hohen zweistelligen Zuwachsraten: Um mehr als drei Viertel (76 Prozent) legten die Neuzulassungen im März zu (640.900 Fahrzeuge). Der Absatz der deutschen Hersteller stieg mit fast 50 Prozent ebenfalls kräftig. Im ersten Quartal lag das Absatzvolumen des Gesamtmarktes mit 1,45 Mio. Einheiten um die Hälfte über dem Niveau des Vorjahreszeitraums.

Der russische Light Vehicles Markt entwickelt sich – ungeachtet des starken Vorjahreszeitraums – weiterhin erfreulich. Mit einem Plus von 13 Prozent stiegen die Verkaufszahlen im März auf 252.800 Einheiten. Im ersten Quartal setzten die Autoverkäufer 19 Prozent mehr Fahrzeuge ab als im Vorjahresquartal (614.300 Einheiten). Der Absatz von Light Vehicles deutscher Hersteller wuchs im Jahresverlauf mit 56 Prozent fast dreimal so schnell wie der gesamte Markt. Der Marktanteil der deutschen Konzernmarken liegt seit dem letzten Monat erstmals über einem Fünftel (20,6 Prozent; Vorjahr: 15,7 Prozent).

Auf dem brasilianischen Markt sank die Nachfrage nach Light Vehicles im März um zwei Prozent auf 283.800 Einheiten. In den ersten drei Monaten des Jahres lagen die Neuzulassungen ein Prozent unterhalb des Vorjahres (772.300 Einheiten). Die deutschen Konzernmarken waren robuster aufgestellt als der Gesamtmarkt, sie konnten im März das gute Vorjahresniveau halten und verkauften knapp 59.600 Light Vehicles. Ihr Marktanteil beträgt im ersten Quartal mehr als ein Fünftel (21,1 Prozent).

Im März gab der westeuropäische Pkw-Markt um sieben Prozent auf 1,43 Mio. Fahrzeuge nach. Die Neuzulassungen auf dem deutschen Markt stiegen um mehr als drei Prozent und wirkten somit stützend auf den Gesamtmarkt. Auch der britische Pkw-Markt verzeichnete einen Anstieg um zwei Prozent. Auf den anderen großen Absatzmärkten hält die Verunsicherung der Konsumenten an. In Frankreich ist die Nachfrage aufgrund der Prämieneffekte im Vorjahr rückläufig (minus 23 Prozent). In Italien ging der Pkw-Absatz im März um 27 Prozent zurück. Eine positive Entwicklung gegenüber dem Vorjahr wiesen die Märkte in Österreich (+ sechs Prozent) und Finnland (+82 Prozent) auf. Der starke Anstieg in Finnland ist auf eine Steuererhöhung zurückzuführen, die ab 1. April gilt und zu vorgezogenen Käufen im März geführt hat. Im ersten Quartal lagen die Pkw-Neuzulassungen in Westeuropa insgesamt mit 3,23 Mio. Einheiten acht Prozent unter dem Vorjahresvolumen.

Der Pkw-Markt in den neuen EU-Ländern legte im vergangenen Monat um drei Prozent zu. Insgesamt wurden 73.900 Fahrzeuge neu zugelassen. In Ungarn (+ sieben Prozent), Polen (+ neun Prozent) und Rumänien (+29 Prozent) entwickelte sich der Pkw-Absatz besonders erfreulich, während die Märkte in Tschechien (- zwei Prozent) und Bulgarien (- sieben Prozent) im März Rückgänge aufwiesen. Den größten Zuwachs erzielte im ersten Quartal Rumänien mit 44 Prozent. Auf dem Gesamtmarkt der neuen EU-Länder lagen die Neuzulassungen in den ersten drei Monaten neun Prozent über dem Vorjahreswert. dv

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