Michelin investiert Millionen in die Homburger Runderneuerung

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Der Michelin-Konzern investiert weiter in seine Runderneuerung. Der französische Hersteller hat jetzt am Standort im saarländischen Homburg eine Linie mit 14 zusätzlichen Vulkanisationsformen für die Remix-Produktion feierlich in Betrieb genommen und konnte dort gleichzeitig den 14-millionsten Heißrunderneuerten des Werkes aus der Form nehmen. Wie Unternehmensverantwortliche aus diesem Anlass gegenüber der NEUE REIFENZEITUNG ankündigten, wolle Michelin auch in Zukunft in den Standort investieren. Michelin betreibt derzeit fünf Remix-Produktionsstätten in Europa. Neben Fabriken in Frankreich, Großbritannien, Spanien und Italien eben auch die im saarländischen Homburg (in Betrieb seit 1971). Dabei stammt heute knapp jeder Dritte in den europäischen Michelin-Werken Remix-Heißrunderneuerte aus der deutschen Produktionsstätte. Und das Homburger Werk, in dem außerdem jedes Jahr auch rund eine Million neue Lkw-Reifen gefertigt werden, ist gerade in Bezug auf die Runderneuerung noch einmal deutlich aufgewertet worden, was in Homburg wie auch in Deutschland insgesamt als deutliches Signal des französischen Reifenherstellers zugunsten des deutschen Standortes gewertet werden kann.

Lag die Produktionskapazität für Remix-Runderneuerte zuletzt bei rund 550.000 Reifen pro Jahr, so hat Michelin jetzt mit einer Investition in Höhe von 9,4 Millionen Euro diese Kapazität noch einmal deutlich gesteigert. Wie der Hersteller jetzt in Homburg anlässlich der feierlichen Einweihung der neuen „Linie F“ mitteilt, könnten jetzt mit ihr jedes Jahr bis zu 650.000 Remix-Reifen am Standort produziert werden. Der aktuelle Output der neuen Linie wird mit durchschnittlich 350 Reifen pro Tag angegeben, was sich zu einer Jahresproduktion der „Linie F“ von rund 120.000 Durable-Technologies-Reifen addieren lässt; im Zuge der Baumaßnahmen waren in Homburg gleichzeitig ‚alte’ Kapazitäten für rund 20.000 Runderneuerte pro Jahr abgebaut worden.

Der erste Reifen konnte den „neuen Fertigungsanlagen für modernste Michelin-Durable-Technologies-Reifen“ bereits vor einem Jahr entnommen werden; bis zum Ende des vergangenen Jahres waren dann alle 14 neuen Pressen in einem neuen Zwischenbau betriebsbereit. Dass Michelin für die Bauarbeiten nach der Grundsteinlegung im Juni 2010 nur neun Monate bis zur Inbetriebnahme der Anlage brauchte, unterstreicht die Entschlossenheit, mit der Michelin das Projekt „Linie F“ vorangetrieben hat. Zuletzt war die „Linie E“ 2007 in Betrieb genommen worden.

Dass Michelin am Standort in Homburg in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten eine enorme Entwicklung durchgemacht hat, unterstrich auch Dieter Freitag, Direktor Michelin Deutschland, Österreich und Schweiz, anlässlich der feierlichen Einweihung der neuen „Linie F“. Freitag, der Anfang des vergangenen Jahrzehnts selber einmal für drei Jahre Leiter der Homburger Runderneuerung war, betonte, welche Bedeutung die „Steigerung der Produktivität und die Reduzierung der Stückkosten bei gleichmäßig hoher Qualität“ für die Position Michelins im Wettbewerb habe. Dass entsprechende Herausforderungen bei Michelin angenommen und gemeistert wurden, zeige etwa der Strukturwandel unter den kleinen und mittelständischen Runderneuerern – insbesondere den Heißrunderneuerern – in Deutschland. Aktuell gibt es Informationen der NEUE REIFENZEITUNG zufolge gerade einmal noch 13 Lkw-Heißrunderneuerer in Deutschland; vor zehn Jahren waren dies noch 22. Dieter Freitag kündigte gleichzeitig an, Michelin dürfe sich in Deutschland und darüber hinaus nicht auf dem Erreichten ausruhen. Im Gegenteil: Auch in Zukunft seien Aufgaben zu bewältigen, um im Wettbewerb mit runderneuerten Reifen weiter gut bestehen zu können.

Dr. Lisa Janzen, Homburger Werksdirektorin, unterstrich ihrerseits, dass die Zentrale des Michelin-Konzerns in Frankreich ganz offenbar großes Vertrauen in den Standort setzt, belaufe sich das jüngste Investment doch auf knapp zehn Millionen Euro. Gleichzeitig kündigte Janzen an, Michelin werde auch in diesem und im kommenden Jahr weiter „jeweils zweistellige Beträge“ in Homburg investieren, wobei diese Investitionen in die Neureifenfertigung am Standort fließen sollen und nicht in die Runderneuerung. Details dazu mochte die Werksdirektorin noch nicht nennen. „Sehr wichtig“ sei indes, so Dr. Janzen weiter: „Wir müssen und wir wollen weiter wachsen.“ Auch wenn demnach in naher Zukunft zunächst einmal in die Neureifenfertigung am Standort in Homburg investiert wird, bestätigte Dieter Freitag gegenüber der NEUE REIFENZEITUNG, dass das Konzept für eine neue „Linie G“ ebenfalls bereits stehe. Die Investition sei aber derzeit weder budgetiert noch gebe es einen konkreten Zeitplan dazu.

Neben der feierlichen Einweihung der neuen „Linie F“ konnte Michelin jetzt aber auch ein besonderes Produktionsjubiläum am Standort feiern: den 14-millionsten Remix-Reifen. Michelin produzierte den Remix-Reifen – ein „Michelin X MultiWay 3D“ in der Größe 315/70 R22,5 – dabei natürlich in einer der neuen Pressen der „Linie F“. „Wir sind stolz darauf, wie erfolgreich wir die Installation und Inbetriebnahme der neuen Pressen gemeistert haben. Das Engagement und die Kompetenz unserer Mitarbeiter sichern dem Werk in der weltweiten Michelin-Gruppe eine wichtige Position. Deswegen möchte mich bei allen für ihren Einsatz herzlich bedanken“, betont Armin Müller, Leiter der Runderneuerung, anlässlich dieses Produktionsjubiläums. arno.borchers@reifenpresse.de

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