Point S verursacht „Donnerschlag in der Welt der Reifen“

Wieder sorgt die point-S-Organisationen für Schlagzeilen. Nachdem im Dezember für viele überraschend der Geschäftsführer der point S Deutschland GmbH abberufen wurde, stehen den Kollegen in Frankreich nun offenbar auch aufregende Zeiten bevor, legen sie sich doch in ihrem Heimatland mit dem wichtigsten Marktteilnehmer überhaupt an: Michelin. Französische Medien berichten von einem „Donnerschlag in der Welt der Reifen“, habe point S in Frankreich für das laufende Jahr doch keine Einigkeit über die Konditionengestaltung mit Michelin finden können und infolgedessen die führende Reifenmarke in Frankreich aus dem angebotenen Sortiment genommen. Michelin steht Berichten zufolge für wenigstens 40 Prozent der Umsätze der point-S-Partner in unserem Nachbarland. Folglich sehen Marktbeobachter darin eine durchaus delikate und recht gefährliche Entscheidung.

Denn: Gleichzeitig ruft Geschäftsführer Christophe Rollet die point-S-Händler im Land auf, und das sind immerhin 280 unabhängige Unternehmer mit insgesamt 430 Reifenhandelsbetrieben, ihm jetzt in seiner Verweigerungsstrategie gegenüber Michelin zu folgen. Mit anderen Worten: Rollet fordert zum Michelin-Boykott auf. Er weiß natürlich, dass sich auch in Frankreich die point-S-Händler Michelin-Reifen auf dem ‚freien Markt’, also über Großhändler wie auch über die eigene B2B-Plattform „point S24“ besorgen können. „Ich hoffe aber, dass die Mitglieder dieses Spiel mitspielen werden, denn die von Michelin vorgeschlagenen Konditionen waren nicht akzeptabel“, wird Rollet zitiert. Weiter: „Die Overhead-Zahlungen wie vorgeschlagen waren zu gering und unser Ansinnen zu wichtig.“

Roller schätzt jetzt, dass die Michelin-Verkäufe duch die französischen point-S-Händler im Laufe dieses Jahres um 30 bis 50 Prozent gegenüber Vorjahr zurückgehen werden. Dies könnte übersetzt eine Umsatzeinbuße von bis zu 20 Prozent aufseiten der Händler bedeuten, sollten die dem Boykott-Aufruf Folge leisten. Der Geschäftsführer sagt, man sei zwar „nicht sauer“ auf den Reifenhersteller, aber „man muss verstehen, dass uns bei point S niemand seine Konditionen diktieren kann“.

Aktuell kann point S Frankreich seinen Partnern für das Premiumsegment demnach nur noch zwei Marken anbieten: Goodyear und Bridgestone. Während im mittleren Marktsegment die Marken Matador (Continental) und Debica (Goodyear) angeboten werden, können die Händler im Budgetsegment ausschließlich Reifen der Marke Summerstar/Winterstar (von Continental gefertigt) über ihre nationale Kooperation eingekauft anbieten. Es sollen im Laufe dieses Jahres über eine Million Reifen der Eigenmarke in ganz Europa verkauft werden. ab
 

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