Deutschland profitiert weiter von Pirellis Industrieplan – NRZ-Gespräch

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In einem Interview mit der NEUE REIFENZEITUNG betonte Dr. Guglielmo Fiocchi die zentrale Bedeutung Deutschlands für Pirellis unter dem Titel „Fast Forward“ (Schnellvorlauf) aktualisierten Industrieplan. „In Europa geht es schon heute um Premium, sowohl in der Erstausrüstung als auch im Ersatzmarkt“, so der seit Juli bei Pirelli weltweit für die Geschäftseinheit „Car“ verantwortliche Direktor. „Und Deutschland steht aufgrund unserer dortigen Hightech-Fabrik und als reichster Markt in Europa natürlich im Mittelpunkt dieser Strategie“, so Fiocchi, der bis Dezember 2010 als Geschäftsführer der Pirelli Deutschland GmbH fungierte. Bereits heute wachse Pirelli ausschließlich in Premiummärkten.

Die Wachstumsstrategie des italienischen Reifenherstellers spiegelt sich auch in den Investitionsvorhaben wider; zwischen 2011 und 2015 will Pirelli insgesamt 2,4 Milliarden Euro in seine Produktionskapazitäten weltweit investieren, teilte Pirelli-Chairman Marco Tronchetti Provera im vergangenen Jahr mit. Mit den neuen Fabriken – etwa in Rumänien, China oder Mexiko – wolle man „so schnell wie möglich“ weiter wachsen, und zwar ebenfalls ausschließlich bei Premiumprodukten.

Darüber hinaus werde Pirelli auch in die bestehenden Fabriken investieren. „In Breuberg haben wir schon immer die beste Up-to-date-Technologie der Pirelli-Gruppe. Und dies wird auch weiterhin wegen des hochwertigen Produktmixes und der Topkunden der Fabrik nötig sein“, so Fiocchi weiter gegenüber der NEUE REIFENZEITUNG. Weitere Einzelheiten zu möglichen anstehenden Investitionen in der deutschen Pirelli-Fabrik in Breuberg nannte der weltweit verantwortliche Direktor indes nicht.

In Bezug auf die Pirelli-Betriebskanalpolitik deutete Fiocchi ebenfalls gewisse Weiterentwicklungen auch für den deutschen Reifenmarkt an. Alle Kanäle, „die zu Pirellis Premiumstrategie passen“, würden demnach in Zukunft eine große Rolle für den italienischen Reifenhersteller spielen. Dazu zählten nicht nur Reifenfachhändler oder Premiumautohäuser, sondern auch „die bestehenden angeschlossenen Händler in unserem Franchisenetzwerk.“ Erst im Oktober hatte Pirelli in Mailand den ersten italienischen Franchisepartner unter dem „Driver“-Label feierlich eröffnet und bei der Gelegenheit wissen lassen, dass in Zukunft auch in Deutschland ein Franchisekonzept für den Reifenfachhandel eingeführt werden soll. Zum Zeitplan für die Einführung hierzulande hat Pirelli sich bisher noch nicht geäußert. arno.borchers@reifenpresse.de

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