Werkstattausrüster Haweka erklärt, worauf es beim Auswuchten ankommt

„Zur ordnungsgemäßen Montage von Reifen gehört auch unabdinglich das Auswuchten“, sagt der im niedersächsischen Burgwedel beheimatete Werkstattausrüster Haweka, der sich als Spezialist für laufruhige Fahrzeuge versteht. Schließlich könne eine fehlerhafte Radauswuchtung unter anderem zu einem unregelmäßigen Reifenverschleiß an einem oder mehreren Punkten der Lauffläche führen. Erstes Anzeichen für eine Unwucht ist demnach zumeist ein Flattern des Lenkrades bei höheren Geschwindigkeiten. „Eine Unwucht von zehn Gramm am Reifen wirkt durch die Fliehkraft im Fahrbetrieb bei 100 km/h immerhin wie 2,5 Kilogramm“, rechnet das Unternehmen vor. Vor diesem Hintergrund hat man vor einiger Zeit ein Poster entworfen, das über die Schritte zum richtigen Wuchten informiert und das interessierte Betriebe kostenlos bei Haweka bestellen können. Darüber hinaus erklärt der Werkstattausrüster anhand einiger immer wieder gestellter Fragen, worauf es beim Auswuchten ankommt.

Was sind Folgen der Fahrt beim Einsatz der ungewuchteten Räder?

Die Unwucht der Räder führt laut Haweka zu einer reduzierten Reifenhaftung auf der Fahrbahn und deswegen beispielsweise zur Verlängerung des Bremsweges. Infolge eines unregelmäßigen Betriebs der Räder sowie der damit verbundenen Schwingungen verschleißen einzelne Komponenten der Aufhängung wie Stoßdämpfer, Lenkstangen und Lager sowie auch die Reifen selbst schneller, heißt es weiter. Ungewuchtete Räder verringerten zudem den Fahrkomfort, sodass beim Fahrer unter Umständen Müdigkeit hervorgerufen werde nebst einem damit verbundenen negativen Einfluss auf die Fahrsicherheit.

Woran erkennt man, dass die Räder ungewuchtet sind?

„Probleme mit der Unwucht der Räder stellen wir aufgrund von zwei Anzeichen fest. Das erste Anzeichen sind Schwingungen. Die am Lenkrad spürbaren Schwingungen können ein Zeichen für ungewuchtete Vorderräder sein“, erklärt der Werkstattausrüster. Diese Schwingungen seien in der Regel bei Geschwindigkeiten von 100 km/h oder mehr spürbar. Nach den Erfahrungen des Unternehmens werden diese Anzeichen von den Autofahrern jedoch meist ignoriert, weil sie in schmalen Geschwindigkeitsbereichen auftreten und mit dem Anstieg der Geschwindigkeit nachlassen. „Es gibt hier aber keine Bedingtheit – bei höherer Geschwindigkeit können Schwingungen erneut auftreten“, erklärt Haweka unter Verweis darauf, dass Schwingungen des gesamten Fahrzeugaufbaus und der Eindruck, als würde das hintere Teil des Autos bei Überwindung von scharfen Kurven an die Seiten gezogen, Indizien für ungewuchtete Hinterräder sein können. Darüber hinaus komme ein spezifisches Geräusch vom hinteren Teil des Autos, das ein Ergebnis der übermäßigen Beanspruchung aller Komponenten der hinteren Aufhängung sei. Als zweites Anzeichen für nicht ordnungsgemäß gewuchtete Räder wird ein „untypischer Verschleiß der Reifenlauffläche“ genannt bzw. eine ungleichmäßige Abnutzung des Profils mit einzelnen Bereichen, die in höherem Maße abgerieben sind als andere. Zwar seien manche Pkw ebenso wie ihre Fahrer in Bezug auf die Unwucht der Reifen empfindlicher, doch in jedem Falle sollte bei einem dieser Anzeichen unbedingt eine Reifenfachwerkstatt angesteuert werden.

Worauf beruht die Reifenauswuchtung?

Mittels einer Auswuchtmaschine wird die Höhe der benötigten Ausgleichsmasse bzw. deren optimale Platzierung am Rad bestimmt, um letztendlich wieder eine gleichmäßige Gewichtsverteilung um die Drehachse des Reifens zu gewährleisten. In der Praxis sollte dabei darauf geachtet werden, dass die Masse des montierten Auswuchtgewichtes oder Auswuchtgewichte, die eine Reifenseite ausbalancieren, den Wert von 60 Gramm nicht überschreiten, rät der Werkstattausrüster. „Wenn der Reifen eine höhere Anzahl an Gewichten erfordert, wird die sogenannte Optimierung verwendet, die auf der Anordnung des Reifens im Verhältnis zur Felge beruht, um das Gewicht auszugleichen“, heißt es weiter. Die zulässige Fehlergrenze wird dabei mit fünf Gramm pro Reifen beziffert.

Wann sollen Reifen ausgewuchtet werden?

„Reifen sollten immer dann ausgewuchtet werden, wenn sie von der Felge abgenommen werden“, sagen die Burgwedeler, raten zugleich jedoch auch zum Auswuchten anlässlich des saisonalen Reifenwechsels, bei Reifenreparaturen sowie nach einer längeren Lagerung der Reifen. Da die Ausgleichsgewichte zudem infolge beispielsweise eines Aufpralls gegen einen Bordstein oder nach dem Durchfahren eines Schlaglochs abreißen können, wird darüber hinaus eine regelmäßige optische Überprüfung der Reifen – mindestens einmal wöchentlich – empfohlen. cm

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