Der Aufwand kommt vor dem Ertrag – Goodyear zum EU-Reifenlabel

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Wenn in knapp einem Jahr der Startschuss für das neue EU-Reifenlabel fällt, dann sollte sich für alle Beteiligten – Hersteller, Händler und auch Endverbraucher – einiges ändern. Was dies alles sein wird, diskutierten die Verantwortlichen bei Goodyear Dunlop jetzt in Luxemburg anlässlich der sogenannten „Road Safety Days“ mit Journalisten und Meinungsbildnern aus 25 europäischen Ländern. Dabei demonstrierten die Reifeningenieure von Goodyear Dunlop, wie das nur 7,5 mal elf Zentimeter große Reifenlabel helfen kann Reifen auszuwählen, mit denen der Nassbremsweg um bis zu vier Fahrzeuglängen verkürzt und Kraftstoffverbrauch um bis zu 7,5 Prozent reduziert werden kann – eine Verringerung der CO2-Emissionen inklusive.


Der Unterschied zwischen einem A- und einem G-klassifizierten Reifen kann einen Unterschied von 18 Metern beim Bremsweg ausmachen – immerhin vier Wagenlängen, die sogar im Falle eines Falles über Leben und Tod entscheiden können

Ab dem 1. November 2012 gilt innerhalb der Europäischen Union die Kennzeichnungspflicht für alle Pkw-Reifen sowie Leicht- und Schwer-Lkw-Reifen, die ab dem 1. Juli 2012 produziert werden. Das Reifenlabel wird den Verbraucher beim Kauf über drei zentrale Eigenschaften informieren. So wird das Label verschiedene Einstufungen für den Rollwiderstand (zeigt die Auswirkungen auf den Kraftstoffverbrauch und die Umwelt), die Nasshaftung (illustriert das Sicherheitsniveau des Reifens) und das Abrollgeräusch (ebenfalls ein wichtiger Umweltaspekt) darstellen.

Die Gäste der „Road Safety Days“ nahmen an einer Pressekonferenz im Plenarsaal in Luxemburg-Stadt teil, der mehrere Jahre als Sitz des Europäischen Parlamentes diente. Außerdem nutzten sie die Gelegenheit zu einem Besuch im modernen „Goodyear Innovation Center Luxemburg“, dem sogenannten „GIC*L“, einem der weltweit führenden Forschungs- und Entwicklungscenter für Reifen. Dort wurde in verschiedenen Workshops mit Reifenexperten und bei Fahrdemonstrationen das künftige EU-Reifenlabel ausführlich vorgestellt und erklärt. Ergänzend zu den Fahrversuchen lieferten externe Referenten interessante Einblicke in unterschiedliche Aspekte der Verkehrssicherheit.

Jean-Pierre Jeusette, Generaldirektor des Goodyear Innovation Center in Luxemburg betonte, dass die Fahrversuche und die Workshops das EU-Reifenlabel aus der reinen Theorie hinein ins Autofahrerbewussstein transportieren sollten; öffentlich sei über das Thema Reifenlabel bisher zu wenig berichtet worden. Zudem sei es wichtig über die Leistungsunterschiede von Reifen der höchsten Klasse A und Reifen der Klasse G am untersten Ende der Labelskala zu informieren und die Auswirkungen auf Fahrsicherheit und Wirtschaftlichkeit darzustellen. Über die drei als exemplarisch zu bezeichnenden Kriterien Rollwiderstand, Nasshaftung und Abrollgeräusch hinaus verfügt ein Reifen natürlich über eine ganze Bandbreite weiterer wichtiger Reifeneigenschaften, die das Reifenlabel nicht beinhaltet, die beim Neureifenkauf aber mit berücksichtigt werden sollten, ist man bei Goodyear Dunlop überzeugt.

Die Unterschiede zwischen verschiedenen Reifen, so zeigte sich anlässlich der „Road Safety Days“, seien frappierend: „Wir konnten demonstrieren, dass der Unterschied zwischen einem A- und G-klassifizierten Reifen eine Ersparnis von 300 Euro über das gesamte Reifenleben bedeuten kann und einen Unterschied von 18 Metern beim Bremsweg ausmacht“, so Jean-Pierre Jeusette. „Wir möchten, dass Autofahrer, Flottenbetreiber und alle anderen Reifenkäufer verstehen, wie enorm wichtig Reifen für die Sicherheit auf den Straßen sind. Das EU-Reifenlabel stellt eine wertvolle Entscheidungshilfe dar, um einen sicheren und umweltfreundlicheren Reifen kaufen zu können.“

Dramatisch veränderter Reifenkauf

Für Goodyear Dunlop bedeutet die Einführung des EU-Reifenlabels im kommenden Jahr, dass über 10.000 unterschiedliche Typen und Größen für Pkw- und Lkw-Reifen entsprechend der neuen EU-Reifentestmethoden klassifiziert werden müssen. Der Aufkleber auf dem Reifen – das EU-Reifenlabel eben – soll den Endverbraucher beim Kauf eines Reifens die Informationen zu dessen Produkteigenschaften in komprimierter Form geben; alle Pkw- und Leicht-Lkw-Reifen werden einen Aufkleber tragen; Lkw-Reifen indes sind aufgrund ihrer völlig anderen Vertriebswege davon ausgenommen. Goodyear Dunlop ist davon überzeugt, dass damit das Interesse an Reifen gesteigert wird und Verbraucher und Flottenbetreiber in die Lage versetzt werden, beim Reifenkauf stärker auf die Leistungsfähigkeit von Reifen zu achten.

„Das neue EU-Reifenlabel wird sowohl den Verkauf als auch den Kauf von Reifen verändern“, ist sich Arthur de Bok sicher. „Es wird auf die wichtige Rolle aufmerksam machen, die Reifen für die Verkehrssicherheit spielen und auf die Qualität, die Premiummarken liefern und von der Verbraucher profitieren. Wir werden unsere Geschäftspartner schulen und ihnen erklären, wie das Label sie dabei unterstützen kann, Verbraucher von sicheren und umweltfreundlicheren Reifen zu überzeugen. Premiumhersteller wie Goodyear Dunlop mit ihren hochwertigen Produkten werden von dem neuen Reifenlabel profitieren, da es objektive und vergleichbare Informationen zur Leistungsfähigkeit von Reifen liefert“, so der Goodyear-Dunlop-Präsident für Europa, den Nahen Osten und Afrika (Region EMEA) weiter.

Bevor Goodyear Dunlop und andere Premiumhersteller aber wie erwartet von der Einführung des EU-Reifenlabels profitieren können, müssen sie einiges an Aufwand schultern. Jeder Reifentyp und jede Reifengröße müssen von den Reifenherstellern klassifiziert, getestet und selbstzertifiziert werden. Derzeit sind bei Goodyear Dunlop über 270 Testfahrer, Testingenieure und Techniker damit beschäftigt, die Daten von mehr als 10.000 unterschiedlichen Typen und Größen von Pkw- und Lkw-Reifen entsprechend den bereits freigegebenen EU-Reifentestmethoden zu ermitteln.

„Die drei EU-Reifenlabel-Kriterien sind bereits Teil unserer 50 Leistungsparameter, die wir während unseres umfassenden Testprogramms für jeden neuen Reifen auswerten“, sagte Emmanuel Robinet, Leiter Reifenbewertung bei Goodyear Dunlop. „Durch das Label werden zwar keine neuen Kriterien hinzu kommen, es erfordert allerdings zusätzliche Zertifizierungen und Einstufungen der Reifen nach den definierten, EU-weit gültigen Testmethoden.”

„Das Thema EU-Reifenlabel ist bislang nur wenig kommuniziert worden“, erklärte Jens Völmicke, Leiter Unternehmenskommunikation EMEA Goodyear Dunlop. „Wir bereiten daher eine Reihe von Lehrmittel, Schulungen und Veranstaltungen wie die ‚Road Safety Days’ vor, um unterschiedliche Interessensgruppen zu erreichen. Mit diesen Maßnahmen wollen wir sicher stellen, dass die Endkunden fachkundig und zuverlässig über die Vorteile und Aussagekraft des neuen EU-Reifenlabels informiert werden.”

Jean-Pierre Jeusette, Generaldirektor des GIC*L betonte: „Für einen großen Reifenhersteller wie Goodyear Dunlop, der 2010 über 70 Millionen Reifen in Europa, Afrika und im Mittleren Osten verkaufte, hat die Reifenkennzeichnung zur Folge, dass Tausende unterschiedlicher Reifentypen und -größen zertifiziert und Millionen Reifen mit dem Label versehen werden müssen. Das simple Anbringen eines Reifenaufklebers hat weitreichende Auswirkungen auf die Produktions- und Logistikprozesse. Wir sind zuversichtlich, dass sämtliche Prozesse zum Startschuss des Reifenlabels völlig reibungslos laufen. Und wir sind überzeugt, dass Autofahrer, Flottenbetreiber und Reifenhändler von diesem EU-Reifenlabel profitieren werden, da ihnen die Auswahl von sicheren und verbrauchsärmeren Reifen erleichtert wird. Das wird positive Auswirkungen auf die Europäische Gemeinschaft und ihre Bürger haben.” ab

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