Autofahrer unterschätzen Anhalteweg bei vereister Fahrbahn

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Die Präventionskampagne „Risiko raus!“, in der Berufsgenossenschaften, Unfallkassen sowie die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) als ihr Spitzenverband, die Landwirtschaftliche Sozialversicherung, der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) und die Bundesländer sowie weitere Partner zusammenarbeiten mit dem Ziel der Verringerung von Unfallrisiken beim Fahren und Transportieren, hat die Ergebnisse einer von ihr beauftragten Umfrage zum Fahrverhalten der Deutschen bei winterlicher Witterung veröffentlicht. Dabei wurde festgestellt, dass mehr als zwei Drittel dann besonders defensiv fahren, 40 Prozent lange Strecken oder Fahrten in die Berge vermeiden oder das Auto häufiger auch ganz stehen lassen. Zudem gaben 36 Prozent an, im Winter möglichst nicht nachts zu fahren, und fast ein Viertel weicht demnach auf andere Strecken als im Sommer aus. Lediglich neun Prozent ändern ihr Fahrverhalten nicht. Ebenso erfreulich ist ein weiteres Teilergebnis der Umfrage, wonach die überwältigende Mehrheit ihr Auto auf den Winter vorbereitet. Abgesehen von solchen Dingen wie Eiskratzer oder Handfeger für vereiste Scheiben, den neun von zehn Befragten im Auto liegen haben, oder das Prüfen des Frostschutzmittels (88 Prozent) spielt auch das Thema Winterreifen dabei eine ganz entscheidende Rolle: Der Umfrage zufolge lassen 89 Prozent solche aufziehen – mehr als die Hälfte schon im Oktober.

„Grundsätzlich zeigen die Ergebnisse, dass die Menschen ein ausgeprägtes Bewusstsein für die Risiken winterlicher Witterung haben“, sagt Dr. Walter Eichendorf, DVR-Präsident und stellvertretender DGUV-Hauptgeschäftsführer. Überrascht habe allerdings die offensichtliche Unkenntnis der Autofahrer darüber, wie stark sich die Witterungsverhältnisse auf den Anhalteweg auswirken. „Wer den Anhalteweg falsch einschätzt, läuft Gefahr, insgesamt zu schnell zu fahren oder nicht ausreichend Abstand einzuhalten. Beides gehört zu den häufigsten Unfallursachen überhaupt“, so Eichendorf unter Verweis darauf, dass sich bei einer Geschwindigkeit von 50 km/h der Anhalteweg auf vereister Fahrbahn um ungefähr das Vierfache gegenüber einer trockenen Fahrbahn verlängere. Dies hätte nur rund ein Drittel der Befragten richtig einzuschätzen gewusst, heißt es. Im Umkehrschluss folgt daraus natürlich, dass zwei Drittel die Strecke unterschätzten, die ein Wagen bei vereister Fahrbahn zum Anhalten braucht. „Gerade bei winterlicher Witterung sei es daher besonders wichtig, die Geschwindigkeit zu reduzieren, vorausschauend zu fahren und genug Zeit für den Weg einzuplanen, um nicht in Zeitdruck zu geraten. Darüber hinaus sollten die Winterreifen mindestens ein Profil von vier Millimetern haben“, rät die Präventionskampagne „Risiko raus!“ daher. cm

 

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