Entwicklung der Automobilindustrie im Jahr 2012 „nicht abschätzbar“

Laut dem Institut für Wirtschaftsforschung (IFO) sind in Bezug auf die weitere Entwicklung in der Automobilindustrie “Abkühlungssignale nach rasantem Aufschwung” am Horizont zu erkennen. Zwar geht man davon aus, dass das Produktionsvolumen der deutschen Automobilindustrie im Durchschnitt um voraussichtlich elf bis zwölf Prozent in diesem Jahr wachsen wird, wobei mit Blick allein auf die Pkw-Produktionsmenge von einem Plus in Höhe von rund 5,5 Prozent auf 5,85 Millionen Einheiten die Rede ist. Doch trotz der Erwartung insgesamt deutlich steigender Produktionsvolumina der Branche insbesondere mit Blick auf den Nutzfahrzeugbereich und eines um fünf Prozent steigenden Pkw-Exports geht man beim IFO davon aus, dass sich der Auftragseingang der Automobilindustrie im Inland und im Export im weiteren Verlauf des Jahres “nicht mehr expansiv, sondern eher seitwärts entwickeln” wird. Und für 2012 wagt man wegen der Euro-Schuldenkrise und den Sanierungsbemühungen vieler öffentliche Haushalte offenbar keine Prognose: Die weitere Entwicklung ist in dem als konjunktursensibel beschriebenen Automobilsektor “nicht abschätzbar”, heißt es. Das Potenzial für einen weiteren Nachfrageschub im nächsten Jahr sei jedoch vorhanden. Unter zyklischen Aspekten gebe es in den großen Industrieländerregionen (Westeuropa, Nordamerika) nämlich noch “Luft nach oben”, und in den wichtigsten Schwellenländern – beispielhaft genannt werden in diesem Zusammenhang mit Brasilien, Russland, Indien und China etwa die sogenannten BRIC-Staaten – wird der strukturelle Nachholbedarf als unverändert groß eingeschätzt. “In wieweit sich dieses Wachstumspotenzial realisieren lässt, wird erst nach dem Abklingen der Nervosität auf den globalen Finanzmärkten quantitativ abzuschätzen sein”, gibt sich Reinhard Hild vom IFO allerdings vorsichtig. cm

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