Yokohama untersucht WTCC-Kurs mit Zahnarztmethoden

Yokohama ist seit 2006 der einzige offizielle Reifenpartner der FiA Tourenwagenserie WTCC. Dabei kommt es den Japanern nicht nur darauf an, das Fahrerfeld mit Pneus zu versorgen – ein wichtiger Punkt ist auch die Beratung in allen diesbezüglichen Fragen zum Setup. Wie akribisch der Reifenhersteller dabei seiner Aufgabe nachgeht, zeigte sich besonders gut unlängst, als erstmals ein Rennen der Serie im britischen Donington Park ausgetragen wurde.

Für Yokohama war der Kurs genauso Neuland wie für die Fahrer und die Datenlage zur Strecke war alles andere als vollständig. „Es war für alle Beteiligten ein Lernprozess“, so Susumu Watanabe vom Yokohama-Technikmanagement: „Unser Team ist die Strecke vor dem Rennen abgelaufen und hat an verschiedenen Stellen den Reibungskoeffizienten ermittelt. So konnten wir sicher sein, dass wir für jede Frage der WTCC-Teams eine Antwort parat haben.“

Der Reifenhersteller hat vom Belag der Rennstrecke mittlerweile eine sehr gute Vorstellung: „Wir wissen, dass die Bremsen stark beansprucht werden und sich das Grip-Niveau ständig verändert“, führt Watanabe aus. „Der Asphalt kann sich hier jeden Tag anders verhalten, deshalb kam es uns darauf an, so viele Daten wie möglich zu sammeln.“

Damit waren die Untersuchungen aber noch keineswegs abgeschlossen. „Während wir auf der Strecke unterwegs waren, haben wir an einigen Stellen ein Modell der Oberflächenstruktur abgenommen. Wir verwenden dabei eine Substanz, die auch Zahnärzte benutzen, um Abdrücke für künstliche Zähne zu erstellen“, erklärt Watanabe. „Wir rollen die Masse in etwa 12,5 Zentimeter großen Scheiben auf dem betreffenden Streckenabschnitt aus, wo sie dann in jede Unebenheit fließt und somit ein perfektes Negativ formt.“

Später sollen diese Muster nicht nur wertvolle Erkenntnisse für das nächste Rennen in Donington Park liefern. Watanabe erklärt: „Die Proben gehen an unser Labor in Japan und werden mithilfe eines Lasers eingescannt und zusammen mit den ermittelten Daten zu einem Computermodell verbunden.“ Dieses soll am Ende Erkenntnisse darüber liefern, wie sich Yokohama -Reifen auf verschiedenen Oberflächen und bei unterschiedlichem Wetter verhalten. dv

0 Kommentare

Schreiben Sie einen Kommentar

An Diskussionen teilnehmen
Hinterlassen Sie uns einen Kommentar!

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert