Franchising ist bei Pneumobil derzeit kein Thema

Die Firmen bzw. Betriebe der Reifenfachhandelskette Pneumobil wurden überwiegend in den Jahren zwischen 1980 und 1990 durch den Reifenhersteller Pirelli übernommen. Aktuell zählen zu Pneumobil 60 Reifenservicebetriebe, es werden aber auch ein Runderneuerungswerk in Hattingen – hier werden RU-Reifen unter den Produktnamen „Pneumobil Qualitätserneuerung“, und „Novateck Pirelli Werkserneuerung“ hergestellt – sowie eine Betriebsstätte für die Komplettradfertigung unterhalten. Der Jahresumsatz beläuft sich auf ca. 70 Millionen Euro, die Mitarbeiterzahl auf etwa 380. Die Zentrale befindet sich in Breuberg (Odenwald), Geschäftsführer ist Hans-Ulrich Roeske. Franchising oder ähnliche Partnerkonzepte seien derzeit im Rahmen der Pneumobil kein Thema, so Roeske.

Das ursprüngliche Konzept, wonach die einzelnen Firmen unter den alten Namen als Pneumobil-Zweigniederlassungen betrieben wurden, ist im Jahre 2003 korrigiert worden. Seit diesem Zeitpunkt werden die alten Namen sukzessive aufgegeben und alle Betriebe unter eine einheitliche Corporate Identity – Pneumobil Reifen- und Kfz-Service mit dem Symbol des „running wheel“ – gestellt. Parallel wird im EDV-Bereich die im Pirelli-Konzern eingesetzte Standardsoftware SAP auch bei Pneumobil eingeführt.

Pneumobil arbeitet an der Erhöhung des Wiedererkennungswertes und sieht die Notwendigkeit eines einheitlichen deutschlandweiten Auftritts im Geschäft mit Großkunden und nicht zuletzt zur Nutzung neuer Medien (Internet). Parallel dazu werden der Geschäftsinhalt und die Ausrichtung des Geschäftes überarbeitet.

Im Einzelnen: Der Großhandelsbereich Pneumobils beschränkt sich fortan ganz eindeutig auf das Mitnahmegeschäft rund um den Kirchturm und wird daher strategisch reduziert. Das Geschäft mit gewerblichen Kunden hingegen wird auf- und ausgebaut. Hierzu würden die Aktivitäten im Außendienst deutlich verstärkt, teilt das Unternehmen mit.

Zur Kompensation des verringerten Wiederverkäufergeschäftes und generell zur besseren Nutzung der vorhandenen Raum- und Personalkapazitäten wird ein professioneller Kfz-Service aufgebaut. Derzeit verfügt Pneumobil über rund 45 Kfz-Meisterbetriebe. Dieser Veränderungsprozess bewirkt auch ein deutliches Personal-Upgrade, nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ: Die Anzahl der Jahrestrainingstage liegt daher – unterschiedlich nach Funktionen – inzwischen konstant bei drei bis fünf Tagen pro Mitarbeiter. Parallel wird die Qualifikation auch durch Fluktuation bzw. den Austausch von Mitarbeitern vorangetrieben. Im Hofgeschäft werden die Abläufe optimiert und im Sinne einer kundenfreundlicheren Arbeitsweise angepasst. Das Layout der Verkaufsräume wird dabei erheblich verändert.

Die Pneumobil-Betriebe wurden in den letzten Jahren weitestgehend „runderneuert“. Ältere, als nicht überlebensfähig identifizierte bzw. nicht in die CI passende Betriebe wurden veräußert bzw. geschlossen. Als bisher letzte nennenswerte Firmenübernahme kann die Integration zweier Betriebe von Reifen Sigrist in Stuttgart-Weilimdorf und Göppingen genannt werden. Danach wurden nur noch neue, selbstredend moderne Betriebe quasi auf die grüne Wiese gebaut. Als Beispiele seien St. Leon-Rot, Groß-Umstadt, Darmstadt, Wuppertal, Duisburg und Plattling genannt. Parallel wurde eine Reihe von Betrieben mit teilweise erheblichem finanziellen Aufwand modernisiert und zukunftsfähig gemacht. Neben funktionalen Werkstätten (auch für den Kfz-Service geeignet), kundenfreundlichen Beratungs- und Verkaufsräumen wird hierbei insbesondere auch auf große, zweckmäßige Lager und Lagersysteme für den Ausbau der Kundeneinlagerungen Wert gelegt. Die Anzahl der Kundeneinlagerungen konnte hierdurch in den letzten zehn Jahren quasi verdoppelt werden.

Heute sei die Aufgabenstellung bzw. die Rolle der Pneumobil innerhalb des Pirelli-Konzerns klar definiert und bedeutet, heißt es in einer kurzen Auflistung:

– Führung moderner Reifenhandels- und Kfz-Betriebe zur Erzielung positiver Ergebnisse
– Ausbau und Penetration der Marke Pirelli im deutschen Ersatzmarkt
– Steigerung der Beratungsqualität, umfassender Kundenservice, starke Kundenbindung und – als Alleinstellungsmerkmal
– Auf- und Ausbau des Pirelli-Geschäftsfeldes Partikelfilter in Deutschland und Österreich zur Ergebnisgenerierung und zur Stützung der Umweltphilosophie Pirellis. dv

0 Kommentare

Schreiben Sie einen Kommentar

An Diskussionen teilnehmen
Hinterlassen Sie uns einen Kommentar!

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert