VDA: Automobilindustrie steht für zwei Drittel des deutschen Exportüberschusses

Die deutsche Automobilindustrie ist kraftvoll in das neue Jahr gestartet. Beim Neujahrsempfang des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) im Berliner „Meilenwerk“ sagte VDA-Präsident Matthias Wissmann vor rund 700 Gästen aus Politik, Wirtschaft, Medien und Wissenschaft: „Deutsche Autos erfahren in der ganzen Welt hohe Anerkennung und Wertschätzung. Im Jahr 2010 ist der Pkw-Export um 24 Prozent auf 4,2 Millionen Einheiten gestiegen. Im laufenden Jahr erwarten wir bei der Ausfuhr ein weiteres Wachstum auf über 4,4 Millionen Fahrzeuge. Es geht aufwärts. Auch die Inlandsproduktion, die 2010 um zwölf Prozent auf über 5,5 Millionen Pkw gestiegen war, wird weiter zulegen. Der Pkw-Inlandsmarkt erholt sich, wir rechnen 2011 mit einem Plus von über sechs Prozent auf 3,1 Millionen Neuzulassungen.“ Davon profitierten auch die Zulieferer. Die steigende Nachfrage im Nutzfahrzeugbereich wirke sich überdies positiv auf das Geschäft bei den Herstellern von Anhängern, Aufbauten und Bussen aus.

Wissmann verwies auf den schweren wirtschaftlichen Einbruch der Jahre 2008 und 2009 und betonte: „Die deutsche Automobilindustrie und die Industrie insgesamt haben nun wieder festen Boden unter den Füßen. Die positive Entwicklung der deutschen Wirtschaft nach der Krise gründet insbesondere auf unserer starken Industrie und ihren international gefragten Produkten.“ Eine wesentliche Ursache für den Erfolg sei die globale Ausrichtung. 2010 machte der Export rund 46 Prozent der deutschen Wirtschaftsleistung aus. Wissmann: „Der Exportüberschuss der deutschen Automobilindustrie – und zwar von Herstellern wie Zulieferern – repräsentiert zwei Drittel davon. Diese Exportdynamik beflügelt unser Wirtschaftswachstum, generiert Steuereinnahmen und schafft Arbeitsplätze.“ Die deutsche Automobilindustrie sehe allerdings auch die noch vorhandenen Risiken an den Finanz- und Rohstoffmärkten und stelle sich den Herausforderungen der Zukunft. „Die Endlichkeit fossiler Energieträger, der weltweit steigende Energiebedarf und die rasant wachsenden Märkte erfordern hohe Investitionen in neue Technologien. Die deutsche Automobilindustrie ist hier ganz vorn dabei: Sie erbringt mit rund 20 Milliarden Euro mehr als ein Drittel der gesamten industriellen Forschungs- und Entwicklungsinvestitionen in Deutschland.“

Auf dem VDA-Neujahrsempfang war die Bundesregierung mit Bundesverkehrsminister Dr. Peter Ramsauer und zahlreichen Staatssekretären vertreten. In seinem Grußwort sagte Minister Ramsauer: „Wir feiern in diesem Jahr den 125. Geburtstag des Automobils mit Verbrennungsmotor. Diese Erfindung hat unsere Welt nachhaltig verändert. Heute stehen wir erneut an einer wichtigen Wegmarke: Verkehrswachstum und Klimawandel stellen uns vor neue Herausforderungen. Mein Motto lautet: Mobilität ermöglichen und nicht verhindern. Ich setze hier unter anderem auf technologische Entwicklungen, insbesondere bei den Antrieben. Mit der Innovationskraft der deutschen Automobilindustrie können wir die Mobilität in unserem Land nachhaltig verändern und verbessern. Und das gilt nicht nur für die Autohersteller selbst, sondern natürlich auch für die vielen Zulieferbetriebe. Eines unserer Ziele ist es, bis zum Jahr 2020 mindestens eine Million Elektrofahrzeuge auf deutsche Straßen zu bringen. Das ist ehrgeizig, aber es ist machbar. Gemeinsam mit der deutschen Automobilindustrie können wir dafür sorgen, dass unsere Autos auch in Zukunft die besten der Welt bleiben.“

Auch rund 80 Mitglieder des Bundestages waren der Einladung des VDA gefolgt, Botschafter aus elf Ländern fanden sich ebenso unter den Gästen wie zahlreiche Unternehmensvertreter, unter anderem die VDA-Vorstandsmitglieder Dr.-Ing. Jürgen Geißinger (VDA-Vizepräsident und Vorsitzender der Geschäftsleitung der Schaeffler-Gruppe), Franz Fehrenbach (Vorsitzender der Geschäftsführung der Robert Bosch GmbH), Hans-Georg Härter (Vorsitzender des Vorstands der ZF Friedrichshafen AG), Dr. Norbert Reithofer (Vorstandsvorsitzender der BMW AG), Franz-Josef Kortüm (Vorstandsvorsitzender der Webasto AG), Rupert Stadler (Vorstandsvorsitzender der Audi AG), Arndt G. Kirchhoff (Geschäftsführender Gesellschafter der Kirchhoff-Gruppe), Ulrich Schöpker (Vorstand Schmitz Cargobull AG), und Gerti Moll-Möhrstedt (geschäftsführende Gesellschafterin der Akkumulatorenfabrik Moll GmbH & Co. KG). dv

0 Kommentare

Schreiben Sie einen Kommentar

An Diskussionen teilnehmen
Hinterlassen Sie uns einen Kommentar!

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert