Forderung nach „Masterplan Elektromobilität“ von Conti bekräftigt

Schon im Spätherbst des vergangenen Jahres hatte Continental für einen „Masterplan“ in Sachen Elektromobilität plädiert. Die nicht nur, um individuelle Mobilität in Zukunft umweltfreundlich, energiesparend, sicher und gewinnbringend zu gestalten, sondern vor allem auch, damit Deutschland als Autoland dank seines Know-hows zum weltweit führenden Anbieter auf diesem Sektor werden könne. Jetzt hat das Unternehmen in Person seines Vorstandsvorsitzenden Dr. Elmar Degenhart die Forderung nach einem solchen „Masterplan“ noch einmal bekräftigt. Um das vorhandene Wissen, die Anforderungen und die bereits erarbeiteten Lösungen in einem solchen Plan zu bündeln, sollten Wissenschaftler, Experten, Planer, Designer, Politiker und Verwaltungen jetzt eng zusammenarbeiten, meint er. Vor allem in der Stadt und auf Kurzstrecken werden dem Elektroauto große Erfolgschancen attestiert, wobei in Bezug auf die dabei zum Einsatz kommenden Fahrzeugkonzepte offenbar ganz neue Ansätze erwartet werden: Während heute zum Beispiel mit einem Cabrio alle Formen der Mobilität vom Einkauf bis zur Urlaubsfahrt abgedeckt werden könnten, komme es in Zukunft – ist man bei Conti überzeugt – viel stärker auf eine Kombination zwischen dem Nutzen und dem Ziel einer Autofahrt an. „Dieses Nutzen-Ziel-Denken wird zum wesentlichen Punkt neuer Autogenerationen. Ein Auto für alles wird es im Jahre 2050 nicht mehr geben“, meint Degenhart. Auch der deutsche Städte- und Gemeindebund plädiert demnach gemeinsam mit dem Deutschen Städtetag und dem Verband kommunaler Unternehmen (VKU) für die Vorfahrt der Elektromobilität in Deutschland.

„Nachhaltige Mobilität ist eine zentrale Herausforderung, die ohne die Städte und Gemeinden nicht zu lösen sein wird. In der Stadt wie auf dem Land muss das Elektromobil attraktiv werden.“, so Dr. Gerd Landsberg, Hauptgeschäftsführer des deutschen Städte- und Gemeindebundes. Deutschland dürfe laut Degenhart keine Zeit mehr vergeuden, denn in China gebe es bereits 60 Millionen Elektroroller. Die Zentralregierung fördere den Elektroantrieb massiv und habe für die kommenden zehn Jahre eine jährliche Förderung von einer Milliarde Euro zugesagt: „China überholt und fährt voraus als Markt für die mobile Zukunft.“ Doch das Riesenreich ist nach Ansicht von Degenhart auch eine Riesenchance für Deutschland, denn es verfüge über Wissen, das in China dringend gebraucht wird – „wenn wir jetzt gemeinsam handeln“. China sei der Leitmarkt für Elektromobilität schlechthin, wie der Conti-Vorstandsvorsitzende in einem Interview mit den VDI-Nachrichten zu Protokoll gegeben hat. Klar, dass man sich von diesem Markt ein Scheibchen abschneiden will. „Unsere Umsätze sind 2010 in China um über 50 Prozent auf ca. zwei Milliarden Euro gewachsen. Die Chancen stehen gut, diese zwei Milliarden Euro in den kommenden fünf bis sechs Jahren zu verdoppeln. Elektromobilität ist ein Baustein in unserer China-Strategie. Allerdings wird die Technologie dort anders aussehen als in Westeuropa oder den USA. Wir müssen die Technologie für China dort entwickeln, produzieren und vermarkten“, so Degenhart gegenüber dem Blatt. cm

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