VDA: Globale Pkw-Nachfrage zieht zum Jahresende kräftig an

Das internationale Automobilgeschäft verzeichnete im November auf vielen Auslandsmärkten einen erneuten Anstieg: Brasilien, Russland, Indien und China (BRIC) wiesen weiterhin eine hohe Dynamik mit Zuwachsraten von bis zu 80 Prozent auf. Der US-Markt blieb mit einem Plus von 17 Prozent auf Erholungskurs, trotz der eher verhaltenen gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, berichtet der Verband der Automobilindustrie (VDA).

In den USA wurden im November knapp 870.000 Light Vehicles (Pkw und Light Trucks) verkauft. Mit gut 10,4 Millionen abgesetzten Fahrzeugen lag der Markt in den ersten elf Monaten 2010 um elf Prozent über dem Niveau des Vorjahreszeitraums.

Das brasilianische Automobilgeschäft verbuchte im vergangenen Monat einen Anstieg der Light-Vehicles-Neuzulassungen von 31 Prozent und schaltete damit zum Jahresende einen Gang hoch. Bis einschließlich November wurden in Brasilien fast drei Millionen Einheiten verkauft, ein Plus von knapp neun Prozent.

In China stiegen die Verkäufe im abgelaufenen Monat ebenfalls kräftig (plus 30 Prozent). Die dortige Nachfrage erhält derzeit zusätzliche Impulse, da das Abwrackprogramm Ende des Jahres ausläuft und der Steuersatz beim Neuwagenkauf aller Voraussicht nach zeitgleich wieder erhöht wird. Beides führt aktuell zu Vorzieheffekten. Bis einschließlich November erreichte der Pkw-Markt in China bereits ein Volumen von knapp 10,2 Millionen Fahrzeugen und wuchs damit im Vorjahresvergleich um 37 Prozent.

In Japan, wo bereits vor einigen Monaten das staatliche Konjunkturprogramm ausgelaufen war, lagen die Neuzulassungszahlen im vergangenen Monat um 30 Prozent unter dem Vorjahreswert. Allerdings wurden im bisherigen Jahresverlauf zehn Prozent mehr Pkw verkauft, da die ersten drei Quartale eine sehr positive Entwicklung aufwiesen.

Das indische Pkw-Geschäft erhöhte sich im November um mehr als ein Fünftel. Seit Beginn des Jahres wurden in Indien fast 2,2 Millionen Fahrzeuge verkauft. Das ist ein Plus um nahezu ein Drittel (32 Prozent).

In der Türkei wuchs der Pkw-Absatz im November erneut kräftig. Mit 50.100 Einheiten hat sich die Zahl der verkauften Neuwagen gegenüber dem Vorjahresmonat mehr als verdreifacht. Seit Jahresbeginn wurden damit in der Türkei rund 31 Prozent mehr Pkw verkauft als im Vergleichszeitraum 2009.

In Russland – wo seit März die Nachfrage durch eine Verschrottungsprämie gestützt wird – verbuchte das Neuwagengeschäft im abgelaufenen Monat einen kräftigen Zuwachs von 80 Prozent. Bis einschließlich November wies der russische Pkw-Markt ein Volumen von 1,7 Millionen Fahrzeugen auf (plus 28 Prozent).

Die neuen EU-Länder verzeichneten im November einen Anstieg der Pkw-Neuzulassungen von mehr als einem Fünftel. Sie setzten damit den Erholungskurs der vergangenen Monate fort. In den ersten elf Monaten 2010 lag der Markt nur noch um fünf Prozent unter dem Vorjahreswert. Allerdings ist das Vorkrisenniveau noch längst nicht erreicht.

In Westeuropa war die Pkw-Nachfrage im vergangenen Monat nach einem starken Vorjahr erwartungsgemäß erneut rückläufig (minus acht Prozent). Die Minusraten werden jedoch von Monat zu Monat geringer. Bis einschließlich November wurden in den westeuropäischen Ländern gut zwölf Millionen Pkw neu zugelassen, das entspricht einem Rückgang um fünf Prozent. dv

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