Evonik verkauft Geschäft mit Reifenruß

Evonik Industries (Essen) hat den Verkauf seines Geschäftsfeldes Carbon Black (Ruße) beschlossen. Klaus Engel, Vorstandsvorsitzender der Evonik Industries AG: „Erklärtes Ziel ist es, eine für Kunden, Mitarbeiter und Geschäftspartner gleichermaßen überzeugende Lösung zu finden. Der nun beschlossene Verkauf ist die beste Basis für nachhaltige Investitionen in Carbon Black, neue Wachstumsperspektiven und eine langfristige Sicherung zukunftsfähiger Arbeitsplätze.“

Mit seinem Carbon-Black-Geschäft ist der Konzern nach eigener Einschätzung die globale Nummer zwei im Wettbewerb und verfügt über starke, eingeführte Produktmarken. Die Aktivitäten mit insgesamt 1.700 Mitarbeitern in zwölf Ländern umfassen einen Umsatz von rund einer Milliarde Euro. Vor einigen Jahren hatte es dann allerdings gescheiterte Gespräche gegeben, gegebenenfalls diese Carbon-Black-Aktivitäten mit denen des ebenfalls die Reifenindustrie beliefernden Unternehmens Lanxess zusammenzuführen.

Nach dem Einbruch des Marktes im Krisenjahr 2009 werde Carbon Black bereits 2010 wieder an das gute Ergebnisniveau von 2008 anknüpfen können, heißt es aus dem Hause Evonik. Klaus Engel: „Aus einer Position der Stärke heraus nutzen wir jetzt aktiv die Gelegenheit, Carbon Black neue Perspektiven zu eröffnen. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um mit einem neuen Eigentümer die weltweite Präsenz von Carbon Black abzusichern und auszubauen.“

Evonik nimmt in rund 80 Prozent seines gesamten Chemiegeschäfts marktführende Positionen ein. Seit Ende 2009 setzt der Konzern auf eine strategische Neuausrichtung und hat eine weitere Fokussierung des Portfolios sowie eine stärkere Konzentration der Investitionen auf wesentliche Wachstumsmärkte angekündigt. Die strategische Portfolio-Entwicklung erfolgt entlang der drei globalen Megatrends Ressourceneffizienz, Gesundheit und Ernährung sowie Globalisierung von Technologien. Evonik will damit sein Profil als eines der weltweit führenden Unternehmen der Spezialchemie stärken. Dazu hat sich der Vorstand entschieden, Investitionen auf Bereiche mit überdurchschnittlichen Wachstumspotenzialen zu konzentrieren.

Vor diesem Hintergrund sowie angesichts einer zunehmenden Konsolidierung der Branche und der steigenden Bedeutung asiatischer Absatzmärkte sieht Evonik für Carbon Black bessere Perspektiven außerhalb des Konzerns. Carbon Black gehört daher nicht mehr zum Kerngeschäft von Evonik Industries. Es wurde bereits rechtlich verselbständigt. Evonik produziert und vertreibt Carbon Black für die Reifen- und Gummiindustrie und als Pigmentruße für die Verwendung unter anderem in Lacken, Kunststoffen, Druckfarben und Tonern. Seit Jahresanfang hatte Evonik die Optionen für Carbon Black mit Blick auf eine werthaltige Weiterentwicklung dieses Geschäfts intensiv geprüft. Zur Vorbereitung des Verkaufsprozesses hat Evonik jetzt eine Investmentbank beauftragt. dv

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