Unehelicher Sohn will sich in die Michelin-Familie klagen

In einem Pariser Gericht streitet ein Franzose um seine Anerkennung als Teil der Michelin-Familie und um einen daraus folgenden Erbanspruch. Jean-Philippe Rouchon wurde 1969 in Puy de Dôme in der Nähe von Clermont-Ferrand geboren und behauptet, er sei der außereheliche Sohn von Patrice Michelin, Enkel von André Michelin, der 1888 gemeinsam mit seinem Bruder Edouard das Unternehmen Michelin gegründet hatte. Der 43-jährige Osteopath behauptet weiterhin, seine Mutter Annick, die ihn zum ersten Gerichtstermin in Paris begleitete, hatte Ende der 1960er Jahre eine Affäre mit Patrice Michelin, aus der dann Jean-Philippe hervorging. Beide Eltern hätten damals „als Mann und Frau für vier bis fünf Jahre“ in einem Appartment der Michelin-Familie außerhalb Clermont-Ferrands zusammengelebt. Die Mutter lebt heute noch dort. Zur Untermauerung seiner Behauptung, rechtmäßiger Erbe der Michelin-Familie zu sein, brachte Jean-Philippe Rouchon einen Bluttest von 1969 sowie ein Dokument bei, mit dem Unterstützungszahlungen durch Patrice Michelin an die Mutter von Jean-Philippe belegt werden sollen.

Außerdem existiert offenbar ein Brief eines Anwalts von damals, mit dem Patrice Michelin der Mutter des Klägers wissen ließ, dass er ihr „ein prächtiges Baby gegeben“ habe. Der Enkel des Michelin-Firmengründers starb 2006, bedachte den vermeintlich unehelichen Sohn in seinem Testament allerdings nicht. „Ich will jetzt Gerechtigkeit“, so Rouchon gegenüber britischen Medien vor dem Verfahrensauftakt. „Dies alles bringt schmerzhafte Erinnerungen zurück; es ist wie eine Wunde, die nicht heilen will.“ Heilen soll diese Wunde, so der Kläger, nun die „offizielle Anerkennung“ der 400-köpfigen Michelin-Familie, dass er einer der ihren ist. Man habe ihn stets ignoriert und auf Distanz gehalten. Außerdem wolle er den Namen seines vermeintlichen Vaters für sich und seine beiden eigenen Kinder annehmen. „Die finanzielle Seite ist eine andere Angelegenheit“, so Rouchon zu möglichen Erbansprüchen. „Ich habe dasselbe Recht auf meinen Anteil wie alle anderen.“

Ein Urteil wird innerhalb der kommenden fünf Wochen erwartet. ab

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